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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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allein?«
    »Nein, nein. Sadie kann dich unterstützen.«
    »Toll.«
    »Ich helfe euch, soweit ich kann«, versprach Bastet, »aber letzten Endes müsst ihr beide kämpfen. Nur Horus und Isis können Seth schlagen und Osiris’ Tod rächen. So war es schon früher. Und so muss es auch jetzt sein.«
    »Bekommen wir dann unseren Vater zurück?«, wollte ich wissen.
    Bastets Lächeln wurde unsicher. »Wenn es gut läuft.«
    Sie verriet uns nicht alles. Das war ja nicht neu. Mein Hirn war jedoch zu verwirrt, um darauf zu kommen, was nicht stimmte.
    Ich sah auf meine Hände. Sie schienen unverändert zu sein – weder kräftiger noch göttlicher. »Wenn ich die Kräfte eines Gottes habe, warum bin ich dann so …?«
    »Öde?«, schlug Sadie vor.
    »Halt die Klappe«, sagte ich. »Warum kann ich dann meine Kräfte nicht besser nutzen?«
    »Das erfordert Übung«, erwiderte Bastet. »Es sei denn, du überlässt Horus die Führung. Dann würde er deinen Körper benutzen und du bräuchtest dir keine Sorgen zu machen.«
    Das könnte ich tun, bestätigte die Stimme in mir . Lass mich gegen Seth kämpfen. Du kannst mir vertrauen.
    Klar doch , erwiderte ich. Und woher weiß ich, dass du mich nicht umbringst und dir einfach den nächsten Gastkörper suchst? Und dass du nicht gerade meine Gedanken manipulierst?
    Das würde ich nie tun , versicherte die Stimme . Ich habe dich ausgewählt, weil du Potenzial hast, Carter, und weil wir dasselbe Ziel verfolgen. Bei meiner Ehre, wenn du mir die Führung überlässt  –
    »Nein«, entgegnete ich.
    Ich merkte, dass ich es laut gesagt hatte; Sadie und Bastet sahen mich beide an.
    »Ich werde dir nicht die Führung überlassen«, erklärte ich. »Das ist Sadies und mein Kampf. Unser Dad ist in einem Sarg eingesperrt. Unser Onkel wurde gefangen genommen.«
    »Gefangen genommen?«, fragte Sadie. Zu meinem Schrecken stellte ich fest, dass ich ihr noch nicht von meinem letzten kleinen Ba-Ausflug berichtet hatte. Es war einfach keine Zeit gewesen.
    Als ich ihr die Einzelheiten schilderte, sah sie betroffen aus. »Oh nein.«
    »Oh doch«, sagte ich. »Und Seth sprach französisch – ›Bonsoir‹ . Sadie, was du da gesagt hast, dass Seth irgendwie entwischt ist – vielleicht stimmt das nicht. Falls er sich nach einem mächtigen Gastgeber umgesehen hat –«
    »Desjardins«, fiel mir Sadie ins Wort.
    Bastet gab ein kehliges Knurren von sich. »An dem Abend, als dein Vater den Rosettastein zerstört hat, war Desjardins in London, richtig? Desjardins war schon immer von Wut und Ehrgeiz zerfressen. Er wäre in vielerlei Hinsicht der perfekte Gastgeber für Seth. Falls Seth es geschafft hat, den Körper von Desjardins zu beherrschen, würde das bedeuten, dass der Rote Lord nun vom Obersten Vorlesepriester des Lebenshauses Besitz ergriffen hat. Ich hoffe bei Res Thron, Carter, dass du dich irrst. Ihr beide müsst schnell lernen, die Macht der Götter einzusetzen. Was immer Seth vorhat, er wird es an seinem Geburtstag tun, dann, wenn er am stärksten ist. Das ist der dritte Dämonentag – in drei Tagen.«
    »Aber ich habe die Kräfte von Isis doch schon benutzt, oder?«, erkundigte sich Sadie. »Ich habe Hieroglyphen herbeigerufen. Ich habe den Obelisken in Luxor in Gang gesetzt. War das sie oder ich?«
    »Ihr beide, meine Liebe«, antwortete Bastet. »Carter und du verfügt über große Fähigkeiten, aber die Macht der Götter hat eure Entwicklung beschleunigt und euch zusätzliche Reserven gegeben, aus denen ihr schöpfen könnt. Wozu ihr eigentlich Jahre hättet brauchen sollen, habt ihr innerhalb von Tagen erlernt. Je gezielter ihr die Macht der Götter einsetzt, umso mächtiger werdet ihr.«
    »Und umso gefährlicher wird es«, vermutete ich. »Die Magier haben uns erzählt, dass es einen völlig auslaugen, umbringen, wahnsinnig machen kann, einen Gott zu beherbergen.«
    Bastet richtete ihren Blick auf mich. Einen Augenblick lang waren es die Augen eines Raubtiers – alt, mächtig, gefährlich. »Nicht jeder kann einen Gott beherbergen, Carter. Das ist wahr. In euch beiden fließt das Blut der Pharaonen. Ihr vereint zwei alte Linien in euch. Das ist sehr selten und bedeutet sehr viel Macht. Und wenn du glaubst, ohne die Macht der Götter überleben zu können, dann denk noch mal genau darüber nach. Wiederholt nicht, was eure Mutter –« Sie redete nicht weiter.
    »Was?«, wollte Sadie wissen. »Was ist mit unserer Mutter?«
    »Das hätte ich nicht sagen sollen.«
    »Sag es uns,

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