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Die Katastrophe

Die Katastrophe

Titel: Die Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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seid ihr noch nicht hineingegangen?«
    »Keine Kraft!«, stöhnte Chris.
    Katie trat zur Tür, legte die Hand auf den Türgriff und bewegte ihn. Sofort schwang die Tür nach innen auf.
    Vor ihr lag ein einziger Raum. Eine Reihe schmaler Fenster zeigte Richtung Tal. Davor stand ein großer Tisch aus Holz mit einer Eckbank. Rechts ein Eichenschrank mit jeder Menge Schubladen, links ein riesiger Herd, der uralt sein musste und sich offenbar nur mit Holz heizen ließ.
    »Cool! Hier lässt es sich aushalten!« Julia hatte sich zu Katie gesellt.
    Hinter ihr stürmte Benjamin herein. »Wow, das ist ja super hier!
    »Wart ihr schon oben?«
    Katie hatte die schmale Treppe gar nicht bemerkt, die zu einem oberen Stockwerk führte.
    »Ich suche mir gleich mal den besten Schlafplatz aus, bevor ihn mir jemand wegschnappen kann. Inzwischen könnt ihr Mädels uns ja etwas kochen!«
    »Sag mal, aus welchem Jahrhundert stammst du denn?«, fragte Julia.
    »Aus gar keinem. Ich bin ein Wesen, für das die Zeit nicht existiert.«
    »Aber Hunger hast du schon, oder?«
    »Genau. Außerdem muss ich pissen. Ob es irgendwo ein Klo gibt? Wenn nicht, dann pinkel ich hier unten aus dem Fenster, direkt nach unten aufs Tal. Das wollte ich schon immer mal!«
    Man konnte gegen Benjamin sagen, was man wollte, aber er war der Garant für gute Stimmung. Jedenfalls lachten jetzt alle.
    »Denk dran, das Doppelzimmer ist für mich und Julia reserviert!«, rief Chris. Katie bemerkte, wie David Julia einen Blick zuwarf, dem sie auswich.
    »Zu früh gefreut. Hier gibt es nur zwei Zimmer, mein Bester!« Die schmale Treppe bebte unter Benjamins Füßen, als er wieder herunterrannte. »Also, was ist nun mit Essen?«
    »Wie wäre es mit einer italienischen Tomatensuppe?« Ana schwenkte eine Tüte in die Luft.
    »He, ich hatte mindestens mit einem Steak gerechnet!«, beschwerte sich Paul und machte sich daran, die Schranktüren zu öffnen. Im nächsten Moment hielt er eine Dose in der Hand. »Na also. Vergiss deine Tomatensuppe.« Er begann aufzuzählen: »Chips, Schokokekse und – wow! Monster-Energy-Drinks. Ewig her, dass ich das Zeug getrunken habe.« Er zog eine Dose heraus und dann öffnete er sie mit lautem Zischen: »Cheers, auf den ersten Tag.«
    »Gibt es auch etwas zu essen?«, erkundigte sich Julia spöttisch. Dass sie vor nur wenigen Stunden fast verschüttet worden wäre, war ihr kaum noch anzumerken.
    Benjamin gesellte sich zu Paul, griff in das Schrankfach und wurde gleich darauf fündig. »Aber klar doch! Extra für unsere Heldin des Tages: dein Leibgericht in der Dose, Julia. Campbell’s New England Clam Chowder Soup. Muschelsuppe zum Aufwärmen. Leute, wir sind hier so gut versorgt, dass wir vielleicht gar nicht mehr wegwollen.«
    Julia schüttelte sich. »Yuk! Von dem Zeug habe ich schon Albträume. Ich glaube, im Grace kennen die nichts anderes.«
    Alle lachten.
    »Wie wäre es dann mit... Moment«, Benjamin zog eine weitere Dose hervor, »mit Hamburger Helper Cheeseburger Makkaroni für eine leckere Cheeseburger-Makkaroni-Nudelpfanne? Es geht doch nichts über amerikanische Gourmetgerichte!«
    »Ich bin für die Makkaroni«, erklärte Julia. »Wie viele Dosen gibt es?«
    »Eins, zwei, drei... sieben!«
    »Okay, wenn ihr mir die Muschelsuppe erspart, koche ich euch die Nudelpfanne.«
    Nicht lange und sie hatte in einem niedrigen Schränkchen neben dem Herd einen riesigen Topf gefunden.
    »Kann mir einer mal Holz holen?«, befahl Julia und öffnete die Tür des gusseisernen Ofens. »He, hier war aber jemand ordentlich«, sagte sie überrascht. »Gehört das zu den Hüttenregeln, Ana? Dass man immer frisches Holz nachlegt, bevor man die Hütte verlässt? Hier liegen sogar nagelneue Streichhölzer.«
    »Keine Ahnung.«
    »Das weißt du nicht?«
    Ana schüttelte den Kopf. »Ich war auch noch nie hier oben.«
    Alle starrten sie an. »Du warst noch nie hier oben?«
    »Nein!«
    Katie spürte, wie ihr der Mund offen stehen blieb. Das konnte doch nicht sein! Blitzschnell gingen ihr die Gespräche durch den Kopf, die sie mit Ana geführt hatte. Ana hatte behauptet, schon oft mit Gruppen auf dem Gletscher unterwegs gewesen zu sein. Aber wenn Katie es sich recht überlegte, war die Bergführerin ihr immer ausgewichen, wenn sie Einzelheiten von diesen Touren hatte wissen wollen.
    Sie warf einen Blick in die Runde. Sollte sie Ana vor den anderen zur Rede stellen? Wäre das wirklich klug?
    »He, Katie!« Jemand stieß sie an der Schulter. »Kommst du mit

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