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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ist, aber auf mich hört ja niemand , dachte Darren etwas grimmig. Er hatte es von Anfang an für Zeitverschwendung gehalten, die beiden in diese Anzüge zu stecken.
    Andererseits konnte auch er durchaus nachvollziehen, was den Captain veranlasst hatte, dieses Training überhaupt zuzulassen.
    Bruder Patrick war der einzige Wissenschaftler in der Flottille, die an der Schlacht im Triple-Sun-System teilgenommen hatte und nun weiterhin den Xabong beistehen sollte. Bei der Erforschung des zweiten Quaders, der sich auf einem innerhalb der aus Methan und Ammoniak bestehenden Atmosphäre seine Bahn ziehenden Mond von Rendezvous IV befand, sollte er natürlich möglichst dabei sein, ebenso wie Gossan. Bruder Patrick aufgrund seiner wissenschaftlichen Qualifikation; Gossan, weil er sich bereits im Inneren des Quaders auskannte und seine Mitarbeit daher von unschätzbarem Wert war.
    Eine direkte Anwesenheit vor Ort war allemal besser, als lediglich Marines zum Quader zu schicken, sodass Bruder Patrick und Gossan allenfalls über eine Interkom-Verbindung an der Mission teilnehmen konnten.
    Aber wie es schien, lief es wohl darauf hinaus. Es sei denn, die stellen sich plötzlich doch noch etwas geschickter an! , dachte Darren.
    Gossan führte eine vorsichtige Bewegung aus. Offenbar nicht vorsichtig genug. Er drehte sich ein paar Mal um die eigene Achse und wurde erst durch die Wand gestoppt.
    »Ganz ruhig, Mister Gossan! Deaktivieren Sie den Anzug«, forderte Corporal Jason Tantor.
    »Ich habe vergessen, wie!«
    »Das geht durch das Helm-Terminal, das auf die Innenfläche des Visiers projiziert wird. Sie bedienen es über Augenkontakt. Gehen Sie einfach in das Menue.«
    »Versuche ich ja, verdammt noch mal.«
    »Ich helfe Ihnen«, versprach Tantor. Er beugte sich über Gossan.
    Im nächsten Moment wurde er mehrere Meter von dem am Boden liegenden ehemaligen Ersten Offizier der MERRITT fortgeschleudert und landete ziemlich unsanft auf dem Boden. Jason Tantor hielt sich die Schulter, als er sich erhob. »Die feine englische Art ist das aber nicht, Mister Gossan!«
    »Tut mir leid, war keine Absicht!«, versicherte Gossan.
    Bruder Patrick ließ sich ebenfalls zu einer Bewegung verleiten, durch die es zu einer unsensiblen Aktivierung der Servoverstärkung kam. Durch die Wucht der Bewegung taumelte er und fiel anschließend hart zu Boden. Die Panzerung bewirkte immerhin, dass er davon nichts spürte.
    Normale Raumanzüge sind einer Mission, wie sie jetzt vor uns liegt, einfach nicht gewachsen! , ging es Bruder Patrick durch den Kopf. Der Christophorer-Mönch hatte das genau durchgerechnet. Gossan und Rudenko hatten berichtet, wie sehr selbst die ultrastabilen Rettungskapseln der MERRITT, in denen die beiden einzigen Überlebenden des Zerstörers gelegen hatten, durch die extremen Verhältnisse auf Rendezvous IV/212 ramponiert worden waren.
    Auch Bruder Patrick deaktivierte jetzt den Anzug, was ihm im Gegensatz zu Gossan bereits beim ersten Versuch gelang.
    »Tut mir leid, Gentlemen«, sagte Saul Darren. »Ich habe es mit Ihnen versucht, aber ich fürchte, die Zeit ist einfach zu knapp, um Ihnen den richtigen und vor allem sicheren Umgang mit den Anzügen noch rechtzeitig beibringen zu können. In spätestens vierundzwanzig Stunden sollen wir Rendezvous IV erreicht haben. Sie schaffen das nicht.«
    Bruder Patrick öffnete die Visierklappe seines Helms. »Aber wir müssen beim Außenteam dabei sein!«
    »Und wenn Sie das Ganze doch über Interkom verfolgen?«, fragte Tantor. »Sie können die Bilder unserer Helmkameras in einem der Kontrollräume des Maschinentrakts in Pseudo-3D-Qualität verfolgen und aus den verschiedenen Perspektiven der Teammitglieder jeweils diejenige auswählen, die Ihnen den größten Informationsgewinn verspricht. Der Rest wird einfach gespeichert und kann jederzeit zur Auswertung herangezogen werden.«
    »Das ist einfach nicht dasselbe«, widersprach Bruder Patrick. »Ich bin Forscher. Ihre Helmvideos kann ich immer noch auswerten. Aber selbst dabei zu sein, das kann durch nichts ersetzt werden.«
    »Tatsache ist aber auch, dass es mit dem Anzug nicht geht«, entschied Sergeant Darren. In seinem Tonfall klang Endgültigkeit mit. Der Marines-Kommandant an Bord der STERNENFAUST hatte offenbar die Nase von diesem Experiment gestrichen voll.
    »Meinen Sie nicht doch, dass wir es noch einmal versuchen könnten?«, unternahm Bruder Patrick trotzdem noch einen Vorstoß.
    »Ich werde mich durch Ihr sprichwörtliches

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