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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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konnte.
    Zia starrte in den Regen, als sähe sie draußen in der Nacht schlimme Dinge.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte sie. »Er kommt zurück.«
    »Wer kommt zurück?«
    Sie sah mich eindringlich an. »Das, was ich dir sagen wollte – das wirklich Wichtige. Es ist Seths geheimer Name.«
    Der Sturm wurde stärker. Donner krachte und der Lastwagen schwankte im Wind.
    »M-moment«, stammelte ich. »Wie kannst du Seths geheimen Namen wissen? Woher wusstest du überhaupt, dass wir ihn brauchen?«
    »Ihr habt das Buch von Desjardins gestohlen. Er hat uns davon erzählt. Er sagte, es sei egal. Ohne Seths geheimen Namen könntet ihr den Zauberspruch nicht benutzen und den wiederum würdet ihr nie herausbekommen.«
    »Und woher weißt du ihn dann? Thot hat behauptet, er könne nur von Seth selbst kommen oder von der Person …« Meine Stimme versagte und mir kam eine schreckliche Vermutung. »Oder von der Person, die ihm am nächsten steht.«
    Zia schloss die Augen, als habe sie Schmerzen. »Ich – ich habe keine Erklärung dafür, Carter. In mir ist bloß diese Stimme, die mir den Namen sagt –«
    »Die fünfte Gottheit«, sagte ich. »Nephthys. Du warst auch im British Museum.«
    Zia schien völlig verdutzt. »Nein. Das kann nicht sein.«
    »Iskander sagte, du seist in Gefahr. Er wollte dich an einen sicheren Ort bringen. Das hat er gemeint. Du bist ein Gottling.«
    Sie schüttelte stur den Kopf. »Aber er hat mich nicht weggebracht. Ich bin hier. Würde ich eine Gottheit beherbergen, hätten die anderen Magier des Hauses das schon vor Tagen herausgefunden. Sie kennen mich zu gut. Sie hätten Veränderungen an meinen magischen Fähigkeiten wahrgenommen. Desjardins hätte mich umgebracht.«
    Sie hatte Recht – doch dann ging mir ein anderer, schrecklicher Gedanke durch den Kopf. »Es sei denn, Seth hat von ihm Besitz ergriffen«, sagte ich.
    »Carter, bist du wirklich so blind? Desjardins ist nicht Seth.«
    »Weil du glaubst, es wäre Amos«, erwiderte ich. »Amos, der sein Leben riskiert hat, um uns zu retten, der gesagt hat, wir sollen ohne ihn weitermachen. Außerdem braucht Seth keine menschliche Gestalt. Er hat die Pyramide.«
    »Was du nur weißt, weil …«
    Ich zögerte. »Amos es uns erzählt hat.«
    »Das führt zu nichts«, meinte Zia. »Ich kenne Seths geheimen Namen und ich kann ihn dir sagen. Aber du musst mir versprechen, dass du ihn Amos nicht verrätst.«
    »Ach, komm. Außerdem, wenn du den Namen kennst, warum benutzt du ihn dann nicht selbst?«
    Sie schüttelte den Kopf und sah fast so frustriert aus, wie ich mich fühlte. »Ich weiß nicht, warum … Ich weiß einfach, dass es nicht meine Rolle ist. Einer von euch beiden muss es tun: du oder Sadie, Abkömmlinge der Pharaonen. Falls ihr nicht –«
    Der Lastwagen fuhr plötzlich langsamer. Vor der Windschutzscheibe, in ungefähr zwanzig Metern Entfernung, stand ein Mann in blauem Mantel im Licht unserer Scheinwerfer. Es war Amos. Seine Kleider waren zerfetzt, als hätte ihn jemand mit einer Schrotflinte durchlöchert, ansonsten sah er jedoch in Ordnung aus. Bevor der Lastwagen richtig zum Stehen kam, sprang ich aus dem Führerhaus und rannte ihm entgegen.
    »Amos!«, schrie ich. »Was ist passiert?«
    »Ich habe Sachmet abgelenkt«, sagte er und steckte den Finger durch eines der Löcher in seinem Mantel. »Ungefähr elf Sekunden lang. Ich bin froh, dass ihr überlebt habt.«
    »Da war diese Salsafabrik«, begann ich, doch Amos hob die Hand.
    »Zeit für Erklärungen haben wir später«, unterbrach er mich. »Jetzt müssen wir weiter.«
    Er deutete nach Nordwesten und ich sah, was er meinte. Der Sturm vor uns tobte. Immer heftiger. Eine schwarze Wand löschte den Nachthimmel aus, die Berge, den Highway. Sie schien die ganze Welt zu schlucken. »Seths Sturm braut sich zusammen«, sagte Amos und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: »Sollen wir hineinfahren?«

SADIE
    35.
    Männer, die nach dem Weg fragen (und andere Anzeichen für den Weltuntergang)
    Keine Ahnung, wie mir das bei Carters und Zias Gejammer gelang, aber ich schlief hinten im Führerhaus ein bisschen. Trotz der ganzen Aufregung darüber, dass Amos überlebt hatte, kroch ich, sobald wir weiterfuhren, wieder in die Falle und döste weiter. Ein ordentlicher ha-di- Zauber kann einen ganz schön fertigmachen.
    Mein Ba nutzte diese Gelegenheit natürlich, um auf Reisen zu gehen. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich einfach mal friedlich geschlafen hätte.
    Ich war

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