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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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|310| Sie sich vorher schlau! Einige Unternehmen haben feste Termine für Gehaltsrunden, andere schließen in der Krise Gehaltserhöhungen
     kategorisch aus. Das sollte man wissen und wenigstens in seine Argumentation einbauen. Zudem sollte die Forderung moderat
     ausfallen. Wer in wirtschaftlicher Schieflage zweistellige Prozentzuwächse verlangt, erntet bestenfalls ein Lächeln. Denken
     Sie daran, dass das Unternehmen sparen will. Da sollten auch Sie Entgegenkommen signalisieren. Sie sind Teil einer Mannschaft
     – kein Solist! Überzeugender wirkt eine detaillierte Darstellung, wo Sie tatsächlich mehr leisten und zudem unersetzbar sind.
    Eine gute Strategie ist, für Alternativen offen zu bleiben. Prämien etwa bringen ebenfalls mehr Geld in die Kasse, belasten
     aber nicht sofort die Budgets. Dasselbe passiert, wenn die Gehaltserhöhung gestaffelt wird – mit jährlich steigenden Raten.
     Vor allem aber: Gehen Sie diskret vor! Gehaltserhöhungen sollte man für sich behalten, in schlechten Zeiten erst recht. Sie
     wecken sonst nur Neid und Begehrlichkeiten. Und das stört das Betriebsklima noch mehr. Informations-Bulimiker verärgern nicht
     nur den Chef, sie unterwandern auch sein Vertrauen. So jemandem wird er künftig weder Gehör schenken noch entgegenkommen.

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    11. September
40 – Die Chancen der Lebensmitte
    Wer bis 40 nicht erreicht hat, wovon er träumt, der schafft es nie, heißt es. Als ob das Alter irgendeine Karrieredecke markiert!
     Wissenschaftlich lässt sich das Phänomen Midlife-Crisis zwar nicht nachweisen, trotzdem blicken viele 40-Jährige in diesem
     Alter nervös auf die Statistik: Die erste Lebenshälfte ist absolviert, von jetzt an tickt die Uhr rückwärts. Das erhöht den
     Druck und schürt die bange Frage: Wie soll ich die zweite Hälfte verbringen? Womöglich damit, das Erreichte zu verteidigen?
     Eine traurige Perspektive. Hoffentlich gehören Sie zu den anderen: jenen, für die dieses Alter ein Nährboden ist, etwas Neues
     auszuprobieren.
    Die Lebensmitte ist »ein sehr guter Zeitpunkt für berufliche Veränderungen«, ist etwa die Bremer Psychologin Ursula Staudinger |311| überzeugt. Die Betroffenen haben Erfolge erzielt, gleichzeitig sind sie auf dem Gipfel ihrer Leistungskraft. Die meisten haben
     ein annehmbares Gehaltsniveau erreicht, verfügen über ein dichtes soziales Netz und reichliche Erfahrungen, die sie emotional
     stabilisieren und ihnen ein gesundes Selbstbewusstsein verleihen. Auch medizinisch geht es vielen blendend: Neues lernen,
     analysieren, bewerten – das alles klappt bei 40-Jährigen tadellos, nur vielleicht nicht mehr ganz so flott wie in jungen Jahren.
     Mit einer Ausnahme: Die bisher gemachten Erfahrungen helfen sogar, neues Wissen und betriebliche Strategien schneller und
     realistischer einzuordnen. Fachleute nennen dies »kristalline Intelligenz«. Das Einzige, was viele an einer Veränderung hindert,
     ist die Sorge, den bisher mustergültigen Lebenslauf zu zertrümmern. Oder sie schrecken vor der finanziellen Unsicherheit zurück.
     Das ist verständlich, kann aber auch der psychologische Heldennotausgang sein zu verharren.
    Mumm ist keine Frage des Alters. Genauso wenig wie Intelligenz, Kreativität oder Glück. Vor allem Letzteres hängt davon ab,
     ob Sie Einfluss und Kontrolle über das eigene Leben behalten. Vielleicht muss es auch gar kein kompletter Ausbruch sein. Manchmal
     setzt schon der Wechsel in eine andere Branche, eine andere Abteilung neue Energien frei. Brüche und Zickzackmuster im Lebenslauf
     gehören künftig sowieso zur Norm. Und die sind allemal besser als eine lineare Vita ohne Seele.

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    12. September
Stille Post – Kennen Sie die Zahl Ihrer Fürsprecher?
    Vor Jahren gab eine wohlhabende Lady aus Kensington ein opulentes Dinner in ihrem Landhaus. Unter ihren Gästen befanden sich
     zahlreiche Edelleute. Die Noblesse der Gesellschaft sollte zu ihrer Reputation beitragen. Während des Dinners bemerkte die
     Gastgeberin jedoch, wie ihr Butler – ein bis dato untadeliger Diener des Hauses – verdächtig hin und her wankte und beinahe
     das Geschirr niederriss. Die Lady konnte sich nur mühsam beherrschen, schrieb aber ein paar Zeilen auf ein Blatt und legte
     die Notiz dem Butler aufs Tablett. Ihre Botschaft: »Sie sind betrunken, verlassen Sie sofort den Raum!«
    |312| Ein famoses Beispiel für britisches Understatement. So gut die Lady den Fauxpas auch kaschierte, irgendeiner muss ihn bemerkt
     haben,

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