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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Nachrichten von Zia herausgelesen. Vor zwei Wochen hast du dir eingebildet, sie hätte dir durch dein Kartoffelpüree einen Hilferuf gesandt.«
    »Es war ein Z! Mitten in die Kartoffeln gedrückt!«
    Ich deutete mit hochgehaltenen Händen an, dass ich da meine Zweifel hatte. »Schön. Und dein Traum letzte Nacht?«
    Seine Schultern strafften sich. »Was meinst du?«
    »Ach, komm schon. Beim Frühstück hast du behauptet, Apophis würde an der Frühlings-Tagundnachtgleiche aus seinem Kerker ausbrechen. Du klangst dermaßen überzeugt, als hättest du den Beweis gesehen. Du hattest dich bereits mit Bastet beraten und sie davon überzeugt, Apophis’ Gefängnis zu überprüfen. Was immer du gesehen hast … es war anscheinend schlimm.«
    »Ich … Ich weiß nicht. Ich bin nicht sicher.«
    »Verstehe.« Ich wurde immer gereizter. Carter wollte es mir also nicht erzählen. Hatten wir schon wieder Geheimnisse voreinander? Von mir aus.
    »Dann reden wir später darüber«, fuhr ich ihn an. »Bis heute Abend.«
    »Du glaubst mir nicht«, sagte er. »Wegen Zia.«
    »Und du traust mir nicht. Dann sind wir ja quitt.«
    Wir starrten einander böse an. Plötzlich drehte sich Carter um und stapfte auf den Greif zu.
    Fast hätte ich ihn zurückgerufen. Ich hatte ihn nicht verärgern wollen. Andererseits gehört es nicht zu meinen Stärken, mich zu entschuldigen, und er benahm sich ziemlich unmöglich.
    Ich drehte mich zu dem Sphinx und rief ein Portal herbei. Mittlerweile konnte ich das ziemlich gut, wenn ich das mal so sagen darf. Auf der Stelle erschien ein wirbelnder Sandtrichter vor mir und ich sprang hinein.
    Wenig später taumelte ich an Cleopatra’s Needle am Themseufer aus dem Portal.
    Hier war vor sechs Jahren meine Mutter gestorben, es war nicht gerade mein liebstes ägyptisches Monument. Doch die Needle war das magische Portal, das am dichtesten an Grans und Gramps’ Wohnung lag.
    Da das Wetter zum Glück ekelhaft und niemand in der Nähe war, klopfte ich den Sand von meinen Kleidern und lief zur nächsten U-Bahn-Station.
    Dreißig Minuten später stand ich auf der Treppe zur Wohnung meiner Großeltern. Es fühlte sich so komisch an, hier zu sein … Zu Hause? Ich war mir nicht mal mehr sicher, dass ich es überhaupt noch so nennen konnte. Monatelang hatte ich mich nach London gesehnt – nach den vertrauten Straßen der Stadt, meinen Lieblingsgeschäften, meinen Freundinnen, meinem alten Zimmer. Ich hatte sogar nach dem trostlosen Wetter Heimweh gehabt. Doch jetzt kam mir alles so anders, so fremd vor.
    Nervös klopfte ich an die Tür.
    Keine Antwort. Aber sie mussten mich doch erwarten. Ich klopfte noch mal.
    Vielleicht versteckten sie sich und warteten darauf, dass ich hereinkam. Ich stellte mir vor, wie meine Großeltern, Liz und Emma hinter den Möbeln kauerten und jeden Moment hervorspringen und »Überraschung!« brüllen würden.
    Hmm … Gran und Gramps kauernd und springend. Eher unwahrscheinlich.
    Ich fischte den Schlüssel heraus und schloss die Tür auf.
    Das Wohnzimmer war dunkel und leer. Im Treppenhaus brannte kein Licht, was Gran eigentlich nie zulassen würde. Sie hatte enorme Angst davor, die Treppe hinunterzustürzen. Selbst Gramps’ Fernseher war ausgeschaltet, auch das war irgendwie merkwürdig. Gramps ließ, selbst wenn er nicht hinsah, immer die Rugbyspiele laufen.
    Ich schnupperte. Sechs Uhr abends nach Londoner Zeit, trotzdem drang aus der Küche nicht der Geruch nach verbrannten Keksen. Gran hätte mindestens ein Blech Kekse für den Nachmittagstee verbrennen lassen. Das war Tradition.
    Ich holte mein Telefon heraus, um Liz und Emma anzurufen, doch es funktionierte nicht. Ich wusste , dass ich den Akku aufgeladen hatte.
    In meinem Kopf formte sich gerade ein Gedanke – Ich bin in Gefahr  –, da knallte auch schon die Haustür hinter mir zu. Ich drehte mich blitzschnell um und wollte nach meinem Zaubermesser greifen, aber das hatte ich ja nicht dabei.
    Über mir, am Ende der dunklen Treppe, zischte eine Stimme, die eindeutig nicht menschlich war: »Willkommen zu Hause, Sadie Kane.«

Carter
    5.
    Wie ich Mistkäfer richtig hassen lerne
    Vielen Dank, Sadie.
    Gib mir ruhig das Mikro, wenn du zu einer spannenden Stelle kommst.
    Tja, Sadie machte also ihren Geburtstagsausflug nach London. Die Welt würde in vier Tagen untergehen, wir mussten unsere Suche zu Ende bringen, und sie haut zu einer Party mit ihren Freundinnen ab. Sie setzte wirklich Prioritäten, findet ihr nicht? Ich war nicht

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