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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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aber er betonte es als Frage.
    Er und ich wechselten einen Blick und kamen schweigend überein, dass damit genug gesagt war. Unsere Mutter und unser Vater waren in der Nacht, als meine Mutter bei der Befreiung Bastets aus dem Abgrund starb, in diesem Flussschiff die Themse zu Cleopatra’s Needle hinaufgesegelt. Danach hatte Dad in genau diesem Raum gesessen und getrauert, seine einzige Gesellschaft waren die Katzengöttin und der Dämonenkapitän gewesen.
    Blutige Klinge hatte uns als seine neuen Befehlsgeber akzeptiert. Dass er schon einmal gehorcht hatte, war ein schwacher Trost. Ich traute ihm nicht. Ich war nicht gerne auf diesem Schiff.
    Andererseits mussten wir irgendwie zur Halle der beiden Wahrheiten kommen. Ich war hungrig und durstig und eine zwanzigminütige Fahrt mit einer eisgekühlten Ribena-Limo und einer Platte Tandoori Chicken mit Naan war wohl auszuhalten.
    Wir vier setzten uns zum Essen um den Tisch und tauschten unsere Geschichten aus. Alles in allem war es vermutlich das merkwürdigste Double Date aller Zeiten. Es mangelte uns nicht an Geschichten von schrecklichen Notfällen, doch die Spannung im Raum war ungefähr so dick wie der Smog in Kairo.
    Carter hatte Zia seit Monaten nicht persönlich gesehen. Ich merkte, wie er sich bemühte, sie nicht anzustarren. Zia war es sichtlich unangenehm, so nahe bei ihm zu sitzen. Dass sie sich immer wieder wegdrehte, verletzte ihn bestimmt. Vielleicht hatte sie aber auch einfach Angst, dass es wieder zu einem Feuerballzwischenfall kommen könnte. Ich für meinen Teil war in Hochstimmung, weil ich neben Walt saß, doch gleichzeitig machte ich mir schreckliche Sorgen um ihn. Ich konnte nicht vergessen, wie er in leuchtende Mumienbinden eingewickelt ausgesehen hatte, und ich fragte mich, was Anubis mir über Walt hatte erzählen wollen. Auch wenn Walt versuchte, es zu verbergen, sah man ihm doch an, dass er große Schmerzen hatte. Als er sich ein Sandwich mit Erdnussbutter nahm, zitterten seine Hände.
    Carter erzählte mir von der bevorstehenden Räumung des Brooklyn House, um die sich Bastet kümmerte. Auch wenn es mir fast das Herz brach, wenn ich an Klein Shelby dachte, an den wunderbar albernen Felix, die scheue Clio und alle anderen, die den Ersten Nomos gegen einen grausamen Angriff verteidigen würden, wusste ich, dass Carter die richtige Entscheidung getroffen hatte. Wir hatten keine andere Wahl.
    Carter zögerte noch und schien darauf zu warten, dass Walt Informationen beisteuerte. Walt schwieg sich jedoch aus. Er hielt eindeutig irgendetwas zurück. So oder so würde ich mir Walt unter vier Augen vornehmen müssen.
    Im Gegenzug erzählte ich Carter von unserem Besuch im Haus Sonnenschein. Ich teilte ihm meine Befürchtungen mit, dass Amos Seth um zusätzliche Kraft bitten würde. Zia widersprach mir nicht und mein Bruder nahm die Nachricht nicht gut auf. Nachdem er einige Minuten fluchend durch den Raum gestapft war, beruhigte er sich schließlich so weit, dass er herausbrachte: »Wir dürfen das nicht zulassen. Es wird ihn töten.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber am meisten helfen wir ihm, wenn wir weitermachen.«
    Zias Blackout im Altersheim erwähnte ich nicht. In Carters Verfassung wäre es vielleicht zu viel für ihn gewesen. Doch ich erzählte ihm, was Taweret über den möglichen Aufenthaltsort von Bes’ Schatten gesagt hatte.
    »Die Ruinen von Saïs …« Er runzelte die Stirn. »Ich glaube, Dad hat diesen Ort mal erwähnt. Er sagte, es sei nicht mehr viel davon erhalten. Doch selbst wenn wir den Schatten finden könnten, würde das alles zu lange dauern. Wir müssen Apophis aufhalten.«
    »Ich habe ein Versprechen gegeben«, beharrte ich. »Außerdem brauchen wir Bes. Betrachte es als Testlauf. Es wäre eine Möglichkeit zu üben, bevor wir diese Art Magie an Apophis ausprobieren – äh, mit umgekehrtem Ziel natürlich. Vielleicht können wir auf diese Weise sogar Re wiederbeleben.«
    »Aber –«
    »Sie hat Recht«, unterbrach Walt.
    Ich weiß nicht, wer überraschter war – Carter oder ich.
    »Selbst wenn uns Setne hilft«, sagte Walt. »Einen Schatten in eine Figur einzusperren ist schwer. Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn wir es zuerst an einem uns wohlgesinnten Zielobjekt ausprobieren würden. Ich sollte euch zeigen, wie es geht, solange – solange es noch geht.«
    »Walt«, sagte ich. »Bitte sag so was nicht.«
    »Wenn ihr Apophis gegenübersteht«, fuhr er fort, »habt ihr nur eine Chance, den Zauber richtig

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