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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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vermutlich getan.
    Zia drehte ihre Gabel in den Nudeln. »Carter, wir haben nicht viel darüber geredet … Du weißt schon, dass ich das Auge Res bin. Ich kann mir vorstellen, wie seltsam das für dich war.«
    Seht ihr? Eine ganz normale Unterhaltung unter Jugendlichen in der Mall.
    »Hey, ich versteh das schon«, sagte ich. »Es war nicht seltsam.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch.
    »Okay, es war seltsam«, gab ich zu. »Aber Re brauchte deine Hilfe. Du warst der Hammer. Hast du, ähm, mit ihm geredet, seit …?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sich aus der Welt zurückgezogen, genau, wie er angekündigt hat. Ich bezweifle, dass ich noch einmal das Auge Res sein werde – zumindest nicht bis zum nächsten Weltuntergang.«
    »Tja, bei unserem Glück also zumindest ein paar Wochen nicht.«
    Zia lachte. Ich liebte ihr Lachen. Ich liebte diese kleine Locke hinter ihrem Ohr.
    (Sadie findet mich lächerlich. Gerade sie muss den Mund aufreißen.)
    »Ich habe mich mit deinem Onkel Amos unterhalten«, sagte Zia. »Er hat jetzt jede Menge Unterstützung im Ersten Nomos. Er war der Meinung, es wäre gut für mich, ein bisschen Zeit woanders zu verbringen und zu versuchen, ein … ein etwas normaleres Leben zu führen.«
    Mein Herz stolperte und prallte gegen meine Rippen. »Du meinst, du sollst aus Ägypten weggehen?«
    Zia nickte. »Deine Schwester hat vorgeschlagen, dass ich im Brooklyn House wohne und auf eine amerikanische Schule gehe. Sie sagt … wie hat sie es ausgedrückt? Amis sind ein komischer Haufen, aber sie wachsen einem ans Herz. «
    Zia rutschte um den Tisch und nahm meine Hand. Ich spürte die bösen Blicke von ungefähr zwanzig eifersüchtigen Kerlen an anderen Tischen des Foodcourts.
    »Würde es dir was ausmachen, wenn ich im Brooklyn House wohnen würde? Ich könnte helfen, die Initianden zu unterrichten. Aber wenn es dir unangenehm ist –«
    »Nein!«, rief ich viel zu laut. »Ich wollte sagen, nein, es ist mir nicht unangenehm. Ja, es würde mir gefallen. Sehr. Ziemlich. Total super.«
    Zia lächelte. Die Temperatur im Foodcourt schien noch um zehn Grad zu steigen. »Ist das ein Ja?«
    »Ja. Ich meine, es sei denn, es ist dir unangenehm. Ich möchte nicht, dass es peinlich oder –«
    »Carter?«, sagte sie sanft. »Halt die Klappe.«
    Sie beugte sich vor und küsste mich.
    Ich gehorchte, Magie war nicht nötig. Ich hielt die Klappe.

Sadie
    21.
    Mit den Göttern ist alles geregelt, mit meinen Gefühlen nicht
    Ah, meine vier Lieblingswörter: Carter, halt die Klappe.
    Zia hatte sich wirklich verändert, seit wir uns das erste Mal getroffen hatten. Ich denke, auch wenn sie auf meinen Bruder abfährt, besteht Hoffnung für sie.
    Jedenfalls hat Carter es klugerweise mir überlassen, den letzten Rest der Geschichte zu erzählen.
    Nach der Schlacht mit Apophis fühlte ich mich in vielerlei Hinsicht schrecklich. Körperlich war ich ein Wrack. Magisch hatte ich den letzten Funken Energie aufgebraucht. Ich hatte Angst, dass ich mir dauerhafte Schäden geholt hatte, denn ich hatte so ein Brennen unter dem Brustbein – ich wusste nicht, ob es daran lag, dass meine magischen Reserven aufgebraucht waren oder ob es mein Herz war.
    Gefühlsmäßig ging es mir nicht viel besser. Ich hatte Carter beobachtet, wie er Zia umarmte, als sie aus dem dampfenden Glibber der Schlange stieg, was ja alles sehr schön war, mich aber an mein eigenes Durcheinander erinnerte.
    Wo steckte Walt? (Ich hatte beschlossen, ihn so zu nennen, ansonsten würde ich mich bloß mit Grübeleien darüber verrückt machen, was er tatsächlich war.) Er hatte kurz nach der Schlacht ganz in meiner Nähe gestanden. Nun war er verschwunden.
    War er mit den anderen Göttern gegangen? Ich machte mir schon Sorgen um Bastet und Bes. Es sah ihnen überhaupt nicht ähnlich, grußlos zu verschwinden. Und ich war auch nicht begeistert über Res Aussage, dass die Götter die Erde für eine Weile verlassen würden.
    Ihr könnt mich nicht verstoßen, ohne die Götter zu verstoßen , hatte Apophis gewarnt.
    Das hätte die Drecksschlange ja auch mal vor der Ächtung erwähnen können. Ich hatte gerade mit der ganzen Walt/Anubis-Geschichte meinen Frieden gemacht – oder zumindest im Großen und Ganzen – und nun war Walt verschwunden. Wenn man ihn wieder für tabu erklärt hatte, würde ich mich in einen Sarkophag verkriechen und nie wieder rauskommen.
    Während Carter mit Zia auf der Krankenstation war, streifte ich durch die Gänge des Ersten

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