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Die Kathedrale des Meeres

Titel: Die Kathedrale des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falcones Ildefonso
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mit dem Geldwechsler sprach? Diese Frau wollte nicht zu dem Geldwechsler, sondern zu der Hexe.
    »Einverstanden«, sagte er.
    Nicolau schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Wofür hält sich dieser Kerl?«
    Der junge Mönch, der ihm die Nachricht überbracht hatte, wich einen Schritt zurück. Sein Bruder, ein Weinhändler, hatte ihm am gestrigen Abend davon erzählt, als sie bei ihm zu Hause zu Abend aßen. Er hatte es lachend erzählt, während um sie herum seine fünf Kinder tobten.
    »Es ist das beste Geschäft seit Jahren«, erzählte er. »Offensichtlich hat Arnaus Bruder, der Mönch, Anweisung gegeben, Warenlieferungen unter Preis zu verkaufen, um an Bargeld zu kommen, und wenn er so weitermacht, wird ihm das auch gelingen. Arnaus Angestellter verkauft für den halben Preis.« Dann hatte er sein Weinglas erhoben und immer noch grinsend auf Arnau getrunken.
    Als Nicolau davon hörte, verstummte er zunächst. Dann lief er rot an und explodierte. Der junge Mönch hörte, wie der Inquisitor mit sich überschlagender Stimme einem Beamten Befehle erteilte: »Bringt mir Bruder Joan her! Sagt den Wachen Bescheid!«
    Als der Bruder des Weinhändlers das Arbeitszimmer verlassen hatte, schüttelte Nicolau ungläubig den Kopf. Was hatte sich dieser Mönch dabei gedacht? Wollte er die Inquisition hintergehen, indem er die Schatullen seines Bruders leerte? Dieses Vermögen gehörte dem Sanctum Officium, und zwar alles! Eimeric ballte die Fäuste, bis die Knöchel weiß hervortraten.
    »Und wenn ich ihn auf den Scheiterhaufen bringen muss«, murmelte er.
    »Francesca …« Aledis kniete neben der alten Frau nieder, die das Gesicht zu einer Grimasse verzog, die ein Lächeln sein sollte. »Was haben sie mit dir gemacht? Wie geht es dir?« Die Alte antwortete nicht. In der Stille war das Stöhnen der anderen Gefangenen zu hören. »Francesca, sie haben Arnau. Deshalb hat man dich hergebracht.«
    »Ich weiß.« Aledis sah sich um, doch bevor sie fragen konnte, fuhr Francesca fort: »Dort drüben ist er.«
    Aledis sah zum anderen Ende des Raumes hinüber und erkannte eine stehende Gestalt, die sie aufmerksam beobachtete.
    »Woher …?«
    »Hört mich an«, klang es durch das Verlies. »Ja, Ihr dort drüben bei der alten Frau.« Aledis sah erneut zu der Gestalt hinüber. »Ich möchte mit Euch sprechen. Mein Name ist Arnau Estanyol.«
    »Was ist los, Francesca?«
    »Seit ich hergebracht wurde, fragt er mich, warum der Kerkermeister behauptet hat, ich sei seine Mutter. Er heiße Arnau Estanyol und sei ein Gefangener der Inquisition … Es war schlimmer als jede Folter.«
    »Und was hast du ihm gesagt?«
    »Nichts.«
    »Hört mich an!«
    Diesmal drehte Aledis sich nicht um.
    »Die Inquisition will beweisen, dass Arnau der Sohn einer Hexe ist«, sagte Francesca.
    »Bitte, hört mich an!«
    Aledis merkte, wie Francesca ihre Arme umklammerte, während Arnaus flehentliche Bitten durch den Raum hallten.
    »Willst du nicht …« Aledis räusperte sich. »Willst du ihm nichts sagen?«
    »Niemand braucht zu wissen, dass Arnau mein Sohn ist, hörst du, Aledis? Wenn ich es bis jetzt für mich behalten habe, warum sollte ich dann jetzt, da die Inquisition … Nur du weißt davon, Aledis.« Die Stimme der alten Frau wurde klarer.
    »Jaume de Bellera …«
    »Bitte!«, klang es erneut durch den Raum.
    Aledis drehte sich zu Arnau um. Durch die Tränen in ihren Augen konnte sie ihn nicht sehen, aber sie riss sich zusammen, um sie nicht wegzuwischen.
    »Nur du, Aledis«, wiederholte Francesca. »Versprich mir, dass du es niemals jemandem verraten wirst.«
    »Aber der Herr von Bellera …«
    »Niemand kann es beweisen. Versprich es, Aledis.«
    »Sie werden dich foltern.«
    »Mehr, als es das Leben bereits getan hat? Mehr als das Stillschweigen, das ich trotz Arnaus Flehen wahren muss? Versprich es.«
    Francescas Augen glänzten im Dunkeln.
    »Ich verspreche es.«
    Aledis schlang die Arme um Francescas Hals. Zum ersten Mal in vielen Jahren bemerkte sie, wie zerbrechlich die alte Frau war.
    »Nein … Ich will dich nicht hier zurücklassen«, schluchzte sie. »Was soll aus dir werden?«
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, flüsterte ihr die Alte ins Ohr. »Ich werde durchhalten, bis ich sie davon überzeugt habe, dass Arnau nicht mein Sohn ist.« Francesca musste Luft schöpfen, bevor sie weitersprach. »Ein Bellera hat mein Leben ruiniert. Sein Sohn wird nicht das Gleiche mit Arnau tun.«
    Aledis küsste Francesca und ließ ihre Lippen für

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