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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Enttäuschung mit dem Fuß aufgestampft. Doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich eine Riesin war und vielleicht das ganze Lager plattgemacht hätte. War ein Ba zu so etwas in der Lage? Ich wollte es lieber nicht riskieren. »Tja, dann sind die Gefallen, die du mir erweisen kannst, nicht besonders hilfreich.«
    Geb zuckte die Achseln und schüttelte ein paar Tonnen Sand von seinen Schultern. »Vielleicht kann ich dir dennoch ein paar Ratschläge geben. Geh zur Stadt der Kreuze.«
    »Und wo ist die?«
    »Ganz in der Nähe«, versprach er. »Übrigens hast du Recht, Sadie Kane. Du hast schon zu viel verloren. Deine Familie hat gelitten. Ich weiß, wie das ist. Eltern tun alles, um ihre Kinder zu retten. Ich habe mein Glück geopfert, meine Frau – ich lud den Fluch des Re auf mich, damit meine Kinder geboren werden konnten.« Er sah wehmütig zum Himmel. »Und obwohl ich meine Liebste mit jedem Jahrtausend mehr vermisse, weiß ich trotzdem, dass keiner von uns sich anders entscheiden würde. Ich habe fünf Kinder, die ich liebe.«
    »Sogar Seth?«, fragte ich ungläubig. »Er hat vor, Millionen von Menschen umzubringen.«
    »Seth hat auch andere Seiten«, antwortete Geb. »Er ist unser Fleisch und Blut.«
    »Nicht meines.«
    »Nein?« Geb verlagerte sein Gewicht und beugte sich zu mir herunter. Ich dachte, er ginge in die Hocke, doch dann merkte ich, dass er mit den Dünen verschmolz. »Denk darüber nach, Sadie Kane, und handle mit Bedacht. In der Stadt der Kreuze lauert Gefahr, doch du wirst auch das finden, was du ganz dringend brauchst.«
    »Könntest du dich vielleicht ein bisschen deutlicher ausdrücken?«, brummte ich.
    Doch Geb war verschwunden und hinterließ nur eine Düne, die größer war als die anderen. Mein Ba kehrte in meinen Körper zurück.

32.
    Die Stadt der Kreuze
    Als ich aufwachte, hatte sich Muffin auf meinen Kopf gekuschelt, sie schnurrte und kaute an meinen Haaren herum. Einen Moment lang glaubte ich, zu Hause zu sein. Dort war ich ständig mit Muffin auf dem Kopf aufgewacht. Dann fiel mir ein, dass ich kein Zuhause mehr hatte und dass Bastet tot war. Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen.
    Nein, schalt Isis’ Stimme. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren.
    Ausnahmsweise musste ich der Göttin einmal zustimmen. Ich setzte mich auf und wischte mir den weißen Sand vom Gesicht. Muffin miaute protestierend, machte zwei schwankende Schritte und entschied schließlich, dass sie meinen warmen Platz auf der Decke übernehmen könnte.
    »Gut, du bist wach«, begrüßte mich Amos. »Wir wollten dich gerade wecken.«
    Es war immer noch dunkel. Carter stand auf dem Bootsdeck und nahm einen sauberen Leinenmantel aus Amos’ Vorratsschrank. Cheops stürzte auf mich zu und schnurrte die Katze an. Zu meiner Überraschung sprang Muffin in seine Arme.
    »Ich habe Cheops gebeten, die Katze nach Brooklyn zurückzubringen«, erklärte Amos, »sie gehört nicht hierher.«
    Cheops grunzte, sichtlich unglücklich über seinen Auftrag.
    »Ich weiß, alter Freund«, sagte Amos. Seine Stimme hatte einen harten Unterton; er schien sich als Alpha-Pavian behaupten zu wollen. »Es ist besser so.«
    »Agh«, antwortete Cheops und mied Amos’ Blick.
    Ein unbehagliches Gefühl beschlich mich. Mir fiel ein, was Amos gesagt hatte: dass seine Freilassung vielleicht eine List von Seth gewesen war. Und Carters Vision: Seth hoffte darauf, dass Amos uns zum Berg führen würde, um uns gefangen nehmen zu können. Was, wenn Seth Amos irgendwie beeinflusste? Dass Cheops weggeschickt werden sollte, gefiel mir nicht.
    Auf der anderen Seite hatten wir kaum eine andere Wahl, als Amos’ Hilfe anzunehmen. Und wenn ich Cheops so sah, wie er Muffin hielt, konnte auch ich den Gedanken nicht ertragen, einen der beiden in Gefahr zu bringen. Vielleicht hatte Amos Recht.
    »Ist die Reise sicher für ihn?«, fragte ich. »Ganz allein, so ein langer Weg?«
    »Aber ja«, versicherte Amos. »Cheops – und alle Paviane – haben ihre eigene Art Magie. Ihm wird nichts passieren. Und nur für den Fall …«
    Er holte die Wachsstatuette eines Krokodils hervor. »Wenn nötig, wird das helfen.«
    Ich räusperte mich. »Ein Krokodil? Nach dem, was wir gerade –«
    »Das ist Philipp von Makedonien«, erklärte Amos.
    »Philipp besteht aus Wachs?«
    »Natürlich«, antwortete Amos. »Echte Krokodile zu halten ist viel zu aufwendig. Und ich habe dir doch gesagt, dass er verzaubert ist.«
    Amos warf Cheops die Statuette zu. Der

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