Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Schultern. »Das haben wir uns auch schon gefragt. Tatsache ist, dass er es seit Kurzem kann.«
    »Möglicherweise wurden an diesem Quader irgendwelche äußeren Zeichen – Sensorfelder oder dergleichen – aktiviert, mit deren Hilfe sich der Quader ganz einfach öffnen lässt, die wir aber nicht sehen können.«
    »Weil man dazu in der Lage sein muss, die Farbe der Götter zu sehen.« Leslie wandte sich an Bruder Sabanos. »Meinen Sie, es ist möglich, dass wir uns mit diesem Prediger unterhalten?«
    »Wir haben Kontakt zu ihm. Ich denke, dass sich so etwas arrangieren lässt, Commander Leslie.«
    Bruder Patrick blickte skeptisch auf seinen Scanner. »Aber wir dürfen damit nicht mehr allzu lange warten. Der Energiestatus macht mir Sorgen.«
    »Wer weiß, an welchen Reglern der Kerl noch herumgespielt hat«, meinte Gossan.
    Der blinde Prediger fuhr mit seiner Ansprache fort. Für Leslies Ohren war das alles mehr oder weniger wirres Zeug, in dem sich der blinde Echsenabkömmling auf alte Überlieferung und ein ominöses Gericht der Mondgötter bezog.
    »Wir gehen etwas näher an ihn heran«, sagte Leslie.
    »Aber den Kontakt zu ihm werde ich herstellen«, beharrte Bruder Sabanos. »Dazu werden wir den richtigen Moment abpassen.«
    »In Ordnung. Sagen Sie, standen die Xabong eigentlich auch schon in Kontakt zu dem Prediger?«
    »Mit Sicherheit, Captain.«
    »Und waren sie bereits im Inneren des Quaders?«
    »Sie sehen, welche chaotischen Zustände hier herrschen, Commander Leslie. Wer könnte das also ausschließen?«
    Leslie atmete tief durch. »Sie haben recht, Bruder Sabanos.«
    Die Gruppe um Leslie arbeitete sich langsam in Richtung des Predigers durch die Menge, was nicht ganz einfach war.
    Dieser forderte nun die Außenweltler auf der Nordinsel und den Monden auf, den Planeten zu verlassen. Die Mondgötter würden den Frevel, der an ihnen begangen worden wäre, erst verzeihen, wenn die Fremden die himmlischen Körper der Götter respektierten und sich zurückzögen.
    Da steckt für die Zukunft noch einiges an politischem Sprengstoff drin , ging es Commander Leslie durch den Kopf.
    Der Prediger senkte nun seine strahlenden Arme. »Der Weg der sogenannten Wissenschaft war falsch. Sie vertrieb die Demut des Glaubens, der über viele Äonen unser Leben prägte. Die Herrscher der Vier Reiche sind nichts als Marionetten der Außenweltler. Traut ihnen nicht.«
    Der Prediger wandte sich nun um und trat auf das geöffnete Außenschott des Quaders zu. Im Inneren herrschte Dunkelheit. Ein schriller Laut drang daraus hervor und ließ die anwesenden Gläubigen aufmerksam zum Heiligtum blicken.
    Dieser Laut schien selbst für den blinden Prediger unerwartet gekommen zu sein. Er wich sogar einige Schritte zurück. Offenbar nahm er mit seinen Sinnen etwas wahr, das den anderen noch verborgen geblieben war.
    Leslie und seine Begleiter drängelten weiter vorwärts.
    Bruder Sabanos folgte als Letzter. »Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee ist, sich da einzumischen.«
    Der Captain der STERNENFAUST ließ sich nicht beirren. Er wollte wissen, was in der Schattenzone hinter dem Außenschott des Quaders steckte.
    Etwas trat daraus hervor.
    Ein spinnenartiger, voll ausgewachsener Msssarrr.
    Er hielt mit zweien seiner Extremitäten einen Schädel fest, in dessen offene Halsöffnung er einen rohrartigen Stachel gesteckt hatte. Der Schädel gehörte zweifellos einem Xabong. Ein saugender Laut war zu hören.
    Also doch! Unsere Verbündeten waren längst dort drinnen. Was haben sie dem Prediger dafür versprochen? Dass sie ihnen helfen, die Außenweltler zu vertreiben?
    Der Msssarrr ließ den Schädel fallen, sodass er über den Boden rollte. Weitere Laute drangen aus der Mundöffnung des Msssarrr, die hinter furchteinflößenden Beißwerkzeugen verborgen lag.
    Leslies Translator schien keine passende Übersetzung zu finden. Aber das war offenbar keine Frage des Systems. Auch Bruder Patrick hatte Schwierigkeiten mit seinem Translator. Zwar war das Wissen über die Msssarrr-Kultur äußerst begrenzt, aber man hatte durch die bisherigen – wenn auch spärlichen und nicht immer erfreulichen – Kontakte genug Sprachmaterial aufgezeichnet, um einen Translator einwandfrei seine Arbeit tun zu lassen.
    Bruder Patrick nahm an seinem Gerät ein paar Schaltungen vor.
    »Was hat der Kerl?«, fragte Leslie den wissenschaftlichen Berater der STERNENFAUST.
    Bruder Patrick wirkte hoch konzentriert. »Erstens wissen wir nicht, ob es sich um

Weitere Kostenlose Bücher