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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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machen euch die Amulette jedoch unsichtbar.«
    Ich dachte an den dunklen Raum im Ersten Nomos, in dem die ganzen Kinder in Schüsseln mit Öl starrten. Hielten sie jetzt nach uns Ausschau? Der Gedanke war gruselig.
    Ich versuchte mich aufzusetzen und zuckte erneut zusammen.
    »Halt still«, befahl Bastet. »Ehrlich, Carter, du solltest lernen, dich wie eine Katze fallen zu lassen.«
    »Ich werd mir Mühe geben«, versprach ich. »Warum lebst du überhaupt noch? Hat das was mit den ›neun Leben‹ zu tun?«
    »Ach, das ist bloß eine dumme Legende. Ich bin unsterblich .«
    »Aber die Skorpione!« Sadie kauerte sich näher an uns, sie zitterte und zog Bastets Regenmantel enger um die Schultern. »Wir haben gesehen, wie sie sich auf dich gestürzt haben!«
    Bastet gab ein schnurrendes Geräusch von sich. »Ach, Sadie, du hast dir ernsthaft Sorgen gemacht! Ich muss sagen, ich habe für viele Pharaonenkinder gearbeitet, aber ihr zwei –« Sie wirkte ehrlich gerührt. »Es tut mir wirklich leid, wenn ihr euch Gedanken um mich gemacht habt. Es stimmt, die Skorpione haben mich fast meine ganze Kraft gekostet. Ich habe sie, so lange ich konnte, abgewehrt. Danach hatte ich gerade noch genug Reserven, um wieder in Muffins Gestalt zurückzukehren und in die Duat zu schlüpfen.«
    »Ich dachte, Portale sind nicht so dein Ding«, erwiderte ich.
    »Na ja, Carter, erstens gibt es viele Wege in und aus der Duat. Sie hat viele Regionen und Schichten – den Abgrund, den Fluss der Nacht, das Land der Toten, das Land der Dämonen –«
    »Klingt ja richtig anheimelnd«, murmelte Sadie.
    »Egal, Portale sind wie Türen. Sie führen durch die Duat, um den einen Teil der sterblichen Welt mit dem anderen zu verbinden. Und es stimmt, ich hab’s nicht besonders mit ihnen. Aber ich bin eben ein Geschöpf der Duat. Wenn ich allein bin, ist es relativ einfach, auf der Flucht in die nächstgelegene Schicht einzudringen.«
    »Und wenn sie dich umgebracht hätten?«, fragte ich. »Ich meine, wenn sie Muffin umgebracht hätten?«
    »Dann wäre ich tiefer in die Duat verbannt worden. Es wäre ungefähr so gewesen, als hätte man mich mit einbetonierten Füßen im Meer versenkt. Es hätte Jahre, vielleicht Jahrhunderte gedauert, bevor ich wieder die Kraft gefunden hätte, in die sterbliche Welt zurückzukehren. Zum Glück ist das nicht passiert. Ich bin sofort zurückgekehrt, doch als ich beim Museum ankam, hatten euch die Magier schon festgenommen.«
    » Festgenommen ist nicht ganz das richtige Wort«, erklärte ich.
    »Wirklich, Carter? Wie lange wart ihr doch gleich im Ersten Nomos, bevor sie beschlossen, euch umzubringen?«
    »Äh, ungefähr vierundzwanzig Stunden.«
    Bastet stieß einen Pfiff aus. »Sie sind netter geworden! Früher haben sie Gottlinge in den ersten paar Minuten zu Staub verwandelt.«
    »Wir sind nicht  – Moment, wie hast du uns genannt?«
    Sadie wiederholte das Wort, sie klang wie in Trance: »›Gottlinge‹. Ja, das sind wir doch, oder? Deshalb hatte Zia solche Angst vor uns, deshalb will Desjardins uns umbringen.«
    Bastet tätschelte Sadies Knie. »Du warst schon immer klug, Schätzchen.«
    »Moment mal«, unterbrach ich sie. »Soll das heißen, wir sind Gastkörper für Götter? Das kann nicht sein. Ich würde ja wohl merken, wenn …«
    Dann fiel mir die Stimme in meinem Kopf ein, die mir befohlen hatte, einiges für mich zu behalten, als ich Iskander traf. Ich dachte an all die Dinge, die ich plötzlich konnte – zum Beispiel mit einem Schwert kämpfen und eine magische Schutzhülle herbeirufen. So was hatte ich nicht beim Unterricht zu Hause gelernt.
    »Carter«, sagte Sadie. »Als der Rosettastein explodiert ist, wurden fünf Götter freigesetzt, oder? Dad vereinigte sich mit Osiris. Das hat uns Amos erzählt. Seth … keine Ahnung. Er ist irgendwie entwischt. Aber du und ich –«
    »Die Amulette haben uns beschützt.« Ich umklammerte das Horusauge um meinen Hals. »Das hat Dad behauptet.«
    »Vorausgesetzt, wir wären vor dem Saal geblieben, wie Dad uns befohlen hat«, erinnerte sich Sadie. »Aber wir waren drinnen und haben alles beobachtet. Wir wollten ihm helfen. Wir haben praktisch darum gebeten, Macht zu bekommen, Carter.«
    Bastet nickte. »Das ist das Entscheidende. Eine Einladung.«
    »Und seitdem …« Sadie sah mich zögernd an und fast kam es mir vor, als wolle sie mich provozieren. »Ich habe in letzter Zeit so ein Gefühl. Als wäre eine Stimme in mir …«
    Mittlerweile hatte der kalte

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