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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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mich nicht. Ich wollte glauben, dass sie auf unserer Seite stand. Wenn ich ihr eine Chance gab, würde sie die Information vielleicht freiwillig herausrücken.
    »Zumindest können uns diese Magier nicht folgen«, sagte ich.
    Bastet zögerte. »Nicht durch die Pforte, nein. Aber es gibt andere Magier in Amerika. Und noch schlimmer … Seths Lakaien.«
    Mir klopfte das Herz bis zum Hals. Das Lebenshaus war schon furchterregend genug, aber wenn ich an Seth dachte und daran, was seine Lakaien mit Amos’ Villa angestellt hatten …
    »Was ist mit dem Zauberbuch von Thot?«, fragte ich. »Haben wir wenigstens etwas darüber herausgefunden, wie wir Seth besiegen können?«
    Carter deutete in die Ecke des Raums. Auf Bastets Regenmantel lagen Dads Zauberkasten und das blaue Buch, das wir Desjardins gestohlen hatten.
    »Vielleicht wirst du daraus schlau«, sagte Carter. »Bastet und ich konnten es nicht lesen. Selbst Marshmallow war überfragt.«
    Ich hob das Buch auf, das genau genommen eine zusammengefaltete Schriftrolle war. Der Papyrus war so brüchig, dass ich Angst hatte, ihn anzufassen. Die Seite war voller Hieroglyphen und Abbildungen, aber auch ich konnte sie nicht entziffern. Meine Fähigkeit, die Sprache zu verstehen, schien wie ausgeschaltet.
    Isis?, fragte ich. Kannst du mir mal einen Tipp geben?
    Keine Antwort. Vielleicht war sie auch müde geworden. Vielleicht war sie ja auch sauer auf mich, weil ich nicht zugelassen hatte, dass sie die Führung in meinem Körper übernahm, so wie es Horus von Carter verlangt hatte. Egoistisch von mir, ich weiß.
    Frustriert faltete ich das Buch zusammen. »Es war alles umsonst.«
    »Ach, komm«, sagte Bastet. »So schlimm ist es nicht.«
    »Du hast völlig Recht«, erwiderte ich. »Wir hängen in Washington, D. C., fest. Wir haben zwei Tage, um irgendwie nach Arizona zu kommen und einen Gott aufzuhalten, von dem wir nicht wissen, wie wir ihn aufhalten sollen. Und falls wir das nicht schaffen, sehen wir weder unseren Dad noch Amos je wieder und vielleicht geht auch noch die Welt unter.«
    »Das ist die richtige Einstellung!«, sagte Bastet fröhlich. »Kommt, wir machen ein Picknick.«
    Sie schnalzte mit den Fingern. Die Luft schimmerte und auf dem Teppich erschienen ein Haufen Friskies-Dosen und zwei Kannen Milch.
    »Ähm«, sagte Carter, »kannst du auch Menschenessen herbeizaubern?«
    Bastet zwinkerte. »Über Geschmack lässt sich streiten.«
    Wieder schimmerte die Luft. Ein Teller mit Käsetoast und Pommes sowie ein Sechserpack Cola tauchten auf.
    »Mmh«, sagte ich genüsslich.
    Carter brummte etwas vor sich hin. Käsetoast schien nicht sein Lieblingsessen zu sein, trotzdem nahm er sich einen.
    »Wir sollten uns bald auf den Weg machen«, sagte er zwischen zwei Bissen. »Wegen … Touristen und so.«
    Bastet schüttelte den Kopf. »Das Washington Monument schließt um sechs. Die Touristen sind jetzt weg. Wir können genauso gut hier übernachten. Wenn wir schon während der Dämonentage reisen müssen, dann lieber bei Tageslicht.«
    Wahrscheinlich waren wir alle erschöpft, denn bis zum Ende des Essens wechselten wir kein Wort mehr. Ich aß drei Toasts und trank zwei Dosen Cola. Wegen Bastet stank alles nach Fisch-Friskies. Dann fing sie zu allem Überfluss auch noch an, sich die Hände abzulecken, als wolle sie sich putzen.
    »Kannst du das bitte lassen?«, fragte ich. »Es ist ekelhaft.«
    »Oh.« Sie lächelte. »Tut mir leid.«
    Ich schloss die Augen und lehnte mich gegen die Wand. Es war gut, sich auszuruhen, aber ich merkte, dass der Raum nicht wirklich ruhig war. Das ganze Gebäude schien leicht zu brummen und ließ meinen Schädel beben, dass es mir durch Mark und Bein ging. Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Das Gefühl ging nicht weg.
    »Was ist das?«, fragte ich. »Der Wind?«
    »Magische Energie«, antwortete Bastet. »Ich hab dir ja gesagt, es ist ein mächtiges Gebäude.«
    »Aber es ist modern. Genau wie die Louvre-Pyramide. Wie kann es da magisch sein?«
    »Die Alten Ägypter waren hervorragende Baumeister, Sadie. Sie haben Formen gewählt – Obelisken, Pyramiden –, die mit symbolischer Magie aufgeladen waren. Ein Obelisk verkörpert einen zu Stein erstarrten Sonnenstrahl – einen lebensspendenden Strahl des Schöpfergottes Re. Es ist egal, wann etwas erbaut wurde: Es ist immer noch ägyptisch. Aus diesem Grund kann man einen Obelisken benutzen, um Tore in die Duat zu öffnen oder um machtvolle Geschöpfe freizusetzen –«
    »Oder

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