Die Kanzlerin - Roman
sagte er und hörte, wie sie sich duschte. Jodler ging insSchlafzimmer und legte sich auf die blaue Decke, Arme gespreizt, Beine gespreizt, und sah aus dem Fenster: Grünes. Bäume. Drittes Stockwerk. Als das Wasser nicht mehr lief, stand Jodler auf und suchte den Kühlschrank. Er hatte Durst. Als sie nach zehn Minuten immer noch nicht kam, schaute er ins Badezimmer. Sie zog sich eine Linie rein. »Willst du auch?« Jodler schüttelte den Kopf, ging ins Schlafzimmer und legte sich wieder breit auf die Decke.
Als sie kam, sagte er: »Ich habe nicht viel Zeit. Leg dich hin.« Sie legte sich wortlos auf den Bauch, und er drang sofort von hinten in sie ein, mit harten Stössen, bis sie wimmerte. Er drehte sie um wie eine Puppe und sagte: »Lutsch mich.« Ihre Pupillen waren so gross wie seine Lust, und sie züngelte gut, spielte sanft und langsam mit seiner Eichel. »Spuck ihn an«, sagte er, und Angelika spuckte auf seinen Schwanz. »Dann spuck ich dir jetzt ins Gesicht«, sagte Jodler und spuckte ihr ins Gesicht. Sie war jetzt auf Touren und onanierte. Er stand auf und sagte: »Ich habe Durst.« Als er vom Kühlschrank zurückkam, beachtete sie ihn nicht. Sie hatte zu tun: Finger rein, Finger raus. Kurz bevor sie kam, sagte er: »Hör auf damit, spreiz deine Beine, ich will deine Fotze sehen.«
Dann versohlte er ihr den Arsch. Seine Hand brannte, und nach jedem Schlag sagte sie: »Nein.« Aber wenn er eine Pause machte, streckte sie den Hintern hoch und sagte: »Nein«, bevor er geklatscht hatte. Einmal wartete er fast eine Minute, und sie piepste immer wieder: »Nein, nein, nein«, und Jodler wertete das als Aufforderung für eine Schlagserie. Dreimal schlug er mit aller Härte zu, und ihr Hintern war jetzt feuerrot. »Dreh dich um«, sagte er, und sie legte sich wie die Erfinderin der Missionarsstellung auf das blaue Betttuch.
Er knüppelte sie so hart, wie er ihr den Arsch versohlt hatte, und sie kam sofort. Beim dritten Mal sagte Jodler: »Viel Zeit hab ich nicht, wie gesagt«, und spritzte ihr seine Ladung ins Loch. Erstand auf, zog sich an, sagte: »Danke, Angelika«, und ging zur Tür. Als er sich umschaute, leckte sie sich einen Finger ab, steckte ihn rein und fragte: »Kommst du wieder?«
»Vielleicht«, sagte Jodler, »vielleicht.« Und ging. Er musste sich beeilen. IKEA lieferte Matratzen und Kissen und hoffentlich auch schon ein paar Stühle.
» W ie alt bist du?«, fragte Rotkehlchen fast etwas erschrocken, als Mozart ihr als Erstes sein Wohnzimmer zeigte. Messingkerzenständer, mit und ohne Kerzen, ein weinrotes Sofa, Kissenbezüge mit Stickereien, eine Gipsfigur von Johannes dem X-ten, dunkelgelb-bräunliche Vorhänge, zwei Glastischchen, ein schwülstiger Leuchter, dessen Licht alles noch dunkler erscheinen liess. »So ähnlich hat wohl Napoleon gelebt«, sagte Rotkehlchen, »sehr nett hast du es hier. Selbst eingerichtet?«
»Meine Mutter hat mich beraten«, sagte Mozart, »und eigentlich möchte ich hier einmal alles ganz neu einrichten, es ist mir zu dunkel.«
»Ich mag die Stimmung dunkler Gemächer und Verliese«, sagte Rotkehlchen. »Hast du auch einen Schluck dunkelroten, schweren Rotwein?«
Mozart ging in die Küche. Rotkehlchen ekelte sich, obwohl es dafür keinen Grund gab. Dass es in Mozarts Wohnung stank, bildete sie sich ein. Trotzdem öffnete sie sofort die Glastür im Wohnzimmer und trat auf den Balkon. Friedrichshain. Der Volkspark. Ein altes DDR-Haus, saniert, und trotzdem muffelte es durch alle Anstriche hindurch. Sie wollte es so kurz wie möglich machen, obwohl eiliges Tun ihr gegen den Strich ging.
»Ich rauche nicht«, sagte Mozart, als sie ihm eine Zigarette anbot.
»Dann lass ich das auch«, sagte Rotkehlchen, weil sie drauf unddran gewesen war, eine Dummheit zu begehen, indem sie hier ihre Asche verstreute. »Asche auf unser Haupt, Mozart, der Verräter und die Verräterin.«
»Wir sind keine Verräter«, entgegnete er.
»Du hast recht. Menschliche Regungen dürfen nicht als verräterisch interpretiert werden, das wäre doch etwas pervers. Andererseits stehe ich auf kleine Perversionen. Du auch?«
Mozart sagte: »Ich kann schon froh sein, wenn bei mir überhaupt etwas steht, mit dem ich auf etwas stehen kann.«
Sie hatte ihn, schneller als erhofft. »Zeigst du mir dein Schlafzimmer, zarter Mozart?« Und berührte ihn wie zufällig unter dem Schritt beim Gang durch einen Gang, der mit Rembrandt-Imitationen geschmückt war, goldgerahmt. In jedem Raum stand eine
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