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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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letzten geschmolzenen Überreste von Lenins Kopf.
    Ob sich so wohl die Götter fühlten, wenn sie von ihrem Thronsaal in der Duat aus die Welt der Sterblichen beobachteten?
    Während wir uns unterhielten, breitete ich die beiden Schriftrollen der Sonnenlitanei auf dem Verandatisch aus. Sie sahen so gewöhnlich und harmlos aus, trotzdem hatte es uns fast das Leben gekostet, sie zu bekommen. Eine fehlte noch immer und danach ging der Spaß erst richtig los – dann mussten wir herausfinden, wie sie einzusetzen waren, um Re zu wecken. Es schien unmöglich, dass wir in vierundzwanzig Stunden so viel erledigen konnten, trotzdem saßen wir ruhiggestellt und erschöpft dort im Hotel und mussten bis zum nächsten Morgen warten. Carter und seine dämlichen Heldentaten! Sich von dieser Doktor-Dolittle-Schlange beißen zu lassen … Ausgerechnet er bezeichnet mich als spontan. In der Zwischenzeit machten sich Amos und unsere frischgebackenen Initianden allein im Brooklyn House bereit, es gegen Wlad Menschikow zu verteidigen, einen Magier, der so skrupellos war, dass er den Gott des Bösen mit dessen geheimem Namen ansprach.
    Ich erzählte Carter, was nach dem giftigen Schlangenbiss in Sankt Petersburg passiert war – wie ich Seths Namen im Tausch gegen den Aufbewahrungsort der letzten Schriftrolle aufgegeben hatte: irgendeinen Ort mit Namen Baharija. Ich beschrieb ihm meine Vision von Anubis und Walt, mein Schwätzchen mit Jaz’ Geist und meine Zeitreise auf Res Sonnenbarke. Das Einzige, was ich verschwieg, war Seths Bemerkung, dass Zias Dorf al-Hamrah Makan heiße. Jaja, ich weiß, dass das falsch war – aber ich war gerade in Carters Kopf gewesen. Ich verstand jetzt, wie viel ihm Zia bedeutete. Ich wusste, wie sehr ihn jegliche Information über sie aus der Fassung bringen würde.
    Carter saß in seinem Liegestuhl und hörte aufmerksam zu. Seine Haut hatte wieder eine normale Farbe. Seine Augen waren klar und wach. Es fiel schwer zu glauben, dass er vor nur wenigen Stunden auf der Schwelle des Todes gestanden hatte. Ich hätte es gern auf meine Heilkräfte geschoben, aber ich hatte das Gefühl, dass seine Genesung genauso viel mit Ruhe, mehreren Gingerales und einem Zimmerservice-Cheeseburger mit Pommes zu tun hatte.
    »Baharija …« Er sah zu Bes. »Den Namen kenne ich. Warum kenne ich diesen Namen?«
    Bes kratzte sich den Bart. Seit ich von unserer Unterhaltung mit Seth berichtet hatte, war er bedrückt und schweigsam. Der Name Baharija schien ihn besonders zu beunruhigen.
    »Es ist eine Oase«, erklärte er. »Tief in der Wüste. Bis 1996 wusste niemand von den Mumien, die dort begraben liegen. Dann steckte irgendein dusseliger Esel sein Bein in ein Loch im Boden und durchbrach die Decke einer Grabstätte.«
    »Stimmt!« Carter sah mich mit diesem Wow, Geschichte ist so cool! -Strahlen in den Augen an, es schien ihm also besser zu gehen. »Man nennt es das Tal der Goldenen Mumien.«
    »Gold mag ich«, sagte ich. »Mumien – nicht so sehr.«
    »Ach, du hast einfach noch nicht genug Mumien kennengelernt«, erwiderte Bes.
    Ich wusste nicht, ob er das im Scherz meinte, und beschloss, lieber nicht nachzuhaken. »Die letzte Schriftrolle ist also dort versteckt?«
    Bes zuckte die Achseln. »Gut vorstellbar. Der Ort ist sehr abgelegen. Wurde erst kürzlich entdeckt. Die Oase ist auch mit starken Flüchen belegt, um Portalreisen zu verhindern. Die Archäologen haben einige der Grabkammern freigelegt, es gibt jedoch immer noch ein riesiges Netz aus Tunneln und Kammern, das seit Jahrtausenden keiner geöffnet hat. Massenhaft Mumien.«
    Ich stellte mir stöhnende Horrorfilm-Mumien mit ausgestreckten Armen und herunterhängenden Leinenbinden vor, die Jagd auf kreischende Filmsternchen machten und Archäologen strangulierten.
    »Wenn du massenhaft Mumien sagst«, setzte ich an, »wie viele sind damit gemeint?«
    »Sie haben ein paar Hundert freigelegt«, antwortete Bes, »von vielleicht zehntausend.«
    »Zehntausend?« Ich sah Carter an, den das nicht zu beeindrucken schien.
    »Sadie«, meinte er. »Sie werden ja nicht lebendig und bringen dich um.«
    »Nein«, pflichtete Bes bei. »Wahrscheinlich nicht. Mit ziemlicher Sicherheit nicht.«
    »Danke«, murmelte ich. »Da fühle ich mich doch gleich so viel besser.«
    (Ja, ich weiß, was ich vorhin über tote Menschen und Friedhöfe gesagt habe und dass es mir nichts ausmacht. Aber zehntausend Mumien? Das ging zu weit.)
    »Wie dem auch sei«, fuhr Bes fort. »Die meisten Mumien

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