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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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etwa fünf Meter über einer Prunkstraße, aus glänzenden farbigen Steinen, in Muster zusammengesetzt, die mich an die Böden hier im Apartment erinnerten. Geradeaus stapfte ein anderer – oder derselbe? – Zottelelefant bedächtig in der Straßenmitte daher. Ein vergoldeter Turm war auf seinem Rücken befestigt, in dem eine junge Frau mit verschränkten Armen saß. Ihr kerzengerader nackter Rücken war von einem leichten Olivton und glänzte in der Sonne. Perlenschnüre hielten ihr blauschwarzes, hochgekämmtes Haar zusammen. Entlang der Straße jubelten Menschen mit dunkler Haut und barbarischen Kostümen ihr begeistert zu. Die Bauwerke dahinter leuchteten in Pastellfarben auf weißem Hintergrund und sahen aus wie Zuckerbäckerschlößchen. Die Prunkstraße verbreitete sich zu einem weiten Platz vor einem Palast, der wie ein Wolkenkratzer in den blauen Himmel ragte. Auf dem breiten Treppenaufgang drängten sich dicht an dicht Männer und Frauen mit kunstvollem Kopfputz.
    Ein Stück vor den Stufen hielt der Elefant an und ging in die Knie. Das Mädchen erhob sich und ließ sich auf den Boden herunter. Sie trug nichts als Perlenschnüre und weiße Seidenschleifchen vorne und hinten, aber sie hatte auch die Figur dazu. Sie hob die Arme, drehte sich der Kamera zu ...
    »He ...«, rief ich. Sie ähnelte Ricia so sehr, daß sie leicht ihre Schwester sein konnte.
    Die Szene verschwamm, eine neue nahm Form an – ein grasbewachsener Hang über Klippen mit schäumender Brandung. Ein Ding wie eine Libelle begann sich langsam den Hang hinunterzubewegen, wurde schneller und hob ab, wo die Klippen steil in die Tiefe fielen. Es segelte in einer weiten Kurve, und ich sah nun in einem Gerüst aus Latten und Draht einen Mann, dessen Haar im Winde wehte, und der über das ganze Gesicht grinste. Ein zweiter Segler begann herabzurollen und hob ab. Plötzlich knickte ein Flügel. Trudelnd stürzte der Segler in die Gischt.
    Eine weitere Szene verdrängte diese. Ein farbenfrohes Schiff lag an einem langen Steg. Es hatte einen kurzen Mast und ein offenes Deck mit einem kleinen Aufbau. Männer standen an der Reling und winkten anderen an Land zu. Eine Planke war ausgelegt. Ein paar der Besatzungsmitglieder zerrten gerade etwas darüber, das wie ein Gorilla aussah. Dann war es deutlicher zu erkennen. Der Gefangene hatte ein breites bleiches Gesicht und unruhige hellblaue Augen. Zweifellos war es ein Mensch, wenn auch so haarig wie eine Bergziege. Seine Hände waren über dem Bauch gefesselt.
    Der Film nahm noch lange kein Ende. Ich sah Männer mit glänzenden Kurzschwertern in einer blumengeschmückten Arena gegeneinander kämpfen; ein Mädchen, das die Zwillingsschwester der Mammutreiterin sein konnte, einen riesigen Tiger an einer Leine spazierenführen; das Innere eines großen Raumes, in dem sich Männer über einen langen Tisch mit verschiedenen mir unbekannten Apparaten beugten; ein Gewölbe, das einem Elektrizitätswerk verdammt ähnlich sah; eine malerische Stadt an einem Berghang; und vieles mehr.
    Als auch das letzte Bild erlosch und das Licht im Zimmer wieder aufleuchtete, tastete ich nach dem nichtvorhandenen Zigarettenpäckchen, dem ich schon seit Wochen nachtrauerte. »Was ...«, ich mußte schlucken. »Was war das? Wo war das?« Ich blickte Ricia an. » Wann war es?« Meine Stimme kam als heiseres Keuchen.
    »Mein Land«, erklärte sie stolz. »Mein Volk.« Ein Ausdruck der Trauer, des Verlassenseins, huschte über ihr hübsches Gesicht. »Alle fort. Alle tot, meine Leute. Jetzt nur ich.«
    Ich humpelte in das Speisezimmer, griff in die Mulde des Tischleindeckdich und schnappte mir das Glas Wein, das wunschgemäß auftauchte. Ich leerte es auf einen Zug.
    »Jetzt schlafen, Mal«, mahnte Ricia. Sie musterte mich besorgt.
    »Tut mir leid, Mädchen. Ich habe genug geschlafen. Jetzt unterhalten wir uns.« Ich führte sie in »mein« Zimmer und setzte mich neben sie in einen der breiten Sessel.
    »Die Filme, die du mir gerade vorgeführt hast, zeigen sie echte Szenen?«
    »O ja, echt, Mal.«
    »Sie wurden hier – auf der Erde gedreht?«
    Sie schien überrascht. »Natürlich.«
    »Wo? In welchem Land?«
    »Gonwondo, hier, dieses Land.« Sie deutete auf den Fußboden.
    »Ja, aber ...«
    »Kein Eis, damals, Mal. Schönes Land, mein Gonwondo.«
    »Die Antarktis – vor dem Eis.« Ich schüttelte den Kopf.
    »Mal, wie lange Zeit?« Sie blickte mich gespannt an.
    »Ich weiß es nicht, Ricia.« Ich versuchte mich zu erinnern, was

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