Die Karriere-Bibel
nicht mit dem Zeitaufwand:
Mit sechs bis neun Monaten rechnen Profis für einen 200-Seiten-Band.
Und eines muss einem Autoren immer klar sein: Reich werden nur die wenigsten mit einem Buch. Das Gros der Fachbücher geht
mit Auflagen von 3000 Stück an den Start, mit 5000 verkauften Exemplaren zählen manche schon zu Bestsellern. Große Vorschüsse
sind da kaum drin. Stattdessen werden die Urheber mit fünf bis zehn Prozent am Umsatz beteiligt. Bei einem Buch für 19,90
Euro, das sich 500 Mal verkauft, sind das knapp 1000 Euro. Bei einem halben Jahr Vorbereitung mit täglich drei Stunden Schreibarbeit
entspricht das einem Stundenlohn von 1,82 Euro.
Zudem kommen nur wenige bei einem der namhaften Verlage unter. Für die Mehrheit bleibt so oft nur die Alternative, ihr Werk
im Eigenverlag zu veröffentlichen. Ob das ein Bestseller wird, hängt dann vor allem davon ab, was der Autor daraus macht.
Also, ob er zum Beispiel Lesungen und Events rund um sein Thema organisiert, eine Webseite zum Buch betreibt und Pressearbeit
macht. Nur: Hohe Auflagen sorgen zwar für Aufmerksamkeit; damit sie auch den beruflichen Aufstieg fördern, gilt allein eine
Regel: Klasse vor Masse.
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|171| 21. Mai
Taktgefühl – Finden Sie Ihren eigenen Rhythmus
Es gibt gute Zeiten. Und es gibt schlechte. Angeblich hängt das vom Biorhythmus ab. Die Anhänger dieser Lehre glauben, dass
das Leben jedes Menschen von drei unterschiedlichen Rhythmen bestimmt wird: dem körperlichen (er dauert 23 Tage), dem emotionalen
(28 Tage) und dem geistigen (33 Tage). Bei der Geburt schlagen alle drei noch im selben Takt, später überlappen und überlagern
sie sich. So entsteht ein ewiges Auf und Ab von Leistung, Stimmung und Erfolg. Den eigenen Biorhythmus zu ermitteln, hat allerdings
den gleichen Unterhaltungswert wie das richtige Horoskop zu finden. Beides ist blanker Unfug. Mit Ausnahme von Hormoneinflüssen
lassen sich wissenschaftlich keine regelmäßigen, lebensbeeinflussenden Rhythmen nachweisen. Erst recht keine, mit denen man
Vorhersagen für den günstigsten Zeitpunkt eines Gehaltsgesprächs oder Geschäftsabschlusses treffen könnte.
Trotzdem gibt es bei jedem Menschen innerhalb eines Tages unterschiedliche Leistungsphasen, die auch in den darauf folgenden
Tagen recht regelmäßig wiederkehren. Zumindest, wenn man nach einem bestimmten Takt schläft, isst, arbeitet und entspannt.
Allerdings verschieben sie sich im Laufe der Zeit. Die Wissenschaft spricht dabei von den sogenannten
circadian rhythms
. Ihnen zufolge hat der tatsächliche Tagesrhythmus eines Menschen eben nicht genau 24 Stunden, sondern etwas mehr.
Auch bei Tieren haben Forscher diese innere Uhr beobachtet, die sich nicht an der Erdrotation orientiert, sondern davon leicht
abweicht. Bei Tieren kann der Tag demnach zwischen 23 und 26 Stunden dauern, bei Pflanzen zwischen 22 und 28 Stunden. Den
Grund dafür entschlüsselte 2001 Hiroaki Daido vom Kyushu Institute of Technology der Universität Osaka Perfecture. Er konnte
nachweisen, dass der zeitversetzte Rhythmus Überlebensvorteile sichert: Würden Tiere täglich zur selben Zeit auf die Jagd
gehen, wäre die Konkurrenz zu groß. Es gäbe so etwas wie eine biologische Rushhour. Wer dagegen von diesem Takt abweicht,
hat weniger Wettbewerber, weniger Stress und mehr Erfolg. In einer Computersimulation, die Daido programmierte, war das Ergebnis
noch drastischer: Die Arten, die sklavisch am Tagesrhythmus festhielten, starben aus.
|172| Auf das Berufsleben übertragen: Festzementierte, einheitliche Pausen oder Kernarbeitszeiten können zu Stress und Produktivitätsverlusten
führen. Deshalb ist der erste Schritt, seine innere Uhr genau kennenzulernen. Wohl jeder kann bei sich klare Leistungsschwerpunkte,
entweder morgens, mittags oder abends, feststellen. Schwierige Aufgaben sollte man möglichst in diesen Zeitraum legen, den
lästigen Kleinkram erledigt man dagegen besser in den Durchhängerphasen. Bei den meisten Menschen ist das übrigens zwischen
13 und 16 Uhr.
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22. Mai
Glockenspiel – Machen Sie Ihre Ziele bekannt!
»Wie kommt es, dass manche Menschen ihre Ziele leichter erreichen
als andere?«
»Das kann viele Gründe haben, relevant davon sind aber vor allem zwei: überhaupt ein Ziel zu haben – und dieses bekannt zu
machen.«
»Ich soll meine Ziele an die große Glocke hängen?«
»Die kleine reicht auch. Aber seine Entscheidung öffentlich zu machen,
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