Die Karten des Boesen
Herz schneller zu schlagen. Er vergewisserte sich, dass keiner der Anwesenden in seine Richtung sah, dann glitten seine Finger unter die Plastikfolie und ließen das Bild rasch in seiner Hemdtasche verschwinden. Eine Hand legte sich von hinten auf seine Schulter und trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. »Nun, Just, wie findest du unseren Zweiten? Ist er Mrs Summer nicht wie aus dem Gesicht geschnitten?« Bob grinste auf ihn herunter. »Die männlichen Fans werden ihm zu Füßen liegen!«
Justus atmete erleichtert auf. Ächzend erhob er sich, den Presseordner in der Hand. Peter drängte zur Eile. »Ich fühle mich äußerst unwohl in dieser Aufmachung. Lasst uns aufbrechen. Ich hoffe, die anstehende Verfolgungsjagd entschädigt mich dafür. Mach dich bereit, Erster. Jetzt werden wir diesem Pressefritzen demonstrieren, was Peter Shaw so alles draufhat!«
»Er hat recht«, stimmte Professor Steed zu. »Je eher ihr diesen Reporter von hier weggelockt habt, desto besser!«
Justus blieb cool. »Das tun wir ausschließlich Mrs Summer zu Gefallen, Professor. Sie ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit.« Er legte den Presseordner auf den Tisch zurück.
»Reicht es Ihnen, wenn wir die Sachen morgen zurückbringen, Madam?«, erkundigte sich Bob. »Wer weiß, wie lange uns dieser Hanson auf den Fersen ist.«
»Das ist ein Designermantel, geht vorsichtig damit um!« Die Astrologin hob mahnend den Zeigefinger. »Hängt ihn zu Hause sofort auf einen Bügel!«
»Versprochen. Auf Ehre und Gewissen!« Peter wandte sich zum Gehen. »Justus, Bob, fertig?«
Mrs Summer warf einen flüchtigen Blick auf ihre Armbanduhr. »Teufel auch! Mein Termin! Den darf ich nicht verpassen! Hoffentlich fällt dieser Hanson auf die Verkleidung rein!« Hektisch legte sie Peter noch einen schwarzen Seidenschal um. »Ich stehe in eurer Schuld, Jungs! Die versprochene Tarotsitzung holen wir selbstverständlich nach. Am besten gleich morgen. Und noch eins: Ruft mich über mein Handy an, sobald ihr diesen Hanson abgehängt habt.« Sie schob Peter eine schmale Visitenkarte in die Manteltasche. Dann winkte sie Mr Art. »Sobald die Jungs weg sind, fahren Sie bitte meinen Wagen aus der Garage. Ist der Tank gefüllt?«
»Alles in Ordnung, Mrs Summer. Soll ich Sie fahren?«
»Auf keinen Fall! Come-In darf nicht allein gelassen werden. Ich bin auch in zwei Stunden schon wieder zurück! Stellen Sie ihm bitte noch ein Schälchen Milch hin.« Die Astrologin öffnete Justus, Peter und Bob die Haustür. Demonstrativ drückte sie beide Daumen. »Also dann, viel Glück! Sobald euer Wagen am Tor ist, werde ich es öffnen.«
Gemächlich schritten die drei ??? die Vortreppe hinab und gingen langsam zum Wagen. Trotz des fülligen Pelzmantels und des breiten Sonnenhuts bestand der Zweite Detektiv darauf, seinen Wagen selbst zu lenken. Wie vereinbart öffneten sich die elektrischen Torflügel, als sie kurz davor standen. Bob erspähte den Reporter des Washington-Globe-Magazin sofort. Er saß versteckt in einer Einfahrt auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einem BMW, einem älteren, ziemlich verrosteten Modell, und wartete. Als der MG die Ausfahrt verließ, wurde er aufmerksam. Gleich darauf startete er den Motor. Peter gab Gas.
»Er hat angebissen, Kollegen!« Justus saß hinten und blickte gebannt aus dem Rückfenster.
»Der Typ wird sich Gewissheit verschaffen wollen, dass er auch den richtigen Wagen verfolgt!«, rief Bob aufgeregt. »Bestimmt wird er versuchen, dich zu überholen, Zweiter! Gib ihm dazu keine Gelegenheit. Auf Entfernung magst du mit Mrs Summer ja eine gewisse Ähnlichkeit besitzen, aber wir wollen kein Risiko eingehen!«
Peter wandte keinen Blick von der Fahrbahn. »Kannst du sein Gesicht erkennen, Erster?«
»Keine Chance. Dazu ist der Abstand zu groß. Lass ihn ruhig näher kommen. Spielen wir mit ihm Katz und Maus!«
»Erst mal lenken wir ihn Richtung Highway!« Der Zweite Detektiv schaltete vom vierten Gang in den dritten. Immer darauf bedacht, einen gehörigen Sicherheitsabstand zu bewahren.
Bob wies durch die Frontscheibe. »Gib Gas, Zweiter! Die Ampel an der Kreuzung schaltet gleich auf Rot! Nun mach schon!«
»Ja, doch!« Er trat aufs Pedal. Der Wagen zischte über die Kreuzung.
Justus schnaufte. »Das war kirschgrün!«
»Wo ist er?« Peter warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. »Ich kann ihn nicht sehen.«
»Da kommt er! Er hat die Kreuzung voll bei Rot erwischt! Schneller, Zweiter! Er holt auf!«
»Mach mich
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