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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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machen. Irgendetwas sagt mir, der Aufbruch ist nahe.«
    Cirilla und Mungo waren am Rand der Lichtung gerade damit beschäftigt, die Geschirre der scheuenden Pferde zu entwirren, während Kraven verschreckt daneben stand und auf sein Reittier wartete.
    Wex winkte Brynn zu, damit sie sich der Formation anschloss.
    »Wir müssen raus aus diesem Sumpf und zurück über den Kraterrand«, sagte Fretter zu Lothario.
    »In Ordnung«, knurrte Lothario. »Bringt die Pferde!«
    Ohne die Keilformation aufzulösen, zogen sich die Soldaten rückwärtsgehend zurück, die Angreifer fest im Blick. Poppy deckte den Rückzug mit seinem Bogen und schoss immer wieder Pfeile zwischen die Palmen, während Cirilla und die anderen die Pferde in die Mitte der Lichtung scheuchten.
    Lothario brüllte unterdessen die starrenden Gesichter der Angreifer an. »Wir werden zurückkommen und Vergeltung üben!«
    Genau in diesem Moment ertönte weiter oben am Hang ein Rumpeln, und Wex hörte Arkh zum ersten Mal laut fluchen. Die festgezurrten Baumstämme lösten sich und walzten auf die Lichtung zu wie rollende Rammböcke. Die Soldaten stoben auseinander, hechteten nach links und rechts, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Pferde reagierten nicht so schnell. Wex sah, wie Gavels prächtiges Streitross sich auf die Hinterbeine erhob, die nur einen Wimpernschlag später von den mahlenden Stämmen weggerissen wurden. Er hörte ein kurzes Wiehern, sah schäumenden Speichel durch die Luft fliegen, dann ging die Stute zu Boden. Es folgte das Krachen mächtiger Knochen. Im nächsten Moment wurde auch einer der Soldaten, ein hoch aufgeschossener Bursche namens Orro Dewere, von der Lawine erfasst und sein hagerer Körper wie in einem Mörser zu rotem Brei zermahlen. Einige seiner Kameraden hatten ihre Waffen verloren, als sie zur Seite gesprungen waren, und jetzt kam die zweite Angriffswelle der Kraterbewohner. Sie brachen zwischen den Palmen hervor und stürzten sich auf Orros jüngeren Bruder Errol, den Waffenwart, der, als er den Baumstämmen auswich, zu nahe an den Rand der Lichtung geraten war. Unter triumphierendem Gebrüll, das schnell seine Entsetzensschreie übertönte, zerrten sie ihn ins Dickicht.
    Die Ausgestoßenen, Kraven, Wex und Brynn jedoch waren verschont geblieben, und auch zwei störrische Lastpferde, die sich nicht in die Mitte der Lichtung hatten führen lassen, hatten überlebt.
    Lothario rannte wie ein Berserker hinter ein paar Wilden her, die den jungen Spärling gepackt hatten, und rammte sein Schwert einem zwischen die aus der violetten Haut ragenden Schulterblätter. Fretter sprang mit atemberaubender Geschicklichkeit und Eleganz vorwärts und streckte einen weiteren Feind nieder, so schnell, dass der Rest sich eilig zurückzog und den vor Angst halb wahnsinnigen Spärling wieder freigab. Keuchend kroch Spärling zurück zu seinen bewaffneten Kameraden. Die Monster hatten nun Respekt vor den Klingen der Soldaten und warteten zwischen den Bäumen.
    »Ihre stärkste Waffe ist verbraucht«, verkündete Lothario. »Zurück in Formation!«
    »Sie haben noch eine zweite Falle!«, brüllte Arkh.
    Die Kreatur, die sie zuvor hatten entwischen lassen, hastete zwischen den Palmen zu einem zweiten, gut versteckten Haufen zusammengezurrter Baumstämme. Poppy schoss einen Pfeil nach dem anderen in seine Richtung, hatte aber wegen der Vegetation, die den Flüchtigen schützte, nicht viel Hoffnung, ihn zu treffen.
    »Zum breiteren der beiden Pfade!«, rief Lothario. »Bevor die nächste Lawine über uns hereinbricht.«
    »Aber ist es nicht genau das, worauf sie warten – dass wir in diese Richtung fliehen?«, gab Pinch zu bedenken.
    »In der Tat!«, erklärte Kraven. Nichtsdestoweniger rannte er sofort los.
    Fluchend befahl Lothario den verbliebenen Soldaten, dem Zauberer zu folgen, und fuchtelte mit dem Schwert in Richtung der Palmen. Alle gehorchten, und auch Pinch und Mungo schlossen sich ihnen an.
    Wex nahm Brynns Hand. Sie war kalt und feucht. Verängstigt kniete sie auf dem Boden, unfähig sich zu bewegen zwischen all dem Geschrei, Blutvergießen und Tod.
    »Geh mit ihnen«, sagte er sanft, und gerade weil er in all dem Chaos so leise sprach, drang seine Stimme zu ihr durch.
    »Ich werde hier sterben, oder?«, fragte sie. »Hier auf diesem seltsamen Berg, den du gezeichnet hast.«
    Wex zuckte zusammen. Das würde sie in der Tat, wenn sie nicht mit den anderen floh. »Ich kann dich hier nicht beschützen.«
    »Er ist so tapfer«, murmelte

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