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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Personalberater.
     Es verbaut auch jede Chance, jemals wieder in dessen Kartei zu kommen.
    Dort landet ebenfalls nicht, wer sich auf einen Präsentationstermin nicht ordentlich vorbereitet. Bei dieser Gegenüberstellung
     treffen Bewerber und potenzieller Arbeitgeber erstmals persönlich zusammen. Der Headhunter hat bis dahin viel Vorarbeit geleistet,
     das Feld sondiert und seinen Favoriten entsprechend beworben und |308| gebrieft. Jetzt seine Hausaufgaben nicht zu machen, das Unternehmen und dessen Entscheider nicht zu kennen, ist ein schwerer
     Fauxpas. Unverzeihlich. Kommt allerdings gar nicht selten vor.
    Ob aus Verzweiflung, Unfähigkeit oder beidem: Solche Verhaltensweisen verhageln viel mehr als nur den Kontakt zu einem Kopfjäger
     – sie schädigen den Ruf in einer ganzen Branche, denn Headhunter sind untereinander erstaunlich gut verdrahtet. Und wer ruft
     schon zum Halali auf einen Hallodri?

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    9. September
Beziehungspflege – So wird man für Headhunter interessant
    Oliver ist so eine Art fleischgewordene Freisprecheinrichtung. Ein Draufgänger, dessen mitteilsames Wesen und unerschütterliches
     Selbstvertrauen in jede Gesprächsrunde tiefe Schneisen pflügen, sobald er sich dazugesellt. Man könnte auch sagen, er hat
     die Fähigkeit zur Miniaturisierung: In seiner Gegenwart fühlt sich jeder klein. Und natürlich wird Oliver nach eigenem Bekunden
     alle paar Wochen von Headhuntern angerufen, obwohl er seit Jahren für dieselbe Company arbeitet. Egal, ob man ihm das abkauft
     oder nicht – solche Typen kratzen am Ego und nötigen zur Frage: Wieso ruft mich keiner an?
    Ja, warum eigentlich? Vermutlich, weil man nicht genug auf sich aufmerksam macht. Was nicht heißt, sämtliche Headhunter anzurufen
     und nach einem neuen Job zu fragen. Das ist peinlich und deklassiert Sie zum Bittsteller. Gehen Sie lieber auf hochkarätige
     Veranstaltungen, auf denen Sie Personalberater ganz zufällig am Büfett kennenlernen können. Schicken Sie persönliche Briefe,
     wenn Sie (noch) keinen Job brauchen. Lassen Sie sich von Geschäftsfreunden empfehlen – und machen Sie es sich zur Gewohnheit,
     zuerst auf andere aufmerksam zu machen! Das positioniert Sie als gut vernetzte Fachkraft.
    Nicht minder effektiv: Tanzen Sie nicht auf allen Hochzeiten, sondern vertrauen Sie Ihren Lebenslauf nur ausgewählten Personalberatern
     an. Wer seine Daten wie Schrot verschießt, schadet sich. So jemandem haftet der Ruch der Prostitution an. Und da selbst Personalberater
     ihre Jobs wechseln, spricht sich das schnell in der Branche herum.
    Wer dann nach langer Beziehungspflege andeutet, für neue berufliche Herausforderungen offen zu sein, und vom Berater angerufen
     wird, sollte sich unauffällig an einen ruhigen, geschützten Ort zurückziehen oder darum bitten, das Gespräch auf den Abend
     zu vertagen. Fragen Sie bloß nicht nach, wie man auf Sie gekommen ist – Sie sind schließlich ein Top-Kandidat! Fragen Sie
     lieber nach einer genauen Beschreibung des Jobprofils, nach den Herausforderungen, dem Umfeld, Ihrem Team. Gerne auch nach
     der Zielbranche – das suchende Unternehmen wird der Personalberater in der Regel jetzt noch nicht nennen. In jedem Fall aber
     sollten Sie zu diesem Zeitpunkt zwei Kernfragen beantworten können: 1. Was habe ich Einzigartiges zu bieten? 2. Wo will ich
     hin? Für anspruchsvolle Managementaufgaben suchen Headhunter keine anpassungsfähigen Alleskönner, sondern stets Weltmeister
     einer bestimmten Disziplin. Nur wer klare Erwartungen und Kompetenzen zeigt, sorgt dafür, dass der Headhunter zweimal klingelt.

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    |309| 10. September
Der Scheck heiligt die Mittel – Tipps für mehr Gehalt
    Oft ist es so: Wenn die Konjunktur lahmt, sinkt bald darauf auch die Kaufkraft. Alle sparen, sparen, sparen. Und weil keiner
     mehr kauft, betont kurz darauf auch die Unternehmensleitung, dass alle den Gürtel enger schnallen müssen.
Demut und Bescheidenheit
werden als neue Betriebsparole ausgerufen. Die Unternehmen sparen erst Kosten, dann Personal. Kann man in einer solchen Situation
     nach mehr Gehalt fragen? Oder kommt das einem Kamikaze-Kommando gleich?
    Man kann – vorausgesetzt, man leistet deutlich mehr als andere oder erledigt eine deutlich anspruchsvollere Tätigkeit als
     bisher. Die Vergütung ist schließlich nicht nur Entlohnung, sondern auch Belohnung und damit Anreiz. Dennoch gelten für Gehaltsverhandlungen
     in schwierigen Zeiten spezielle Spielregeln. Die erste: Machen

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