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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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verschlungen. Von beiden Seiten versuchten ägyptische Männer mit Seilen, die beiden Geschöpfe einzufangen.

    »Man nennt sie Serpoparden«, erklärte Carter. »Schlangenhalspanther.«
    »Faszinierend«, erwiderte ich. »Aber was sind Serpoparden?«
    »Das weiß keiner genau. Dad meinte, sie seien Geschöpfe des Chaos – richtig üble Viecher –, und es gab sie schon immer. Dieser Stein ist eines der ältesten Artefakte Ägyptens. Die Bilder wurden vor fünftausend Jahren eingemeißelt.«
    »Und warum greifen fünftausend Jahre alte Ungeheuer unser Haus an?«
    »Letzte Nacht in Phoenix hat der glutrote Mann seinen Dienern befohlen, uns einzufangen. Er befahl, zuerst die Langhälse zu schicken.«
    Ich hatte einen metallischen Geschmack im Mund. Hätte ich doch meinen letzten Kaugummi nicht schon gekaut! »Na … dann ist ja gut, dass sie jetzt auf dem Grund des East River liegen.«
    Genau in diesem Moment kam Cheops in die Bibliothek geeilt, er schrie und schlug sich mit den Händen gegen den Kopf.
    »Hätte ich vermutlich nicht sagen sollen«, murmelte ich.
    Carter befahl dem Uschebti, die Narmer-Palette zurückzubringen, woraufhin sowohl die Statue als auch der Stein verschwanden. Wir folgten dem Pavian die Treppe hinauf.
    Die Serpoparden waren wieder da, das Flusswasser hatte ihr Fell nass und glitschig gemacht und sie wirkten alles andere als erfreut. Sie schlichen an der abgebrochenen Terrassenkante entlang, ihre Schlangenhälse schwankten hin und her, als sie an den Glastüren schnüffelten und nach einem Weg ins Haus suchten. Sie spuckten Gift, das auf der Scheibe dampfte und blubberte. Ihre gespaltenen Zungen schnellten rein und raus.
    »Agh, agh!« Cheops nahm Muffin vom Sofa hoch und hielt mir die Katze hin.
    »Ich glaube nicht, dass das was hilft«, sagte ich.
    »AGH!«, beharrte Cheops.
    Da weder Muffin noch Katze auf -o endet, war es wohl kein Imbissangebot von Cheops, trotzdem hatte ich keine Ahnung, was er mir klarmachen wollte. Ich nahm die Katze bloß, damit er endlich Ruhe gab.
    »Miau?« Muffin sah mich an.
    »Es wird alles gut«, versprach ich und versuchte, nicht zu klingen, als würde ich mir vor Angst in die Hose machen. »Das Haus ist durch Magie geschützt.«
    »Sadie«, unterbrach mich Carter. »Sie haben etwas gefunden.«
    Die Serpoparden hatten sich der linken Tür genähert und schnüffelten aufmerksam am Türgriff.
    »Ist sie nicht verschlossen?«, fragte ich.
    Beide Ungeheuer schlugen mit ihren hässlichen Fratzen gegen die Scheibe. Die Tür wackelte. Auf dem Türrahmen leuchteten blaue Hieroglyphen, allerdings nur schwach.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte Carter.
    Ich betete, dass die Ungeheuer einfach aufgeben würden. Oder dass Philipp von Makedonien vielleicht auf die Terrasse zurückklettern (klettern Krokodile?) und den Kampf wieder aufnehmen würde.
    Stattdessen knallten die Ungeheuer mit ihren Köpfen noch einmal gegen die Scheibe. Dieses Mal blieb ein Spinnennetz feiner Risse zurück. Die blauen Hieroglyphen flackerten auf und erloschen.
    »AGH!«, brüllte Cheops. Er deutete mit einer Handbewegung auf die Katze.
    »Soll ich es mit dem ha-di -Zauberspruch versuchen?«, überlegte ich.
    Carter schüttelte den Kopf. »Du bist fast ohnmächtig geworden, nachdem du die Bibliothekstüren aufgesprengt hast. Ich will nicht, dass du bewusstlos wirst oder noch etwas Schlimmeres passiert.«
    Wieder einmal überraschte mich Carter. Er riss ein seltsames Schwert von der Wand, die Amos mit Waffen dekoriert hatte. Die Klinge hatte eine seltsame Sichelform und sah schrecklich unpraktisch aus.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, sagte ich.
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee?«, stammelte er mit Schweißperlen auf dem Gesicht. »So wie es aussieht, heißt es du, ich und der Pavian gegen diese Dinger.«
    Bestimmt versuchte Carter auf seine extrem untapfere Art tapfer zu sein, aber er zitterte noch schlimmer als ich. Wenn hier jemand in Ohnmacht fiel, stand zu befürchten, dass er das war, und es wäre mir lieber gewesen, wenn er dabei keinen scharfen Gegenstand in der Hand gehalten hätte.
    Schließlich schlugen die Serpoparden ein drittes Mal zu und die Tür zerbarst. Als die Geschöpfe in den Großen Saal stolzierten, kauerten wir uns zu Füßen der Thot-Statue nieder. Cheops warf seinen Basketball, der wirkungslos vom Kopf des ersten Ungeheuers abprallte. Dann stürzte er sich auf den Serpoparden.
    »Cheops, nicht!«, brüllte Carter.
    Doch der Pavian grub seine Reißzähne

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