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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Luftgottaufpasser oder Anubis. »Du lässt dich doch nicht ernsthaft derart von denen herumkommandieren?«
    »Es bleibt ihm gar keine andere Wahl!«, rief Schu. Die Anstrengung ließ ihn so heftig husten, dass sein Oberkörper wie ein Pusteblumenschirm auseinanderflog. Er nahm noch einen Zug aus seinem Inhalator. »Die Ozonwerte in Brooklyn – bedauerlich! Und jetzt Abmarsch, Anubis. Kein weiterer Kontakt mit dieser Sterblichen. Es ist völlig unpassend. Und was dich anbelangt, Mädchen, du hältst dich von ihm fern! Du hast wichtigere Dinge zu erledigen.«
    »Ach ja?«, sagte ich. »Und was ist mit dir, Mr Mülltornado? Wir bereiten uns auf einen Krieg vor und das Wichtigste, was dir einfällt, ist, Leute vom Tanzen abzuhalten?«
    Der Luftdruck wurde plötzlich höher. Das Blut rauschte in meinem Kopf.
    »Hör zu, Mädchen«, knurrte Schu. »Ich habe dir schon mehr geholfen, als du verdienst. Ich habe den Bitten dieses russischen Jungen nachgegeben. Ich habe ihn von Sankt Petersburg hierher gebracht, damit er mit dir sprechen kann. Also, husch!«
    Der Wind schleuderte mich rückwärts. Die Geister wehten wie Rauch davon. Die bewusstlosen Sterblichen erhoben sich mühsam und schützten ihre Gesichter vor dem herumfliegenden Unrat.
    »Russischer Junge?«, schrie ich über den Sturm hinweg. »Wovon in aller Welt redest du?«
    Schu löste sich in Müll auf, umkreiste Anubis und hob ihn hoch.
    »Sadie!« Anubis versuchte sich zu mir vorzukämpfen, doch der Sturm war zu stark. »Schu, lass mich ihr wenigstens die Sache mit Walt erklären! Sie hat ein Recht, es zu erfahren!«
    Ich konnte ihn durch den Wind kaum hören. »Hast du Walt gesagt?«, rief ich. »Was ist mit ihm?«
    Anubis sagte etwas, das ich nicht verstehen konnte. Dann verdeckte ihn das Abfallgestöber vollständig.
    Als sich der Wind legte, waren beide Götter verschwunden. Ich stand allein auf der Tanzfläche, rings um mich kamen Dutzende von Jugendlichen und Erwachsenen langsam zu Bewusstsein.
    Ich wollte gerade zu Carter rennen, um nachzusehen, ob es ihm gut ging. [Ja, Carter, das wollte ich wirklich.]
    Da trat am Rande des Aussichtspavillons ein junger Mann ins Licht.
    Er trug eine graue Militäruniform und einen Wollmantel, der für eine warme Septembernacht zu schwer war. Seine gigantischen Ohren waren das Einzige, was seine riesige Kappe vom Herunterrutschen abhielt. Quer über seine Schulter hing ein Gewehr. Er konnte nicht älter als siebzehn sein; und obwohl er eindeutig zu keiner der Schulen gehörte, die die Party veranstalteten, sah er irgendwie vertraut aus.
    Sankt Petersburg , hatte Schu gesagt.
    Ja. Ich hatte diesen Jungen letztes Frühjahr kurz getroffen. Carter und ich waren aus der Eremitage geflüchtet und dieser Junge hatte versucht, uns aufzuhalten. Er war als Wächter verkleidet gewesen, entpuppte sich jedoch als Magier des russischen Nomos – als einer der Diener des bösartigen Wlad Menschikow.
    Ich holte mir meinen Zauberstab aus der Duat – dieses Mal mit Erfolg.
    Der Junge hielt die Hände hoch und ergab sich.
    »Njet!« , bettelte er. Dann sagte er in stockendem Englisch: »Sadie Kane. Wir … müssen … reden.«

6.
    Amos spielt mit Actionfiguren
    Er hieß Leonid und wir einigten uns darauf, uns nicht gegenseitig umzubringen.
    Wir setzten uns auf die Stufen des Pavillons und redeten.
    Leonids Englisch war nicht gut. Mein Russisch nicht vorhanden. Aber ich verstand genug von seiner Geschichte, um alarmiert zu sein. Er war aus dem russischen Nomos geflohen und hatte Schu beschwatzt, ihn nach Brooklyn zu wirbeln, um mich zu suchen. Leonid kannte mich von unserem Einbruch in die Eremitage. Offensichtlich hatte ich einen starken Eindruck bei dem jungen Mann hinterlassen. Kein Wunder. Ich bin ja auch ziemlich unvergesslich.
    [Ach, hör auf zu lachen, Carter.]
    Mit Worten, Gefuchtel und Geräuschen versuchte Leonid zu erklären, was sich seit Wlad Menschikows Tod in Sankt Petersburg ereignet hatte. Ich konnte nicht allem folgen, aber so viel verstand ich: Kwai, Jacobi, Apophis, Erster Nomos, viele Tote, bald, sehr bald.
    Die Lehrer begannen die Schüler zusammenzutreiben und Eltern anzurufen. Offenbar gingen sie davon aus, dass die Massenbewusstlosigkeit von einem verdorbenen Punsch oder einem gefährlichen Gas ausgelöst worden war (vielleicht Drews Parfüm), und beschlossen deshalb, das Areal zu evakuieren. Vermutlich würde es nicht lange dauern, bis Polizei und Krankenwagen auftauchten. Vorher wollte ich weg sein.
    Ich zog

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