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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Knacken ertönte, das Brynn und Wex zusammenzucken ließ. Es folgten weitere Tritte, erstaunlich gut gezielt und viel zu präzise für eine hirnlose Rinderherde. Poppys Wams verfärbte sich blutrot. Sein Knie war verdreht, und der Unterschenkel stand in einem unnatürlichen Winkel seitlich vom Bein weg.
    In dem verzweifelten Versuch, seinen Kopf zu schützen, rollte Poppy sich zu einer Kugel zusammen, die noch runder war als seine ohnehin schon rundliche Gestalt.
    Schließlich war die Herde über ihn hinweggerannt und die Attacke vorüber.
    Wex und Brynn waren jetzt ganz nah. Lautlos hatten sie sich durchs Unterholz geschlichen und kauerten, weniger als eine Furchenlänge entfernt, am Rand der Bäume. Sie warteten, bis sich die Staubwolke um Poppy herum gelegt hatte.
    Er spuckte Schmutz und Erde aus und blinzelte vor Verwunderung darüber, dass er noch am Leben war. Vorsichtig befühlte er seinen Kopf.
    Wex wollte ihm etwas zurufen, zögerte aber. Brynn nahm sich ein Beispiel und hielt ebenfalls den Mund.
    Die plötzliche Stille war genauso beunruhigend wie der Anblick von Poppys zerschmettertem Körper. Sie würden ihn entweder tragen oder Hilfe holen müssen, und die Tatsache, dass er so dick war, machte die Aufgabe nicht eben leichter.
    Poppy blickte auf. Die gehörnten Teufel beobachteten ihn genau, und Wex hätte schwören können, sie beäugten auch das Schwert, das nur ein paar Meter entfernt lag.
    Seltsam , dachte Wex. Normalerweise griff eine Rinderherde nur einmal an und nur in einer Richtung. Sobald die Bedrohung abgewendet und der Weg frei war, flohen sie. Aber nicht so diese Tiere. Sie drehten um und bewegten sich auf Poppy zu, hielten ihn mit zu unnatürlichen Schlitzen zusammengekniffenen Augen im Blick, während sie vorsichtig Meter für Meter näher kamen. Als sie schon auf wenige Körperlängen heran waren, rollte Poppy sich auf den Rücken und robbte, das verletzte Bein hinter sich herziehend, rückwärts von ihnen weg. Instinktiv tastete er nach seinem Bogen, doch der lag irgendwo im Gras, weiter entfernt sogar noch als das Schwert.
    Wex überlegte. Diese Herde hatte wahrlich nichts zu tun mit den neugierigen, harmlosen Vierbeinern, die er von den Weiden um Zornfleck kannte. Das hier waren nicht die treudoofen Geschöpfe, von denen die Menschen sich so gut und reichlich ernährten. Sein Blick wanderte von einem grau-braun gesprenkelten Biest zum nächsten, und mit einem Mal begriff er, was ihn an den großen Mäulern am meisten beunruhigte: Neben den typischen, oben abgeflachten Vorderzähnen ragten spitze gebogene Eckzähne hervor. Weiß blitzten sie in der Mittagssonne und bildeten mit den Hauern im Unterkiefer eine grausig schnappende Falle, die Poppy jeden Moment in den dunklen Schlund dahinter befördern würde.
    »Sie haben Fangzähne!«, keuchte Brynn.
    Wex spürte, wie sich die Haare in seinem Nacken aufrichteten. Diese Tiere sahen aus wie Rinder, bewegten sich wie Pferde und jagten wie ein Rudel Wölfe. Sie waren Fleischfresser und der dicke Koch eine allzu passende Beute. Wex sah, wie Poppy verzweifelt versuchte, sein Schwert zu erreichen. Die schreckliche Vorstellung und der Ekel davor, bei lebendigem Leib gefressen zu werden, verliehen ihm die Kraft, die unsäglichen Schmerzen zu ignorieren, die ihm das verdrehte und zerschmetterte Knie bereiten musste.
    Doch die Bestien kamen immer näher, und so stark seine Arme auch sein mochten, mit ihnen allein würde er es nicht rechtzeitig bis zu seinem Schwert schaffen.
    »Hol Hilfe«, sagte Wex zu Brynn.
    Sie starrte ihn an. »Was hast du vor?«
    »Ich weiß es nicht …«
    Wex stürzte zwischen den Bäumen hervor und rannte auf Poppy zu. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Mit dem Schwert seines Vaters ließ sich vielleicht etwas anfangen, also zog er es heraus und kam prompt ins Taumeln, als die Scheide dabei zwischen seine Beine geriet. Auf halbem Weg hob er einen eiergroßen Stein vom Boden auf, und dann hatte er den Koch erreicht, eine Waffe in jeder Hand.
    »Was tust du hier, Junge?«, schnaufte Poppy und biss sich vor Schmerz auf die Lippe. Sein weißes Leinenwams hatte sich tiefrot verfärbt, und auch wenn das verdrehte Knie nicht blutete, ließ der groteske Winkel keinen Zweifel an der Schwere der Verletzung. Ohne Holzbein würde Poppy nie wieder gehen können.
    Aber er war noch am Leben.
    »Es sah aus, als könntet Ihr Hilfe gebrauchen«, keuchte Wex.
    Poppy verzog den Mund zu etwas, das aussah wie ein Lächeln, und Wex war

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