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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Gartner, Harvard-Dozent und Pulitzer-Preisträger, dass es oft nur 20 Prozent Jobmüll sind, die uns
     80 Prozent des Spaßes an unserer Arbeit rauben. Seien es unproduktive Meetings, chaotische Chefs oder Primadonna-Kollegen.
     Aber chen, die an seinen Kräften zehren und ihn frustrieren. Was zählt, sind aber letztlich die anderen 80 Prozent echte Leidenschaft.

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    29. Mai
Lichtspiele – Wir können mehr, als wir denken
    Es ist das Jahr 1924. Die Manager von General Electric (GE) fragen sich, wie sie die Produktion optimieren können. Dank des
     Taylorismus haben sie jeden Arbeitsvorgang in viele kleine, optimierte Schritte zerlegt. Nun gehen sie ans Eingemachte und
     lassen ein paar Wissenschaftler untersuchen, ob sich eine Veränderung der Lichtverhältnisse auf die Leistung auswirkt. Die
     Versuche werden in den Hawthorne-Werken in Cicero/Illinois durchgeführt. Die Forscher informieren die Arbeiter darüber, was
     sie vorhaben. Dann wird es heller gemacht – und tatsächlich: Mit dem Licht steigt die Produktivität. Die Forscher sind baff
     und wiederholen das Experiment. Wieder informieren sie die Arbeiter, installieren zusätzliche Lampen – prompt steigt die Produktivität.
     Die GE-Manager freuen sich über Millionen Glühbirnen, die sie künftig verkaufen können. Dann macht ein Wissenschaftler einen
     Einwand, der das Kartenhaus einstürzen lässt: Was wäre, wenn die Leistung der Arbeiter nicht wegen des Lichts stieg, sondern
     weil sie sich beobachtet fühlten? Die Forscher wagen ein drittes Experiment. Erneut informieren sie die Belegschaft, dass
     sie den Zusammenhang von Licht und Leistung untersuchen wollen. Nur installieren sie diesmal keine neuen Lampen |180| – sie lügen. Die Produktivität steigt trotzdem. Aus der Traum vom Glühbirnengeschäft.
    Das Experiment ging als
Hawthorne-Effekt
in die Geschichte ein. Man lernte daraus zweierlei: Sobald Probanden wissen, dass sie beobachtet werden, können sie ihr Verhalten
     ändern, was das Ergebnis vieler Studien damals in Frage stellte. Für die Betriebswirtschaftslehre war es zugleich der Beweis,
     dass die Arbeitsleistung nicht nur von den Arbeitsbedingungen abhängt, sondern ganz wesentlich von sozialen und psychologischen
     Faktoren. Der Effekt zeigte aber auch, dass wir eine erlernte Ansicht über unsere maximale Leistungskraft haben und dass diese
     Grenze völlig willkürlich gewählt ist. Man darf annehmen, dass die Hawthorne-Arbeiter bereits unter Dämmerlicht ihr Bestes
     gaben. Aber jedes Mal, wenn die Forscher einen Versuch ankündigten, waren sie in der Lage, ihre Schaffenskraft zu steigern.
     Der Mensch hat also mehr Reserven, als er meint.
    Und genau das ist das Dilemma persönlichen Wachstums: Wir wachsen nicht von alleine über uns hinaus, sondern erst wenn uns
     jemand herausfordert. Weil das aber anstrengt, meiden viele solche Piesacker. Lieber drehen sie das Licht ein bisschen heller.

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    30. Mai
Freigeist – Die größten Mythen über Kreativität
    Am ersten Tag der Schöpfung hatte Gott die Idee mit dem Licht. Solchen Eingebungen sollte man folgen, denn die ersten sind
     oft die besten: Ohne Sonnenlicht gäbe es auf der Erde kein Leben.
    Wir Menschen tun uns mit derlei Innovationen ungleich schwerer. Der Weg zum lichten Moment – er ist für uns oft ein geistiges
     Martyrium. Ob und wie er sich abkürzen lässt, haben viele helle Köpfe untersucht. Auch die Harvard-Professorin Teresa Amabile,
     die sich mit diesem Problem seit mehr als einem Vierteljahrhundert beschäftigt. Vor einer guten Dekade begann sie damit, rund
     12 000 Tagebucheinträge von 238 Menschen auszuwerten, die an kreativen Projekten mitwirkten. Heraus kam einiges, was an den
     Mythen über Kreativität rüttelt:
|181| Viele Chefs, die Amabile vor der Studie befragte, sagten, sie wünschten sich mehr Einfallsreichtum im Marketing und in der
     Forschungsabteilung, jedoch keinesfalls in der Buchhaltung. Das sind gefährliche Stereotypen! Dahinter steckt die Idee, manche
     Mitarbeiter seien kreativ, andere nicht. Gute Manager sperren Kreativität nicht in ein Ghetto, sondern ermutigen jeden Mitarbeiter
     zu genialen Gedanken, auch Controller. Um Ideen eine Frischzellenkur zu verpassen, braucht es bloß ein wenig Expertise, dafür
     umso mehr Aufgeschlossenheit.
Von wegen Druck fördert Kreativität! Amabiles Protokollanten waren im Wettlauf gegen die Zeit immer besonders unkreativ. Der
     Druck nahm ihnen die Gelegenheit, Ideen reifen zu

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