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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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herabließ.
    »Bleib dicht über mir«, rief ich ihr zu. »Damit ich dich aufhalten kann, wenn du rutscht.«
    »Ich werde nicht rutschen«, sagte sie kühl. Ich brummte nur, schlang mir eine Schleife als Bremse um mein Bein, und begann den Abstieg.
    Nach den ersten fünfzig Metern gab ich auf, die Entfernung zu schätzen. Jeden Augenblick erwartete ich den Rest des Schachts blockiert zu finden, oder auch plötzlich zum Ende des Kabels zu kommen. Meine Arme wurden müde, dann taub, dann schmerzten sie wieder. Ich rief nach Ricia. Sie antwortete und war ruhig und viel weniger außer Atem als ich. Meine Füße fanden plötzlich Halt auf losem Eis, das eine leicht schräge Ebene bildete. Einen Augenblick später stand Ricia neben mir in etwas, das wie eine kleine Höhle im Eis aussah. Sie leuchtete auf glasige schwarze Wände – und hielt den Strahl auf eine Oberfläche aus grauem Stein mit einer hohen, engen Nische vor einem winzigen Balkon mit schmiedeeisernem Geländer.
    »Mal ...« Sie konnte kaum weitersprechen. »Der Sonnenturm!«
    Ich legte meinen Arm um ihre Schultern und betrachtete die uralte Mauer. »Wolkenkratzer unter dem Eis«, murmelte ich. »Ich habe es immer noch nicht wirklich geglaubt – bis jetzt.«
    Sie ging zu der Nische, stieg über das Geländer und verschwand in der Dunkelheit. Ich folgte ihr. Das Licht zeigte uns ein kleines Zimmer mit einem geschnitzten Holzbett, einem niedrigen Tisch mit herausgezogener Schublade, verfaulten Fetzen eines Teppichs und einer türlosen Öffnung in der gegenüberliegenden Wand.
    »Hier hat er die Münze gefunden«, erklärte ich aufgeregt. Ricia war bereits an der Öffnung und leuchtete hindurch. »Die Rampe ist in dieser Richtung.« Sie führte mich durch einen Korridor, an geschlossenen Türen vorbei.
    Die Rampe war weit wie ein hochherrschaftlicher Treppenaufgang und schlängelte sich wie eine Wendeltreppe in die Tiefe. Ein Geländer gab es nicht. Ich tastete mich vorsichtshalber an der Wand entlang. Fünf Stockwerke tiefer entdeckte ich die ersten Spuren einer noch nicht so lange zurückliegenden Besatzung – ein leerer Karton Marinerationen. Dann sah ich den Matrosen, der sie gegessen hatte.
    Er lag auf dem Gesicht, zehn Meter weiter auf dem Korridor. Ich drehte ihn vorsichtig um. Die Kälte hatte ihn gut erhalten. Er trug einen schweren Parka und dicke, bis zu den Knien geschnürte Stiefel. Eine Dose Fleischkonserven lag dicht neben ihm.
    »An Hunger ist er nicht gestorben«, murmelte ich.
    Ricia deutete auf einen winzigen schwarzen Fleck im Parka. »Brennwaffen«, sagte sie, offenbar nach englischen Worten suchend. » Sie haben es getan.«
    »Was ist eine Brennwaffe?«
    Sie streckte mir die Lampe entgegen. »Wie das, nur stärker. Ihr Strahl tötet.«
    Ich nahm die .45er des Toten mitsamt Gürtel an mich und schnallte ihn um. »Sie tötet auch.«
    Zwei Stockwerke tiefer stießen wir auf zwei weitere Tote. Einer war ein Marineoffizier mit sechs Strahlerwunden. Der andere war ein weichlich aussehender Kerl von etwa Fünfzig, mit leicht exotischem Einschlag. Er trug einen dicken abgesteppten Anzug und Filzstiefel. In seiner Brust war ein nicht zu übersehendes Loch von einer .45er. »Das war einer von ihnen«, sagte ich. Ich durchsuchte seine Taschen, sie waren leer. Dem Marineoffizier fehlte die Pistole.
    »Wie viele Stockwerke hat der Turm?« fragte ich Ricia.
    »Achtmal zehn und drei«, rechnete sie.
    »Wo, glaubst du, ist es am wahrscheinlichsten, daß sie sich eingenistet haben?«
    »In den Räumen um die Küche, vermutlich.«
    »Außer sie ernähren sich von Konzentraten. Sie kamen mir nicht so vor, als machten sie sich viel aus leiblichen Genüssen – von dem Fetten abgesehen, den sie den Primär nannten.«
    »Dann können sie überall sein. Es gibt viele Apartments hier. Nur in den untersten Stockwerken sind die Zimmer nicht zum Aufenthalt geeignet. Es sind hauptsächlich Lager-, Heizungs-, und Maschinenräume.«
    In der nächsten Etage berührte Ricia meinen Arm. »Von dort kommt Wärme«, flüsterte sie und deutete einen dunklen Korridor entlang.
    »Ich fühle sie nicht.«
    »Die Bibliothek hat es mir mitgeteilt.«
    »Sehen wir nach!« Ich zog die Pistole aus dem Gürtel. Ricia stellte die Lampe auf Minimum, daß sie nur einen ganz schwachen Schein über den Boden vor uns warf. Wir kamen an offenen Türen vorbei, durch die ich dunkle Schatten von Möbeln bemerkte.
    »Ganz nah«, hauchte Ricia in mein Ohr.
    »Schalt lieber das Licht aus«, mahnte

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