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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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»Eine Frage habe ich noch. War diese Form damals gängig?«
    »Das steht alles in dem Schreiben. Hier hab ich’s: ›Obwohl Sterne im achtzehnten Jahrhundert mit dem wachsenden Interesse an der Astronomie ebenfalls in Mode kamen, sind sie zu diesem frühen Zeitpunkt eher selten. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es sich um ein Einzelstück handelt, nicht zuletzt deshalb, weil der fragliche Juwelier sich auf die Anfertigung individuellen Schmucks spezialisiert hatte.‹«
    Die Halskette hatte also mit großer Wahrscheinlichkeit Esther gehört. Aber von wem hatte Esther sie als kleines Kind bekommen? Jetzt würde sie Frank gehören. Dann Jon. Und eines Tages vielleicht ... Summer.
    In diesem Moment gewann ihr Traum allmählich wieder klarere Konturen.
    Statt zum Parkplatz zu gehen, auf dem sie ihr Auto abgestellt hatte, machte Jude sich auf den Weg zum Schlossmuseum. Sie musste ein paar Formulare ausfüllen.
    Es wurde Mittwoch, bis Euan sie anrief. Sie hatte einen anstrengenden Tag mit dem Fotografen hinter sich, den Bridget aus dem Büro nach Starbrough Hall geschickt hatte, um das Anwesen im Allgemeinen und die Bibliothek im Besonderen zu fotografieren.
    »Im Moment wohne ich bei Fiona und Paul«, sagte er. »Irgendwie brauchte ich eine Auszeit. Hast du morgen schon was vor?«
    »Ja«, sagte Jude, »aber es wäre schön, wenn du dazukommst und dich anschließt.«
    »Wem oder was?«, fragte er.
    »Einer ganz außergewöhnlichen Zusammenkunft«, erwiderte Jude. »In Starbrough Hall. Die Wickhams waren so freundlich. Wir haben sonst keinen Ort, der groß genug wäre. Und Starbrough Hall ist für die Geschichte so wichtig.«
    Dann erklärte sie ihm alles.

T EIL III

34. Kapitel
    »Die ganze Sache ist wie ein riesiges 3-D-Puzzle«, erklärte Jude Euan am Donnerstagmorgen. Sie saßen in der Bibliothek von Starbrough Hall, wo sie ihm ihre Transkriptionen von Esthers Erinnerungen zeigte. »Mir brummt der Schädel, wenn ich nur daran denke.«
    »Vielleicht hilft es, alles aufzuschreiben«, schlug Euan vor. »Kann ich dieses Blatt hier nehmen? Ein Schaubild wäre am besten. Schau, hier ist Esther, ganz oben links.«
    »Und rechts das Zigeunermädchen. Ich nenne sie Rowan, nach dem Namen, den Summer ihr gegeben hat.«
    »Unter Esthers Namen schreiben wir ›Halskette‹ und machen einen Pfeil zu Rowan, weil sie die Kette an Rowan weitergegeben haben muss.«
    »Und dann nehmen wir an, dass sie nach Rowan über Generationen in der Familie weitergereicht wurde. Die Leute gehörten alle zu den Roma. Und in den 1930er-Jahren ist sie dann in Tamsins Hände gelangt.«
    »Das war der Zeitpunkt, als deine Gran, die Tochter des Jagdaufsehers, ihr den Schmuck weggenommen und behalten hat. Ihre Namen schreiben wir nach fast ganz unten links. Jessie. Dann kommt Valerie, der Name deiner Mum, dann Claires und deiner, dann Summers.«
    Es lag Jude auf der Zunge, Euan von Summer und Jon zu erzählen, aber sie hatte Claire versprochen, sich zurückzuhalten.
    »Und unter Tamsins Namen notieren wir Frank und Jon.«
    Beide starrten auf das Schaubild, das sie gezeichnet hatten. »Daraus folgt, dass wir die Kette an Frank weitergeben sollten. Weil er Tamsins ältestes Kind ist.«
    »Es gibt immer noch so viel, was wir nicht wissen«, sagte Jude. »Also, Esther schreibt, dass sie im Turm eingesperrt wurde, aber wir wissen immer noch nicht, wie sie herausgekommen und was danach aus ihr geworden ist. Es sei denn, wir vertrauen auf meinen merkwürdigen Traum. Nichts lässt darauf schließen, dass sie je wieder etwas mit Starbrough Hall zu tun hatte. Augustus hat alles geerbt. Chantal hat mir den Familienstammbaum gezeigt, da gibt es keine Esther. Und natürlich können wir nur vermuten, dass Tamsin eine Nachfahrin von Rowan war.«
    »Obwohl alles dafür spricht«, sagte Euan. »Wie sonst sollte Tamsin an die Halskette gekommen sein?«
    »Die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben«, sagte Jude, »dürften also kaum einer genauen historischen Überprüfung standhalten. Es sind nur meine eigenen Vorstellungen und das, was nach Summers Erinnerung passiert ist, als sie verschwunden war. Sie beharrt immer noch darauf, dass jemand aus dem Turm befreit werden musste und dass sich anschließend ein anderes kleines Mädchen um sie gekümmert hat. Euan, wenn ich als Kind nicht auch solche seltsamen Träume gehabt hätte wie Summer, könnte ich das alles leichter wegwischen. Aber hier ist etwas sehr Merkwürdiges am Werk, und ich bin nicht bereit, einfach

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