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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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in den Hals des Monsters. Der Serpopard schlug wild um sich und versuchte, ihn zu beißen. Cheops machte einen Satz, doch das Ungeheuer war schnell. Es benutzte seinen Kopf wie einen Baseballschläger und traf Cheops mitten im Sprung. Er schleuderte ihn durch die zerbrochene Tür, über die abgebrochene Terrasse ins Nichts.
    Ich hätte am liebsten losgeheult, aber dazu war keine Zeit. Die Serpoparden kamen auf uns zu. Wenn wir davonrannten, würden sie uns einholen. Carter hob sein Schwert. Ich deutete mit der Hand auf das erste Monster und versuchte, den ha-di -Zauberspruch zu formulieren, aber mir versagte die Stimme.
    »Miau!«, kam von Muffin, dieses Mal nachdrücklicher. Warum kuschelte sich die Katze noch immer in meinen Arm, statt in Panik davonzurennen?
    Dann fiel mir etwas ein, das Amos gesagt hatte: Muffin wird euch beschützen . Hatte mich Cheops daran erinnern wollen? Es schien unmöglich, aber ich stotterte: »M-mmuffin, ich befehle dir, uns zu beschützen.«
    Ich setzte sie auf den Boden. Für einen Augenblick schien der silberne Anhänger um ihren Hals aufzuleuchten. Dann machte die Katze gemächlich einen Buckel, setzte sich hin und fing an, sich die Vorderpfote zu lecken. Na ja, was hatte ich denn erwartet – Heldentaten?
    Die beiden rotäugigen Ungeheuer fletschten die Zähne. Sie hoben die Köpfe und machten sich zum letzten Schlag bereit – da zischte plötzlich ein Schwall heißer Luft durch den Saal. Er war so stark, dass er Carter und mich zu Boden riss. Die Serpoparden strauchelten und wichen zurück.
    Ich rappelte mich hoch und mir wurde klar, dass dieser Luftschwall von Muffin ausgegangen war. Meine Katze war nicht mehr da. Stattdessen stand dort eine Frau – klein und gelenkig wie eine Turnerin. Ihr rabenschwarzes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie trug einen hautengen Leopardenanzug und um ihren Hals hing Muffins Anhänger.
    Sie drehte sich um und grinste mich an, ihre Augen waren noch immer die von Muffin – gelb mit schwarzen Katzenpupillen. »Wurde aber auch Zeit«, sagte sie tadelnd.
    Die Serpoparden überwanden ihren Schock und gingen auf die Katzenfrau los. Ihre Köpfe stießen blitzschnell zu. Eigentlich hätten sie sie in Stücke reißen sollen, doch die Katzenfrau sprang hoch, drehte sich dreimal um die eigene Achse und landete über ihnen auf dem Kaminsims.
    Sie bewegte die Handgelenke und aus ihren Ärmeln schossen zwei riesige Messer in ihre Hände. »Ja-ha-ah, das wird lustig!«
    Die Ungeheuer fielen über sie her. Sie stürzte sich mal auf das eine, dann auf das andere, tanzte um sie herum und wich mit unglaublicher Anmut ihren Schlägen aus. Während sie vergeblich nach ihr schlugen, wanden sich ihre Hälse umeinander. Als die Katzenfrau zurücktrat, waren die Serpoparden hoffnungslos ineinander verwickelt und je mehr sie sich loszumachen versuchten, umso fester zurrten sich die Knoten zusammen. Sie trampelten vor- und rückwärts, warfen Möbel um und brüllten frustriert.
    »Ihr armen Dinger«, schnurrte die Katzenfrau. »Kommt, ich helfe euch.«
    Ihre Messer blitzten auf und die Köpfe der beiden Monster knallten mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. Ihre Körper brachen zusammen und lösten sich in zwei gewaltige Sandhaufen auf.
    »So viel zu meinem Spielzeug«, bemerkte die Frau traurig. »Aus Sand entstanden, zu Sand zerfallen.«
    Sie wandte sich zu uns, die Messer verschwanden wieder in ihren Ärmeln. »Carter, Sadie, wir gehen lieber. Es wird noch schlimmer kommen.«
    Carter gab ein würgendes Geräusch von sich. » Schlimmer? Wer – wie – was?«
    »Eins nach dem anderen.« Die Frau streckte höchst zufrieden die Arme über ihrem Kopf aus. »Tolles Gefühl, wieder in einem Menschenkörper zu sein! Sadie, kannst du uns jetzt bitte eine Tür zur Duat öffnen?«
    Ich sah sie verständnislos an. »Äh … nein. Also – ich hab keine Ahnung, wie das geht.«
    Die Frau kniff die Augen zusammen und war sichtlich enttäuscht. »Schade. Dann brauchen wir wohl etwas Stärkeres. Einen Obelisken.«
    »Aber der steht in London«, wandte ich ein. »Wir können nicht –«
    »Der im Central Park ist näher. Ich bin eigentlich nicht gern in Manhattan, aber das hier ist ein Notfall. Wir fahren kurz vorbei und öffnen ein Portal.«
    »Ein Portal wohin?«, wollte ich wissen. »Wer bist du und warum bist du meine Katze?«
    Die Frau lächelte. »Im Augenblick brauchen wir bloß ein Portal, um aus der Gefahrenzone zu gelangen. Im Übrigen heiße ich

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