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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ich. Sie tat es.
    Etwas drückte gegen meine Hand. »Streif das über deine Augen«, wisperte sie. Es war eine Art Schild aus glattem Plastik. Ich zog es mir über den Kopf. Nun sah ich einen breiten hellen Streifen auf dem Boden vor uns. Infrarot, dachte ich. »Ich komme mit dir aus dem Staunen nicht heraus«, flüsterte ich Ricia zu.
    Wir schlichen noch ein paar Meter. Zwei Türen weiter griff Ricia nach meiner Hand. »Dort drinnen«, hauchte sie.
    Ich drückte mich neben die Tür und lauschte. Aber außer meinem eigenen Herzschlag hörte ich nichts. »Ich habe das Gefühl, deine Bibliothek übertreibt«, sagte ich. »Weshalb ...«
    Ricia drückte eine Hand auf meinen Mund – zu spät. Etwas bewegte sich in der Dunkelheit. Ich sprang zurück, schob Ricia hinter mich. Etwas Schweres schlug gegen die Wand, wo ich gerade noch gestanden hatte. Die Pistole war entsichert, aber ich wollte sie nur im Notfall benutzen. Ich trat in den Raum, schwang herum und stieß mit etwas Pelzigem zusammen. Es brummte und krallte nach mir. Ich schubste es zur Seite, da leuchtete Ricia darauf. Ich erstarrte. Es war ein hagerer, bärtiger Mann in schmutziger grauer Arbeitsuniform und verfilztem Pelz. Die Augen waren eingefallen, Blut sickerte sein Kinn herab, und er hatte die Zähne gefletscht.
    »Halt ...«, rief ich. Er hörte nicht auf mich. Er holte weit aus, aber seine Faust verfehlte mich. Beim zweiten Mal traf er mich. Es gelang mir, seine Hände zu packen und ihn gegen die Wand zu drücken. »Verdammt! Hören Sie auf!« knurrte ich. »Wir sind auf Ihrer Seite!«
    Ungläubig blinzelte er durch die Finsternis. Er keuchte schwer. »Leuchte hierher, Ricia«, bat ich. Jetzt mußte er mein Gesicht sehen. Er entspannte sich und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Gott sei Dank!« krächzte er. »Addison ist durchgekommen ...«
    In dem Zimmer, das er sich ein wenig wohnlich gemacht hatte, ließ er sich auf ein Lager aus halbverfaulten Wandbehängen fallen. Daneben standen übereinander Kisten mit eisernen Rationen der Marine.
    »Ich bin in letzter Zeit ein wenig unvorsichtig geworden«, er deutete auf seine Habseligkeiten. »Bisher hielt ich alles gut versteckt, aber sie kommen schon lange nicht mehr hier herauf. Sie halten mich für tot, glücklicherweise. Es war ein furchtbares Warten, bis Sie gekommen sind.« Selbst Sprechen war eine ungeheure Anstrengung für ihn. Ich fragte mich, woher er die Kraft genommen hatte, mich anzuspringen.
    »Wie viele Mann haben Sie?« Er blickte Ricia ein wenig verwirrt an, dann richtete er seinen Blick wieder auf mich. »Ich hoffe, die Marine patrouilliert die gesamte Küste hier. Ich hatte nicht viel Zeit, Addison einen genauen Auftrag zu geben, aber ich glaube, er verstand ...« Er hielt inne, als ich den Kopf schüttelte.
    »Tut mir leid, es sind keine Marinetruppen in der Nähe.« Ich deutete auf Ricia. »Nur Ricia, die mich hergeführt hat, und ich.«
    Er setzte sich hoch, wollte aufstehen, aber Ricia kniete sich schnell neben ihn. »Wir werden Ihnen helfen«, sagte sie sanft. »Wir nehmen sie mit uns an einen Ort, wo Sie sicher sind.«
    »Träume – träume ich nur?« Er berührte Ricias Hand. »Nein, wohl doch nicht. Sie sind so echt wie – wie das Leben.« Er verbeugte sich, so gut es im Sitzen ging. »Ich bin Rome Hayle.«
    »Admiral Hayle!« Ich suchte eine Ähnlichkeit in den hageren Zügen mit dem forschen Offizier, den ich einmal auf Guam kennengelernt hatte. »Sind Sie der einzige, der übriggeblieben ist?«
    Er nickte. »Aber wer sind Sie?« Er blickte von mir zu Ricia. »Wie haben Sie mich gefunden? Wie sieht es jetzt oben aus?«
    »Halt, nicht so schnell, Admiral. Ich erzähle Ihnen die ganze Geschichte – soviel ich davon weiß.«
     
    »... Ricia hatte recht gehabt«, schloß ich. »Als ich aufwachte, lag ich in ihrem Haus, ziemlich mitgenommen zwar, doch zumindest lebte ich noch. Das war vor etwa zwei Wochen.«
    »Aber weshalb, in drei Teufels Namen, sind Sie hierher gekommen? Sie wußten doch, daß sie hier ihr – wie nannten Sie es? – Nest errichtet hatten.«
    »Wir brauchten Beweise, sonst würde uns niemand glauben.«
    »Sie werden hier nicht mehr lebend herauskommen. Jetzt sitzen wir zu dritt in der Falle.«
    »Warum hat man Sie nicht getötet?«
    »Sie haben es mehrmals versucht. Aber ich habe da oben ein Versteck gefunden.« Er deutete zur Decke. »Dort ist ein niedriger Zwischenboden, der zum Heizungsschacht führt. Über den Schrank kletterte ich hinauf.«
    »Was ist

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