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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sich einen schlechten Ruf einzuhandeln. So in der Art.«
    »Aha.« Mom nickte zerknirscht. »Tja, weißt du, das kann ich nicht. Vermutlich mache ich mir einfach keine Sorgen, dass du das Falsche tun könntest, Sadie. Worüber ich mir viel mehr Sorgen mache, ist, dass du zu viel Angst haben könntest, um jemandem zu vertrauen – selbst dem Richtigen. Es ist natürlich dein Herz. Nicht meines. Aber ich wage zu behaupten, dass Walt noch unsicherer ist als du. Sei nicht so hart zu ihm.«
    »Hart zu ihm ?« Ich musste fast lachen. »Ich weiß ja noch nicht mal, wo er steckt! Und er ist der Gastkörper eines Gottes, der – der –«
    »Den du auch magst«, half Mom weiter. »Und das ist verwirrend, ja. Aber sie sind nun wirklich eine Person. Anubis hat so viel mit Walt gemeinsam. Keiner von beiden hatte je Aussicht auf ein richtiges Leben. Doch gemeinsam haben sie es jetzt.«
    »Du willst damit sagen …« Das schreckliche Brennen unter meinem Brustbein ließ ein klein wenig nach. »Du willst damit sagen, dass ich ihn wiedersehen werde? Er ist nicht in der Verbannung oder dergleichen Unfug, über den sich die Götter ständig auslassen?«
    »Du wirst ihn sehen«, versicherte meine Mutter. »Weil sie eins sind und einen menschlichen Körper bewohnen, können sie auf der Erde wandeln wie einst die altägyptischen Gottkönige. Walt und Anubis sind beide nette junge Männer. Sie sind beide unsicher und ziemlich unbeholfen in der Welt der Sterblichen und sie haben Angst davor, wie die Menschen sie behandeln werden. Und sie hegen die gleichen Gefühle für dich.«
    Ich wurde vermutlich schrecklich rot. Carter starrte mich vom Podest aus an und fragte sich bestimmt, was los war. Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Er konnte meinen Gesichtsausdruck einen Tick zu gut deuten.
    »Es ist so verdammt schwer«, beschwerte ich mich.
    Mutter lachte leise. »Ja, das ist es. Aber wenn es dir ein Trost ist … Man hat es bei jedem Mann mit einer multiplen Persönlichkeit zu tun.«
    Ich sah zu meinem Vater, der einmal als Dr. Julius Kane aufflackerte, dann als Osiris, der schlumpfblaue Gott der Unterwelt.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte ich. »Aber wo ist Anubis? Ich wollte sagen, Walt. Ach! Schon wieder.«
    »Du wirst ihn bald sehen«, versprach Mom. »Ich wollte, dass du darauf vorbereitet bist.«
    Mein Kopf sagte: Das ist so verwirrend, so ungerecht. Mit einer solchen Beziehung komme ich nicht klar.
    Doch mein Herz sagte: Halt die Klappe! Und wie ich damit klarkomme!
    »Danke, Mom«, sagte ich und sah garantiert nicht ruhig und gesammelt aus. »Diese ganze Geschichte, dass sich die Götter zurückziehen. Bedeutet das, dass wir dich und Dad nicht so oft sehen werden?«
    »Möglicherweise«, räumte sie ein. »Aber ihr wisst, was zu tun ist. Lehrt weiter den Weg der Götter. Verhelft dem Lebenshaus wieder zu seinem früheren Ruhm. Du und Carter und Amos werdet die ägyptische Magie stärker machen als je zuvor. Und das ist gut … denn euer Kampf ist noch nicht zu Ende.«
    »Setne?«, vermutete ich.
    »Genau der«, sagte Mom. »Aber es gibt auch noch andere Herausforderungen. Ich habe die Gabe der Vorhersage nicht völlig verloren, nicht mal durch den Tod. Ich hatte verschwommene Visionen von anderen Göttern und konkurrierender Magie.«
    Das klang wirklich nicht gut.
    »Was meinst du damit?«, fragte ich. »Welche anderen Götter ?«
    »Ich weiß es nicht, Sadie. Aber Ägypten wurde immer von außerhalb herausgefordert – von Magiern aus anderen Ländern, selbst Göttern aus anderen Ländern. Halte einfach die Augen offen.«
    »Wunderbar«, brummte ich. »Über Jungs zu reden hat mir besser gefallen.«
    Mutter lachte. »Sobald du in die Welt der Sterblichen zurückkehrst, wird es ein weiteres Portal geben. Halte heute Abend danach Ausschau. Ein paar alte Freunde würden gern mit dir plaudern.«
    Ich hatte das Gefühl, dass ich wusste, wen sie meinte.
    Sie berührte den geisterhaften Anhänger um ihren Hals – das Tit -Symbol von Isis.
    »Wenn du mich brauchst«, sagte Mom, »benutze deine Kette. Sie wird mich rufen, genau wie die Schen -Kette Walt herbeiruft.«
    »Wäre praktisch gewesen, wenn ich das früher gewusst hätte.«
    »Unsere Verbindung war vorher nicht stark genug. Jetzt … ist sie es, glaube ich.« Sie küsste mich auf die Stirn, auch wenn es sich nur wie eine schwache kühle Brise anfühlte. »Ich bin stolz auf dich, Sadie. Du hast dein ganzes Leben vor dir. Genieß es in vollen

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