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Die Karte Des Himmels

Die Karte Des Himmels

Titel: Die Karte Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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Außerdem hätte sie eigentlich vollkommen unterkühlt sein müssen, aber du solltest sie mal sehen, es geht ihr prächtig. Sie behauptet, dass das Mädchen sie mit Laub bedeckt hat. Euan, hast du gehört? Mit Laub. Wie in der Volkssage.«
    »Das klingt nach den Kindlein im Wald, nur dass die zwei diesmal ein Riesenglück hatten. Was meinst du, wer das Mädchen war?«
    »Keine Ahnung. Summer glaubt, dass es ein Zigeunermädchen gewesen ist. Aber mit Sicherheit nicht Lizas Urenkelin, denn die war gestern den ganzen Tag mit ihrer Mutter unterwegs und hat nachts tief und fest im Wohnwagen ihrer Eltern geschlafen. Warte mal kurz.«
    Claire war nach draußen gekommen und wollte ihr offensichtlich etwas sagen.
    »Ist Euan dran?«, flüsterte sie. »Kann ich mit ihm sprechen, wenn du fertig bist? Natürlich nur, wenn er es ertragen kann.«
    »Ich frage ihn«, erwiderte Jude mit ausdruckslosem Gesicht. »Euan, möchtest du noch ein paar Worte mit Claire wechseln?«
    Erst herrschte Schweigen. »Ja, warum nicht«, sagte er dann und fügte hinzu: »Wir sehen uns bald, nicht wahr?«
    »Natürlich«, antwortete Jude. »Ich rufe dich an.«
    Sie gab ihr Handy an Claire weiter und ging nach drinnen, denn sie wollte das Gespräch nicht mithören. Dennoch konnte sie nicht anders, als Claire zu beobachten, die aufgeregt im Garten auf und ab ging. Einmal drückte sie den Unterarm vor ihre Augen, als wollte sie Tränen zurückhalten. Dann hörte Jude sie schreien: »Nein, du hast mich vollkommen falsch verstanden!«
    »Hallo.« Jude wirbelte herum, als sie die Männerstimme hörte. »Verdammt, wer hat das da hingemacht?« Jon rieb sich die Stirn und schaute stirnrunzelnd auf den niedrigen Türrahmen des Wohnzimmers. »Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe, Jude. Die Tür stand offen, aber niemand hat mein Klopfen gehört.«
    »Oje!«, sagte Jude. »Hast du dir wehgetan? Ich bin froh, dass du hier bist.«
    »Ich wollte mich erkundigen, wie es dem kleinen Mädchen geht«, sagte er.
    »Prächtig«, wiederholte Jude, »und das haben wir nicht zuletzt dir zu verdanken.«
    »Sie schläft wahrscheinlich«, sagte er, als er bemerkte, wie Jude nach oben schaute.
    »Wie im Grab«, sagte Jude und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, als sie merkte, wie unglücklich ihre Wortwahl unter den gegebenen Umständen war. »Bist du wirklich ein Lovall?«
    »Das war die andere Sache, weswegen ich euch beide sprechen wollte. Ja, das bin ich. Jedenfalls ein Nachkomme.«
    In diesem Moment hatte Claire ihr Telefonat beendet und kehrte langsam aus dem Garten ins Haus zurück. Sie sieht erschöpft aus, dachte Jude zärtlich, erschöpft und traurig.
    »Oh«, sagte Claire, als Jon aufstand, um sie zu begrüßen. »Du schon wieder. Es tut mir leid ... ich wusste nicht, dass du noch zu uns kommen wolltest.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Jude und streckte die Hand nach ihrem Blackberry aus.
    »Ja«, erwiderte Claire mit fester Stimme und reichte ihr das Telefon. »Ich erzähl dir alles später.« Sie fiel fast aufs Sofa, zog die Beine unter sich und hockte da wie ein armes verlorenes Waisenkind.
    »Ich glaube, wir könnten einen Tee gebrauchen«, sagte Jude entschieden und ging in die Küche, um welchen zu kochen. Sie schob die Küchentür zu und machte absichtlich Krach, freute sich, als der blubbernde Wasserkocher das Auf und Ab der Stimmen im Wohnzimmer übertönte. Aber sogar dann, als der Kocher sich abschaltete, konnte sie nicht umhin, den gequälten Schrei zu hören: »Du hättest mir sagen müssen, dass ich ein Kind habe! Ich hatte ein Recht, es zu erfahren.«
    »Verstehst du nicht?«, erwiderte Claire heftig. »Ich musste sie beschützen!«
    »Vor mir?«, warf er ein. »Vor mir? Glaubst du etwa, dass ich sie im Stich gelassen oder versucht hätte, sie dir wegzunehmen oder so etwas?«
    »Ich wusste es nicht. Ich konnte nicht wissen, wie du dich verhalten würdest. Jon, damals hatte ich kein Vertrauen zu dir. Damals konnte ich noch nicht mal mir selbst vertrauen.«
    Jude stand in der Küche wie festgeklebt und wusste nicht, ob sie so tun sollte, als lauschte sie nicht, oder unbekümmert hereinplatzen. Das Problem löste sich von selbst, denn Claire tauchte in der Küche auf. »So, nun weiß er es«, sagte sie und schnappte sich zwei Becher mit Tee.
    Jon war in den Garten hinausgegangen, wo er breitbeinig und mit verschränkten Armen die voll aufgeblühten Rosen betrachtete, die allmählich schon die Blütenblätter abwarfen.
    Jude sah zu, wie

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