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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Barus. »Es geht um dieses quaderförmige Artefakt, in dem Rudenko und Gossan gewesen sind!«
    »Wie konnten sie davon erfahren?«, fragte Leslie.
    »Ich nehme an, dass die Xabong unseren Funkverkehr abgehört und entschlüsselt haben«, war Lieutenant Wu überzeugt.
    »Sind sie denn dazu in der Lage?«, fragte Soldo.
    »Es spricht nichts dagegen, also müssen wir das annehmen.«
    Aber Soldo war sich da längst nicht so sicher. »Wir hatten immer die höchste Sicherheitsstufe aktiviert. Die sehr kargen Informationen erstens aus dem Wust an Funkverkehr herauszufiltern und dann auch noch zu entschlüsseln, dazu muss man schon sehr viel Glück haben.«
    »Vielleicht hatten die Xabong das«, meinte Wu.
    »Und die Kridan auch?«
    »Vielleicht haben sie eigene Messungen über diese 5-D-Resonanzen angestellt«, vermutete Leslie. »Das wäre doch immerhin möglich. Wir wissen zumindest bei den Kridan nicht genau, wie weit ihre Mess- und Kommunikationstechnik tatsächlich entwickelt ist.«
    »Auf jeden Fall wissen sie von dem Artefakt auf IV/212.«
    »Versuchen Sie, Funkkontakt aufzunehmen, Lieutenant«, verlangte Leslie plötzlich.
    Lieutenant Wu sah ihren Captain überrascht an. »Sir?«
    »Sie haben schon richtig verstanden. Ich gehe davon aus, dass beide Einheiten uns ohnehin geortet haben, selbst wenn sie sehr auf das Gefecht konzentriert sind.«
    Soldo kratzte sich an seinem blonden Haarschopf und schien von der Idee, die Funkstille aufzuheben, ebenso wenig begeistert wie die Kommunikationsoffizierin.
    »Ich will einfach sehen, wie die andere Seite reagiert. Das könnte aufschlussreich sein.«
    »Kontaktversuch erfolgt«, sagte Wu. »Ich warte jetzt auf Antwort.«
    Minuten verstrichen.
    »Ich bekomme eine Antwort des Xabong-Schiffs!«, meldete Wu.
    »Auf den Schirm!«, verlangte Leslie.
    Ein Teil des Panorama-Schirms bildete nun ein Bildfenster, auf dem ein Ausschnitt der Brücke eines Xabong-Schiffs zu sehen war.
    Ein gewaltiger, sicher dreieinhalb Zentner schwerer männlicher Xabong saß auf einem Sitzmöbel, das perfekt an den gorillaähnlichen Körperbau angepasst war. Die Lehne wies Vertiefungen auf, damit die zusammengefalteten, lederhäutigen Flügel nicht in den Rücken drückten. Der Xabong trug ein mit Orden behängtes, tunikaartiges Gewand mit einer bunten Schärpe um die Hüfte.
    »Der Kanal ist frei, Captain«, erklärte Lieutenant Wu.
    »Hier spricht Commander Leslie vom Leichten Kreuzer STERNENFAUST. Wir sind auf dem Weg zu Ihnen, um Ihnen als unserem Alliierten Beistand zu leisten.«
    »Hier meldet sich Hatrangklong, der Schiffsdominante des Schlachtschiffs FEINDESTOD«, kam die Antwort des Xabong-Kapitäns. Er erhob sich von seinem Platz und schritt dem Kameraauge etwas entgegen. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass er schnüffelte. Die Tatsache, dass er sein menschliches Gegenüber über Funk nicht riechen konnte, machte ihn unsicher. Er hob die flache Nase, öffnete das gewaltige, affenartige Maul weit und bleckte die raubtierhaften Zähne. Außerdem blähte er die Nasenflügel.
    Was würde der Kerl dafür geben, meine Gedanken riechen zu können! , dachte Leslie.
    Der Xabong brachte einen Laut hervor, den das Übersetzungssystem nicht zu übertragen vermochte. Dann durchlief offenbar eine Erschütterung das Xabong-Schiff. Das Bild wackelte, fiel für einen Sekundenbruchteil aus. Der Schiffs-Dominante musste sich an einer der frei im Raum stehenden, quaderförmigen Konsolen festhalten. Offenbar hatte es einen schweren Treffer an Bord der FEINDESTOD gegeben.
    »Captain, die andere Seite hat den Audiostream deaktiviert«, meldete Jessica Wu. »Ich glaube kaum, dass das eine Fehlfunktion ist.«
    Es war deutlich erkennbar, dass der Schiffsdominante ein paar Anweisungen an die Brückencrew erteilte.
    »Audio-Kanal wieder frei!«, rief Wu.
    Der Schiffs-Dominante erklärte: »Vielen Dank für Ihr Angebot, Captain Leslie. Wir haben hier alles unter Kontrolle und üben Dominanz aus. Daher benötigen wir Ihre Hilfe nicht. FEINDESTOD, Ende.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Ich bezweifle, dass das Xabong-Schiff keine Probleme mit der Kridan-Einheit hat!«, erklärte Lieutenant Barus. »Die Graser-Geschütze sind den Projektilwaffen der Xabong um einiges überlegen. Und im Gegensatz zu den Gauss-Geschützen des Star Corps können die Xabong das auch nicht mit erhöhter Durchschlagskraft und Feuerfrequenz ausgleichen.«
    »Lieutenant Ramirez, setzen Sie den Kurs fort«, verlangte Commander

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