Die Karriere-Bibel
können sich Paare allerdings immer seltener leisten. Erstens, weil Frauen heute genauso
gut ausgebildet sind, auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden und eine gleichberechtigte Partnerschaft statt fauler
Kompromisse erwarten. Zweitens, weil derjenige, der sich daheim als Niete entpuppt, bei Personalmanagern immer öfter abblitzt.
Die Idee dahinter: Ob einer Verantwortung delegieren, Erfolge teilen und andere zu Höchstleistungen motivieren kann, zeigt
sich oft schon im privaten Testgelände Familie. Private Kalamitäten sind daher ein Negativindikator. Umgekehrt: In einer intakten
Beziehung ist der Partner neutraler Coach und Sparringspartner, sein Urteil ist in der Regel frei von Neid, er oder sie kennt
den anderen gut und kann rechtzeitig gegensteuern, falls man sich zum Nachteil verändert. An der Spitze von Unternehmen sind
Frauen bisher zwar nur mit rund elf Prozent vertreten – bei der Besetzung von Toppositionen aber spielen sie bereits in 30
Prozent der Fälle eine Hauptrolle, sagen Headhunter. Insbesondere wenn mit dem neuen Job unregelmäßige Arbeitszeiten, häufige
Abwesenheit oder ständige Ortswechsel verbunden sind, ist es für die Unternehmen wichtig zu wissen, ob der Partner diese Belastung
mitträgt.
Beruf und Privatleben verschmelzen zusehends. Karriere beginnt deshalb bei der Partnerwahl: Ziehen beide nicht an einem Strang,
verfolgen beide nicht kompatible Ziele, blockieren sie sich nur gegenseitig. Das muss nicht notwendigerweise heißen, dass
einer zurücksteckt, während der andere zu beruflichen Höhenflügen ansetzt. Aber es bedeutet: trotz aller Liebe und Romantik
vor dem Bund fürs Leben seine gemeinsamen Pläne zu prüfen. Partnerschaft bedeutet auch, dass beide gleich berechtigt sind.
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|41| 30. Januar
Klick, du bist tot – Karrierekiller Internet
Wissen Sie, was man über Sie weiß? Vielleicht mehr, als Ihnen lieb ist! Was kaum einer weiß: Das Internet entwickelt sich
zu einer der größten Karrierefallen. Personalverantwortliche nutzen das Medium regelmäßig, um Profile von Bewerbern auszuleuchten.
Das Netz macht ihre Lebensläufe transparenter. Wer Fehler retuschieren oder seinen Aufstieg beschönigen will, hat es schwer.
Und wer den falschen Leumund im Internet besitzt, verspielt womöglich seine Zukunft.
Das Phänomen heißt
Googlability
– abgeleitet von der gleichnamigen Suchmaschine, deren Trefferlisten moderne Reputationen aufbauen. Entscheidend sind Einträge
auf Webseiten, in Internet-Foren, in Chats und Blogs. Auch das, was andere über einen schreiben, wen man kennt oder wer vorgibt,
einen zu kennen, beeinflusst den Ruf. Der große Nutzen des Webs ist damit auch seine größte Gefahr: die Schwarm-Intelligenz.
Je mehr Leute etwas behaupten, desto wahrer wirkt es. Selbst das, was andere in bester Absicht über jemanden schreiben, Schnappschüsse,
die Fremde oder Freunde hochladen, sogar das Verhalten in virtuellen Diskussionen können das Image ramponieren.
Deshalb sollte sich jeder regelmäßig ein Bild davon machen, wer er in der Welt des Webs ist – beginnend mit den Suchmaschinen
google.de, yahoo.de, msn.de und spock.com. Dort geben Sie Ihren vollen Namen in Anführungszeichen und bei enthaltenen Umlauten
in beiden Schreibweisen ein: »Peter Müller« und »Peter Mueller« – vergessen Sie auch nicht: »Müller, Peter«! Im zweiten Durchgang
geben Sie zusätzlich den Namen Ihres Wohnortes und Ihres Arbeitgebers ein. Eben alles, was Sie auch in Bewerbungen verwenden.
Archive wie Wayback (www.archive.org) finden selbst uralte Daten. Und ein Google-Alert (www.google.com/alerts) hilft Ihnen,
über neue Einträge mit Ihrem Namen informiert zu bleiben. Achten Sie auch auf Verwechslungsgefahren mit Namensvettern! Womöglich
sind Sie ein anständiger Kerl, Ihr Namenszwilling aber nicht. Dumm, wenn das der Personaler nicht merkt, der nach Ihnen sucht.
Klares Distanzieren auf einer eigenen Webseite ist ein erster Schritt. Weitere Tipps gibt’s morgen …
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|42| 31. Januar
Wer bin ich? – Karriereturbo Internet
Wissen Sie, was man über Sie weiß? Am besten das, was Sie selbst im Netz gestreut haben! Denn das Gegengift zur Googlability
ist Selbstmarketing: Bevor andere über Sie ein Profil anlegen – machen Sie es selbst! Unliebsame Einträge können Sie vielleicht
weder löschen noch verhindern. Aber Sie können sie verdrängen. In der Fachsprache heißt das Suchmaschinen-Optimierung.
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