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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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sein«, erklärte Arkh.
    »Ich weiß nicht mal, ob ich sie irgendwohin bringen kann«, entgegnete Wex. »Ich habe genauso wenig Ahnung, warum der Berg plötzlich aufgetaucht ist, wie alle anderen. Wahrscheinlich hat es gar nichts mit mir zu tun.«
    »Falls diesmal nichts geschehen sollte, werden wir es wissen, sobald du fertig bist, oder etwa nicht?«, warf Fretter ein.
    »Ja, Herr. Ich glaube schon.«
    Fretter ließ den Blick über seine arg mitgenommenen Männer schweifen. Er sah besorgt aus, Zweifel standen ihm ins Gesicht geschrieben, und der Befehlston wich aus seiner Stimme. »Bei meiner Seele, lasst uns, bei welchen Göttern auch immer, hoffen, dass der Schleier sich nicht erhebt und uns wegen Lästerung verschlingt oder die Aussätzigen hier eintreffen, bevor du dein Wunder gewirkt hast. Meiner Einschätzung nach bleibt uns weniger als eine Stunde.«
    »Wir könnten eine Trinkwasserquelle gebrauchen«, merkte Arkh an.
    »Ich habe keine Tinte dabei«, erklärte Wex. »Sie war in Eurem Beutel, auf einem der Pferde.«
    »Soweit ich weiß, hat Kraven welche für dich sichergestellt«, erwiderte Fretter.
    Kraven zog ein lebloses Tier unter seinem verschwitzten Kittel hervor, und Wex schnappte nach Luft: Es war eine der blutsaugenden Eidechsen, immer noch rund und rosafarben.
    »Sie ist voller Blut«, erklärte der Magier. »Aber sei beruhigt, ich habe ihr den Hals umgedreht, bevor ich sie einsteckte. Sie ist ganz und gar tot.«
    Allein der Anblick ließ Wex zusammenzucken, und sogar Fretter verzog das Gesicht.
    »Hast du etwas, mit dem du zeichnen kannst?«, fragte Kraven.
    Wex nickte. Einen seiner Kiele hatte er immer im Gürtel stecken. Es war sein liebster. Alle anderen waren mit Pferden und Gepäck verlorengegangen, und mit ihnen auch die Geräte seines Vorgängers und die teure Tinte aus dem Palast. Wex fragte sich, weshalb Kraven den Kadaver mitgenommen hatte. Aus demselben Grund, aus dem er auch die Karte gerettet hatte, wie es schien.
    Fretter hielt Wex seinen Dolch hin.
    »Ich habe ein Messer«, erklärte Wex.
    Kraven nickte und reichte ihm das tote Tier. Es ging ganz leicht, und glücklicherweise erwachte die Eidechse nicht wieder zum Leben, als Wex ihr mit einem schnellen Schnitt den straff gespannten Bauch aufschlitzte. Das Blut fing er in seinem leeren Beutel auf, während Fretter die Karte hervorholte und sie auf dem Boden ausrollte.
    »Ich weiß nicht, ob es noch einmal funktioniert«, murmelte Wex.
    »Versuch es«, sagte Arkh. »Um mehr können wir dich nicht bitten.«
    Fretter deutete den Hügel hinunter, wo die dicker werdenden Bäume den Blick auf den dahinterliegenden Schleier verdeckten. »Wir brauchen einen Pfad, der von diesem Berg herunterführt«, erklärte er. »Wenn es irgendeine andere Möglichkeit gäbe, würde ich dich nicht einmal in die Nähe dieser Karte lassen. Und selbst wenn es funktioniert – sobald du diese letzte Aufgabe erfüllt hast, gilt wieder dasselbe.«
    »Verstanden«, erwiderte Wex.
    Er kauerte sich neben die obere rechte Ecke und tunkte den Kiel ein. Er setzte ihn auf dem Berg an, den er die Nacht zuvor gezeichnet hatte, und fügte an seiner Flanke einen flachen Einschnitt hinzu. Als er mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, zeichnete er am Ende des Einschnitts eine dünne, geschlängelte Linie.
    »Was ist das?«, fragte Fretter mit gerunzelter Stirn.
    »Der schmelzende Schnee bildet am Ende der Spalte einen Fluss.«
    »Es kümmert mich nicht, was der schmelzende Schnee tut«, knurrte Fretter. »Alles, was wir brauchen, ist ein begehbarer Pfad.«
    »Das Wasser gräbt den Pfad. Ohne Fluss würde die Zeichnung keinen Sinn ergeben.«
    »Nun mach sie schon fertig.«
    »Ein letztes Detail noch«, sagte Wex und zeichnete flussabwärts ein Stück vom Ufer entfernt ein X.
    »Und was soll das jetzt sein?«
    Wex überlegte. »Unser Ziel«, sagte er schließlich.
    »Wieso hast du es markiert?«
    »Meint Ihr nicht, wir sollten wissen, wohin wir müssen?« Mit diesen Worten steckte Wex den Zeichenkiel weg und wartete darauf, dass Fretter die Karte einrollte.
    Doch der rührte sich nicht und starrte misstrauisch auf das X.

15
    Fretter gab den Befehl zum Abmarsch, und alle gehorchten eifrig, von Angst getrieben. Nur Pinch und Mungo schienen erstaunlich unbekümmert. So wie der Dieb seit der Höhle fröhlich drauflosgeplappert hatte, konnte man meinen, er mache einen kleinen Abendspaziergang, um seiner Mutter einen Besuch abzustatten, vorausgesetzt, er hatte eine, was Wex sich nur

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