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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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lernt etwa – und das bereits kurz nach dem Einschlafen: Nach rund 15 Minuten fallen wir in
     den
Deltaschlaf
. Dabei schiebt das Gehirn die tagsüber gemachten Erfahrungen und gelernten Informationen aus dem Zwischenspeicher (Hippocampus)
     in den Langzeitspeicher (Neokortex). Es entsorgt den Infomüll, um Platz zu schaffen für neue Informationen. Gleichzeitig merken
     wir uns Fakten, Vokabeln, Geschichten. Deshalb sollte zum Beispiel, wer am nächsten Tag einen Vortrag halten muss, sich das
     Redemanuskript vor dem Schlafengehen noch einmal durchlesen.
    |175| Innerhalb von jeweils 90 Minuten wechselt sich der Deltaschlaf mit dem
REM-Schlaf
(Rapid Eye Movement) ab – der Phase, in der sich die Augen unter den geschlossenen Lidern schnell bewegen. In dieser Traumphase
     speichern wir vor allem prozedurale Fertigkeiten, also Fußball spielen, Radfahren, Malen. Die REM-Phasen dominieren morgens,
     deshalb sollte jemand, der eine Sportart erlernt, möglichst ausschlafen. Im Schlaf verknüpft unser Gehirn nicht nur Gelerntes,
     sondern fördert sogar neue Gedanken. Schlafen macht nicht nur schlau, sondern kreativ.
    Wie Sie besser schlafen? Zuerst durch eine lockere Einstellung. Bewährt hat sich darüber hinaus:
Regelmäßig schlafen! Gehen Sie möglichst zu einer bestimmten Zeit ins Bett. Rituale helfen ebenfalls. Das können 20 Minuten
     lesen sein, eine Viertelstunde Entspannungsmusik, ein beruhigender Tee oder Meditation.
Bloß kein Druck! Wer binnen 20 Minuten nicht einschläft, sollte aufstehen und etwas machen. Nur nicht arbeiten und kein grelles
     Licht! Das signalisiert dem Gehirn: aufwachen!
Keine Tabletten! Sie erleichtern das Einschlafen, wirken aber auf die kognitiven Prozesse störend. Zudem haben viele Nebenwirkungen.
     Allenfalls bei Jetlag ist gelegentlich eine Tablette erlaubt – aber nur Präparate mit den Substanzen Zopliclon, Zolpidem,
     Zaleplon.

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    25. Mai
Unterwegs – Weise Worte
    »Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.«
    [François Truffaut, Regisseur]
    »Egal, wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun.«
    [Mao Tse-tung, Mitbegründer der Volksrepublik China]
    »Gehen lernt man durch Stolpern.«
    [Bulgarisches Sprichwort]
    |176|
»Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten

    [Katharina von Siena, Kirchenlehrerin]

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    26. Mai
Neuland – Wie anpassungsfähig sind Sie tatsächlich?
    Auf seinen Reisen begegnete Theseus vielen Feinden und Gefahren. Einer der Grausamsten in der griechischen Sage war der Straßenräuber
     und Sadist Prokrustes. Wer an seinem Haus vorbeikam, den zwang er hinein. Dort hatte er zwei Betten: ein viel zu kurzes und
     ein viel zu langes. Seine kleinen Opfer lud er in das übergroße Bett und sprach: »Freund, die Lagerstatt ist viel zu groß
     für dich. Lass sie dir passend machen.« Dann band er sein Opfer an das Bett und streckte es so lange, bis es starb. Die größeren
     Gäste fesselte er in das Zwergenbett und sagte: »Freund, die Bettstatt ist viel zu klein für dich. Lass sie dir passend machen.«
     Dann hackte er ihnen die Beine ab, bis nichts mehr herausragte. Als Theseus seinen Weg kreuzte, überwältigte er Prokrustes
     und tötete ihn auf die gleiche Weise.
    Eine grausige Geschichte, sicher. Aber immer noch aktuell. Nur sind Prokrustesbetten heute aus einem anderen Stoff: Es sind
     Vorurteile, Klischees, Denkschubladen, in die wir andere Menschen zwängen und sie entweder zusammenstauchen, wenn sie uns
     zu groß werden, oder so lange aufblähen, bis sie die sind, die wir gerne hätten. Genauso gut können es Traditionen, Abläufe,
     Strategien sein, die wir unseren vorgefertigten Meinungen angleichen wollen. Wir selbst treten dabei auf der Stelle, weil
     wir meinen, die Welt müsste sich uns anpassen und nicht umgekehrt. Dabei verpassen wir eine gute Gelegenheit, die Welt in
     Dimensionen zu erleben. »Die wahren Entdeckungen«, schreibt Marcel Proust, »bestehen nicht darin, Neuland zu finden, sondern
     die Dinge mit neuen Augen zu sehen.« Einen Versuch ist es allemal wert …

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    |177| 27. Mai
Fehler frei – Perfektionismus hält nur auf
    Es ist ein Fehler, keine Fehler machen zu wollen. Manche Menschen verschwenden ihr ganzes Leben bei diesem Versuch. Objektiv
     betrachtet, machen sie vielleicht wirklich seltener Fehler als andere. Aber sie bewerkstelligen auch weniger, weil sie viel
     Zeit aufwenden, potenzielle Fehler zu vermeiden. Karriere

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