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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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fiesen Schimpfwörtern, dass Gran ihr ein Jahr lang den Mund mit Seife ausgewaschen hätte. [Nein, Sadie, ich werde sie nicht ins Mikrofon sprechen.]
    Menschikow näherte sich ihr. Ich hob eine Schaufel auf, die einer der Dämonen hatte fallen lassen. Sadies Riesenvogel flog mit zum Angriff ausgefahrenen Klauen auf Menschikow zu, doch dieser wedelte bloß mit der Hand, als würde er eine Fliege verscheuchen. Das Monster löste sich in eine Federwolke auf.
    »Hältst du mich für einen Gott?«, brüllte Menschikow.
    Während er sich auf Sadie konzentrierte, schlich ich von hinten an ihn heran und versuchte, unbemerkt zu bleiben – was als Fünfmetervogelmann nicht ganz einfach ist.
    »Ich bin das Chaos!«, bellte Menschikow. »Ich werde deine Knochen auseinandernehmen, deine Seele auflösen und dich in den Urschlamm zurückschicken, aus dem du kommst. Und jetzt rück den Skarabäus raus!«
    »Verlockend«, sagte Sadie. »Was meinst du, Carter?«
    Menschikow bemerkte die Falle zu spät. Ich stürzte mich auf ihn und schlug ihm die Schaufel auf den Kopf. Menschikow klappte zusammen. Ich warf mich auf ihn und drückte ihn in den Sand, anschließend richtete ich mich auf und stampfte ihn noch ein bisschen tiefer in den Boden. Als ich ihn, so gut ich konnte, begraben hatte, deutete Sadie auf die Stelle und sprach die Hieroglyphe für Feuer. Der Sand schmolz und erhärtete zu einem massiven sarggroßen Glasblock.
    Ich hätte darauf gespuckt, aber ich war nicht sicher, ob ich das mit dem Falkenschnabel hinkriegen würde.
    Die überlebenden Dämonen taten das einzig Vernünftige. Sie rannten in Panik davon. Ein paar sprangen in den Fluss und ließen sich auflösen, was uns eine Menge Zeit sparte.
    »Das war ja nicht so schwierig«, meinte Sadie, obwohl ich merkte, dass die Chaosenergie auch an ihr zehrte. Selbst während ihrer Lungenentzündung mit fünf hatte sie nicht so geschwächt ausgesehen.
    »Beeil dich«, sagte ich. Mein Adrenalin nahm rasch ab. Meine riesige Vogelgestalt fühlte sich mittlerweile wie zusätzliche fünfhundert Pfund totes Gewicht an. »Bring Re den Skarabäus.«
    Sie nickte und rannte zur Sonnenbarke; doch als Menschikows Glasgrab explodierte, hatte sie erst die halbe Strecke geschafft.
    Die stärkste Explosionsmagie, die ich bisher gesehen hatte, war Sadies Ha-di -Zauber gewesen. Diese Explosion hier war jedoch ungefähr fünfzigmal stärker.
    Eine Starkstromwelle aus Sand und Glasscherben riss mich um und zerfetzte meine Kriegergestalt. Als ich wieder in meinem normalen Körper steckte, kroch ich blind und wund von Apophis’ lachender Stimme weg.
    »Wo bist du denn, Sadie Kane?«, rief Apophis, seine Stimme hallte so tief wie ein Kanonendonner. »Wo ist das böse kleine Mädchen mit meinem Skarabäus?«
    Ich blinzelte den Sand aus meinen Augen. Wlad Menschikow – nein, er mochte zwar aussehen wie Wlad, trotzdem war er jetzt Apophis – war ungefähr noch fünfzehn Meter entfernt und schlich um den Rand des Kraters, den er am Strand hinterlassen hatte. Entweder sah er mich nicht oder er hielt mich für tot. Er hielt nach Sadie Ausschau, doch sie war nirgendwo zu sehen. Die Explosion musste sie unter dem Sand begraben haben oder noch schlimmer.
    Mir schnürte es die Kehle zu. Ich wäre am liebsten aufgestanden und hätte mich auf Apophis gestürzt, doch mein Körper verweigerte mir den Dienst. Meine Zauberkraft war erschöpft. Die Macht des Chaos zapfte meine Lebenskräfte an. Schon die bloße Nähe von Apophis gab mir das Gefühl, mich aufzulösen – meine Hirnsynapsen, meine DNS , alles, was mich zu Carter Kane machte, verflüchtigte sich.
    Schließlich breitete Apophis die Arme aus. »Macht nichts. Ich werde deinen Körper später ausgraben. Erst mal knöpfe ich mir den alten Knacker vor.«
    Eine Sekunde lang dachte ich, er meine Desjardins, der noch immer leblos über der zerbrochenen Reling hing, doch Apophis kletterte in das Boot, ohne sich um den Obersten Vorlesepriester zu kümmern, und näherte sich dem Feuerthron.
    »Hallo, Re«, sagte er freundlich. »Lange nicht gesehen.«
    Eine schwache Stimme hinter dem Sessel antwortete: »Kann nicht spielen. Geh weg.«
    »Möchtest du einen Leckerbissen?«, fragte Apophis. »Früher haben wir so nett miteinander gespielt. Jede Nacht haben wir versucht, uns gegenseitig umzubringen. Erinnerst du dich nicht?«
    Re streckte den kahlen Kopf über den Thron. »Leckerbissen?«
    »Wie wär’s mit einer gefüllten Dattel?« Apophis nahm eine aus der

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