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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Lebenshauses.
    Diese Qual werde ich euch ersparen.
    Die Stadt ist groß. Sie ist voller Magie. Sie liegt unter der Erde.
    Zack. Erledigt.
    Als wir am Ende des Einstiegstunnels eine steinerne Brücke überquerten, die über einen Abgrund führte, forderte mich ein Ba heraus. Der leuchtende Vogelgeist (mit dem Kopf eines berühmten Ägypters, den ich vermutlich hätte kennen sollen) stellte mir eine Frage: Welche Farbe haben die Augen von Anubis?
    Braun. Was denn sonst? Vermutlich hatte er mich mit einer leichten Frage hereinlegen wollen.
    Der Ba ließ uns in die eigentliche Stadt eintreten. Ich war ein halbes Jahr nicht dort gewesen und bestürzt über die wenigen Magier. Der Erste Nomos war nie dicht bevölkert gewesen, die ägyptische Magie über die Jahrhunderte hinweg verkümmert, weil immer weniger Initianden die Kunst erlernten. Nun aber waren die meisten Läden in der Haupthöhle geschlossen. An den Marktständen feilschte niemand um den Preis von Anchs oder Skorpiongift. Ein gelangweilt wirkender Amulettverkäufer richtete sich auf, als wir näher kamen, und sackte wieder in sich zusammen, als wir vorbeigingen.
    Unsere Schritte hallten in den stillen Tunneln. Wir überquerten einen der unterirdischen Flüsse, dann gingen wir durch das Bibliotheksviertel und den Saal der Vögel.
    (Carter meint, ich soll euch erklären, warum er so genannt wird. Es ist eine Höhle mit allen möglichen Vögeln. Und noch mal: Was denn sonst? [Carter, warum schlägst du den Kopf auf den Tisch?])
    Ich führte meinen russischen Freund einen langen Gang hinunter, an einem verschlossenen Tunnel vorbei, der einmal zum großen Sphinx von Gizeh geführt hatte, und schließlich erreichten wir die Bronzetore zum Gang der Zeitalter. Da es nun der Gang meines Onkels war, spazierte ich einfach hinein.
    Beeindruckender Ort? Auf jeden Fall. Hätte man ihn mit Wasser gefüllt, wäre der Gang groß genug für eine Walschule gewesen. In der Mitte glitzerte ein langer blauer Teppich wie der Nil. Links und rechts waren Säulenreihen, zwischen ihnen schimmerten Lichtvorhänge mit Szenen aus der Vergangenheit Ägyptens – alle möglichen schrecklichen, wunderbaren, herzzerreißenden Ereignisse.
    Ich vermied es, dorthin zu blicken. Aus Erfahrung wusste ich, dass diese Bilder eine gefährliche hypnotische Wirkung haben konnten. Einmal hatte ich den Fehler begangen, die Lichter zu berühren, und diese Erfahrung hatte mein Hirn fast in Haferbrei verwandelt.
    Der erste Lichtabschnitt war golden – das Zeitalter der Götter. Ein Stück weiter funkelte das Alte Reich silbern, danach das Mittlere Reich kupferbraun und so weiter.
    Im Vorübergehen musste ich Leonid mehrmals zurückhalten, weil bestimmte Szenen seine Aufmerksamkeit erregten. Aber eigentlich erging es mir nicht viel anders.
    Als ich die Vision sah, wie Bes zur Unterhaltung der anderen Götter im Lendenschurz Rad schlug, bekam ich feuchte Augen. (Ich weinte, weil er hier so lebendig aussah, auch wenn der Anblick von Bes im Lendenschurz wirklich jedem die Augen brennen lässt.)
    Wir gingen an dem bronzefarbenen Lichtvorhang vorüber, der das Neue Reich darstellte. Ich blieb unvermittelt stehen. In dem bewegten Bild hielt ein dünner Mann im Priestergewand ein Zaubermesser und ein gewöhnliches Messer über einen schwarzen Bullen. Der Mann murmelte vor sich hin, als würde er das Tier segnen. Ich wusste nicht viel über die Szene, doch ich erkannte das Gesicht des Mannes – Hakennase, hohe Stirn, dünne Lippen, die sich zu einem grausamen Lächeln verzogen, als er dem armen Tier das Messer an die Kehle setzte.
    »Das ist er«, murmelte ich.
    Ich ging auf den Lichtvorhang zu.
    »Njet.« Leonid packte mich am Arm. »Hast du gesagt, Lichter ist böse, bleib weg.«
    »Du – du hast Recht«, sagte ich. »Aber das ist Onkel Vinnie.«
    Ich war mir sicher, dass es dasselbe Gesicht war, das im Dallas Museum an der Wand erschienen war – doch wie konnte das sein? Die Szene, auf die ich blickte, musste sich vor Tausenden von Jahren ereignet haben.
    »Nicht Vinnie«, sagte Leonid. »Chaemwaset.«
    »Wie?« Ich war nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte oder auch nur die Sprache, in der er gesprochen hatte. »Ist das ein Name?«
    »Er ist …« Leonid verfiel ins Russische, dann seufzte er verzweifelt. »Zu schwierig erklären. Wir gehen zu Amos, der nicht essen wird mein Gesicht.«
    Ich zwang mich, den Blick von dem Bild abzuwenden. »Gute Idee. Lass uns weitergehen.«
    Am Ende des Gangs

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