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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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stöhnte erleichtert, als ich ihren Atem auf meiner Hand fühlte. Sie lebte!
    Etwas Kaltes schwemmte gegen mich. Ich fummelte nach meiner Lampe, schaltete sie ein. Schmutziges Wasser schäumte um die Gangkrümmung und trug kleinere Trümmerstücke mit sich.
    Ich kämpfte mich auf die Beine und hob Ricia über meine Schulter. Wo die Tür gewesen war, drang Licht durch die ausgezackte Öffnung. Ich watete durch den Wasserfall und kletterte in das Zimmer.
    Fettwanst war nicht zu sehen. Das Bett sah aus wie ein Bombentrichter. Matratzenfetzen und Holzsplitter vom Bettgestell waren im Raum verteilt. Bei den Stufen lag ein Mann halb unter Wasser, das sich um ihn rosig färbte. Ein weiterer trieb auf dem Rücken neben dem Schrank, sein Gesicht war nicht mehr sehr ansehnlich. Größere Teile von anderen Männern schaukelten in der Strömung.
    »Sie müssen direkt vor der Tür gestanden haben, als sie hochging«, murmelte ich und versuchte, meinen Mageninhalt zu behalten. Ich schleppte Ricia durch das kniehohe Wasser zu den Stufen zum Vorderzimmer. Durch einen breiten Spalt in der linken Wand quoll das Wasser in hohem Schwall. Ich duckte mich darunter hinweg, stolperte über alles mögliche und erreichte schließlich die offene Tür zu der Halle mit dem Marmortisch. Die beiden Männer, die ich hier auf dem Boden zurückgelassen hatte, waren verschwunden. Der bunte Mosaikboden lag etwa dreißig Zentimeter unter Wasser, und mehr drang durch unzählige Risse in der Wandmalerei.
    »Die Explosion dürfte dem Unterwasserpalast den Rest gegeben haben«, murmelte ich.
    Das Wasser reichte mir nun schon bis über die Knie, als ich die Schleuse erreichte. Ich versuchte mich zu erinnern, wie mein Führer sie geöffnet hatte. Ich zog den Hebel heraus und drückte ihn nach links. Tatsächlich, sie öffnete sich und warf mir einen gewaltigen Wasserschwall entgegen, der mich von den Beinen hob und gut fünf Meter mit sich schwemmte. Irgendwie gelang es mir, das Mädchen festzuhalten, wieder auf die Füße zu kommen, zurückzuwaten und durch die Schleuse zu steigen. Das Wasser wirbelte hier um einen schweren Mahagonischreibtisch, der im Gang festgeklemmt war.
    Ich kletterte darauf und sah etwa fünfzehn Meter voraus zwei Männer an einem Stahlluk zerren, ähnlich dem, durch das wir gekommen waren. Einer von ihnen blickte in meine Richtung, der andere fuhr fort, sich mit der Schleuse zu beschäftigen. Der, der gedeutet hatte, packte ihn am Arm, doch der andere stieß ihn zur Seite, ohne sich weiter stören zu lassen. Plötzlich leuchtete ein rotes Licht über dem Luk auf, und es schwang zurück. Mit Ricia auf dem Rücken watete ich darauf zu. Die beiden Männer waren inzwischen bereits dahinter verschwunden. Gerade als ich es erreichte, begann es sich zu schließen. Ich drückte dagegen und klemmte mich mit gespreizten Beinen dazwischen.
    Am liebsten hätte ich vor Schmerz aufgeheult, als einer der Burschen auf meine Finger hämmerte. Ich fummelte mit meiner Linken, zog die Harpunenpistole und zielte damit am Lukrand vorbei. Ich hörte einen Schrei und jemanden um sich schlagen. Das Luk gab nach. Ich sah einen hellbeleuchteten Schleusenraum mit einem zweiten Luk am gegenüberliegenden Ende. Ein Wandschrank stand offen und ein Mann, bereits halb in einem Froschmannanzug, kauerte daneben. Die Harpune war genau durch seine Kehle gedrungen.
    Ich sah gerade noch das rotangelaufene, schon fast bläuliche Gesicht des anderen, der verzweifelt gegen das Luk drückte, als etwas Glänzendes auf mich herunterschwang. Ich duckte mich. Mein Schädel fing den Schlag voll auf. Ich ging zu Boden und das wirbelnde Wasser wusch über mich hinweg.
    Das Wasser brannte in meiner Lunge, und alles verschwamm vor meinen Augen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, auf jeden Fall kam ich irgendwie wieder hoch, hielt Ausschau nach Ricia und sah ihr dunkles Haar auf der Oberfläche treiben. Ich schwamm ihr eilig nach und hob ihr Gesicht aus dem Wasser.
    Die Strömung schwemmte uns davon, um eine Biegung herum, dann zwischen dahintreibenden Stühlen, Tischen, Papieren und halb herausragenden Statuen hindurch. Ich bekam einen tüchtigen Hieb auf den Schädel und eine recht ordentliche Abschürfung an der Seite, ehe ich eine schwere Kiste zu fassen bekam und mich dagegenstemmen konnte. Ich kannte das Zimmer, in dem wir uns befanden, obwohl wir auf einem anderen Weg hierhergekommen waren.
    Das Wasser stieg erschreckend schnell. Bis zur Decke waren es höchstens noch

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