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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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noch andere Dinge, die erledigt werden mussten. Und am Nachmittag sollte sie Summer aus der Schule abholen.
    Sie fuhr den Laptop hoch und beendete die Arbeit an dem Exposé für den Artikel. Eine halbe Stunde später schickte sie es per E-Mail an Bridget McLoughlin, die Herausgeberin des Beecham’s Magazine , und schrieb, dass sie noch weitere Recherchen durchführen müsse, aber der Meinung sei, dass es die persönliche Geschichte zweier Himmelsbeobachter, Vater und Tochter, werden solle. Was Bridget davon hielte? Bevor sie auf »Senden« drückte, fügte sie in letzter Sekunde ihren Chef Klaus als Empfänger hinzu. Lieber auf der sicheren Seite sein.
    Ihr Blick fiel wieder auf die Kritzelei von Euans Wohnwagen. Woher hatte er eigentlich den Zigeunerwagen? Er hatte ihr gesagt, er hätte ihn von jemandem geliehen ... von seinem Cousin, wenn sie sich richtig erinnerte.
    »Wie kommt es eigentlich, dass dein Cousin deinen Wagen in seiner Scheune stehen hatte?«, fragte sie Euan, als sie nachmittags mit Summer bei ihm hereinschaute. Sie hatten ihn schlafend im Wohnwagen gefunden, aber er behauptete steif und fest, es mache ihm nichts aus, dass Summers Rufen ihn geweckt hatte.
    »Der Wagen war schon da, als er den Hof gekauft hat«, erwiderte Euan, als sie über die Wiese zum Haus gingen. »Die Leute, die ihm das Land verkauft haben, müssen wohl Verbindungen zu Zigeunern gehabt haben, nehme ich an.«
    »Kannst du vielleicht herausfinden, wie sie hießen? Ich habe keine Ahnung, wie wir diesen Lovalls auf die Spur kommen sollen.«
    »Ich werd’s versuchen. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten.«
    »Welche denn?« Sie war sofort interessiert.
    »Also, warum gehen wir nicht einfach zu den fahrenden Leuten, die am Waldrand lagern? Es könnte doch sein, dass sie etwas wissen. Wahrscheinlich kommen sie schon seit Generationen hierher. Und du weißt ja, dass sie ihr Lager eigentlich immer an der Foxhole Lane aufgeschlagen haben. Der verdammte John Farrell hat sie auf einen Platz an der anderen Seite des Waldes verwiesen, direkt an der Hauptstraße.«
    »Kennst du sie?«
    »Natürlich. Bei meinen Wanderungen bin ich ihnen oft begegnet.«
    »Das wäre toll. Wann können wir los?«
    »Heute Nachmittag, wenn du Lust hast«, erwiderte Euan gähnend, »wenn du mich zuerst kurz unter die Dusche springen und einen Kaffee trinken lässt.«
    »Was ist mit Summer?« Sie beobachteten, wie das kleine Mädchen draußen mit den Eulen sprach.
    »Sie kann auch mitkommen. Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht.« Jude hatte im Moment das Gefühl, ihre Nichte besonders beschützen zu müssen; das war alles. »Okay, warum nicht?« Wenn die Leute mit Euan befreundet waren, mussten sie in Ordnung sein.
    Das Lager am Waldrand bestand nur aus drei Wohnwagen, modernen Exemplaren, nicht solchen bemalten wie Euans Zigeunerwagen, und ein paar Autos zum Ziehen, die unordentlich auf einem nahe gelegenen Seitenstreifen abgestellt waren. Eine ältere Frau, die damit beschäftigt war, an einer zwischen zwei Wohnwagen aufgespannten Leine Wäsche aufzuhängen, sah zu den beiden gadsche hinüber. Als sie Euan erkannte, nickte sie ihm zu und pochte auf den am nächsten stehenden Wagen. »Barney!«, rief sie und noch ein paar unverständliche Worte. Kurz darauf erschien ein dunkler, schlanker Mann von fünfunddreißig oder vierzig Jahren, der Jeans trug und sich ein Jackett über das T-Shirt zog. Euan erklärte Jude, dass er Barney kennengelernt hatte, als die Roma das letzte Mal durch die Gegend gezogen waren. Steve Gunn hatte ihm gewöhnlich Arbeit gegeben, und Euan, der beobachtet hatte, wie Barney Geflügelställe baute, hatte ihn ebenfalls ein paar Käfige machen lassen.
    »Euan!«, rief der Mann. Seine Zähne blitzten weiß auf, als er lächelte und Euans Hand ergriff. »Schön, dich zu sehen! Hast du deine Familie mitgebracht?« Er schien amüsiert und verwirrt zugleich.
    »Nein«, sagte Euan und lachte fröhlich, »aber ich wünschte, es wäre meine Familie.«
    »Wir sind Euans Freunde. Ich heiße Jude«, sagte Jude und streckte Barney die Hand entgegen. »Und das ist meine Nichte Summer.« Aber Summer schmiegte sich dicht an Jude, hielt deren Hand fest umklammert und wagte nur ein paar schüchterne Blicke auf Barney. Sie zupfte an Judes Hemd, und Jude beugte sich hinunter und lauschte dem Geflüster des Mädchens.
    »Summer würde gern mehr über die Wohnwagen wissen«, sagte Jude ernst. »Ich glaube, sie hat erwartet, dass die Wagen ... nun, dass sie

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