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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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herrschten nämlich Normalbedingungen.«
    Sergeant Darren kaute noch ein paar Mal auf seinem Bissen und schluckte ihn dann hinunter. Die Skepsis stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Das ist die dämlichste Idee, die mir seit Langem untergekommen ist.«
    »Aber wieso, verdammt noch mal? Die Kapseln …«
    »… sind eigentlich zu schwach«, unterbrach ihn Darren. »Dass Sie darin mit knapper Not überlebt haben, beweist nicht unbedingt das Gegenteil. Sie hatten einfach Glück, dass Sie nicht wie eine Flunder zerquetscht wurden. Und das wollen Sie sich wirklich noch einmal antun?
    Soweit ich weiß, wurden Sie durch einen Roboter ins Innere der Station getragen, oder wie immer man den Quader auch bezeichnen mag.«
    »Das ist richtig.«
    »Ich weiß nicht, was das für eine Supermaschine war, aber Tatsache ist, dass ein solcher Transport selbst bei einer Kapsel, die für die dortigen Gravitations- und Druckverhältnisse ausgelegt wurde, kein Zuckerschlecken ist! Wir werden versuchen, die Windverhältnisse zu simulieren, um einigermaßen zutreffende Vorhersagen treffen zu können, aber herrschen dort wahrhaft mörderische Verhältnisse. Die Gravitationskraft von Rendezvous IV, die Schwerkraft von Mond IV/212 und die Fliehkraft sind nur drei Energien, die an uns zerren werden. Es ist völlig unkalkulierbar, welche dieser Kräfte jeweils die Oberhand hat. Dazu kommen noch die Riesenmonde von Rendezvous IV, die selbst bereits Jupitergröße haben und natürlich ihren Einfluss Tausende von Kilometer tief in die Atmosphäre ihres Mutterplaneten hinein ausüben. Wenn von diesen Monstermonden dann noch zwei oder mehrere in Konjunktion stehen, ist das Chaos perfekt.«
    »Man könnte die Rettungskapseln mit zusätzlichen Antigravaggregaten versehen, die für Stabilität sorgen. Da sehe ich kein grundsätzliches Problem!«
    Sergeant Darren zögerte mit seiner Antwort. Er hob die Augenbrauen. »Besprechen Sie das mit dem Captain.« Darren verzog das Gesicht. »Oder mit dem Admiral, wenn Sie wollen.«
     
     
    Bei einer Geschwindigkeit von 0,33 LG gingen die PLUTO und die STERNENFAUST auf einen Parallelkurs. Relativ zueinander bewegten sie sich überhaupt nicht. Die Distanz der beiden Schiffe sollte innerhalb der nächsten halben Stunde noch etwas verringert werden, sodass ein Shuttle problemlos von der STERNENFAUST zur PLUTO wechseln und zurückkehren konnte.
    Bruder Patrick meldete sich über Interkom auf der Brücke. Zusammen mit den Fähnrichen Mutawesi und Black sowie Lieutenant Gorescu war er noch immer damit beschäftigt, die bislang vorliegenden Daten über das Black Hole auszuwerten.
    »Captain, aus dem Zentrum des Black Hole wurde ein starker fünfdimensionaler Impuls abgegeben. Zumindest konnten wir die Resonanz im Normalraum nachweisen. Diese Resonanz unterscheidet sich sehr stark von dem 5-D-Blitz, der uns aus dem Bergstrom-Raum geworfen hat und dem wir inzwischen die Bezeichnung Y-Resonanz gegeben haben.«
    »Die Materie des Black Hole ist auf die Ausmaße einer menschlichen Faust zusammengepresst worden«, erinnerte Commander Leslie seinen wissenschaftlichen Berater.
    »Oh, das dürfte untertrieben sein.«
    »Jedenfalls ist es vollkommen ausgeschlossen, dass noch irgendwelche technischen Systeme an Bord des sogenannten Großen Quaders funktionieren.«
    »Ehrlich gesagt wissen wir über das, was sich hinter dem Ereignishorizont eines Black Hole befindet, rein gar nichts, Captain. Da endet einfach unsere Vorstellungskraft. Die Frage des sogenannten Informationsverlustes führt in der Physik bis heute zu lang anhaltenden Kontroversen und ist bis heute nicht befriedigend gelöst. Was geschieht mit einer Masse, die hinter dem Ereignishorizont verschwindet? Aus unserer Perspektive wird sie vielleicht so ungeheuer komprimiert, dass man das nur mit der kompletten Vernichtung gleichsetzen kann. Aber es ist mathematisch durchaus denkbar, dass dies aus der Perspektive des betreffenden Objekts nicht zutrifft.«
    Commander Leslie atmete tief durch. »Jetzt kommen wir allerdings in den Bereich esoterischer Spinnerei oder etwa nicht, Bruder Patrick?«
    »Nein – eher in den Bereich besonders komplexer mathematischer Gleichungen, die sich aus der Relativitätstheorie ergeben«, widersprach Bruder Patrick.
    Leslie runzelte die Stirn. »Sie meinen also, dieser Kubus kann noch ein Signal absetzen, obwohl er längst auf einen Bruchteil seines ursprünglichen Volumens zusammengequetscht wurde?«
    »Es klingt paradox, aber genau darauf

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