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Die Kathedrale des Meeres

Titel: Die Kathedrale des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falcones Ildefonso
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und tuschelte mit ihren Brüdern.
    »Nein«, widersetzte er sich. »Es war in Ordnung.«
    Und mit diesen Worten warf er Seil und Zaumzeug auf die Erde.
    Die Baronin begann, mit den Händen zu fuchteln, erstarrte jedoch, als Bernat einen Schritt auf sie zu machte. Jesús hielt Bernat am Arm fest.
    »Sie ist eine Adlige«, flüsterte er ihm ins Ohr.
    Arnau sah einen nach dem anderen an und verließ dann den Palast.
    »Nein!«, schrie Isabel, als Grau, nachdem er von dem Vorfall erfahren hatte, Vater und Sohn entlassen wollte. »Der Vater soll bleiben und für deine Kinder arbeiten. Er soll sich jeden Moment daran erinnern, dass wir auf die Entschuldigung seines Sohnes warten. Ich will, dass sich dieser Junge öffentlich bei deinen Kindern entschuldigt! Und das werde ich nicht erreichen, wenn du sie hinauswirfst. Lass ihm ausrichten, dass sein Sohn nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen braucht, bis er sich entschuldigt hat.« Isabel gestikulierte unablässig, ihre Stimme überschlug sich. »Sag ihm, dass er so lange nur den halben Lohn erhält, und sollte er sich eine andere Arbeit suchen wollen, werden wir ganz Barcelona darüber in Kenntnis setzen, was hier vorgefallen ist, damit er nirgendwo ein Auskommen findet. Ich will eine Entschuldigung!«, forderte sie hysterisch.
    »… werden wir ganz Barcelona darüber in Kenntnis setzen …« Grau merkte, wie es ihn eiskalt überlief. So viele Jahre hatte er nun versucht, seinen Schwager zu verstecken, und nun … Und nun wollte seine Frau, dass ganz Barcelona von seiner Existenz erfuhr!
    »Ich bitte dich, diskret vorzugehen«, war alles, was ihm einfiel.
    Isabel sah ihn aus blutunterlaufenen Augen an.
    »Ich will sie demütigen!«
    Grau wollte etwas sagen, doch dann schwieg er und kniff die Lippen zusammen.
    »Diskretion, Isabel, Diskretion«, sagte er schließlich.
    Grau fügte sich den Forderungen seiner Frau. Schließlich lebte Guiamona nicht mehr, es gab keine weiteren Muttermale in der Familie, und sie waren unter dem Namen Puig bekannt, nicht Estanyol. Nachdem Grau die Stallungen verlassen hatte, wurde Bernat vom Stallmeister über seine neuen Arbeitsbedingungen unterrichtet.
    »Vater, das Zaumzeug war in Ordnung«, rechtfertigte sich Arnau am Abend, als die drei in dem kleinen Zimmer saßen, das sie sich teilten. »Ich schwöre es!«, beteuerte er, als Bernat schwieg.
    »Aber du kannst es nicht beweisen«, warf Joanet ein, der bereits von dem Vorfall wusste.
    »Du musst mir nichts schwören«, dachte Bernat, »aber wie soll ich dir beibringen, dass …?«
    Bernat lief es kalt den Rücken herunter, wenn er an die Reaktion seines Jungen in Graus Stall dachte: »Ich bin nicht schuld, ich muss mich nicht entschuldigen.«
    »Ich schwöre es, Vater«, sagte Arnau noch einmal.
    »Aber …«
    Bernat bedeutete Joan, zu schweigen.
    »Ich glaube dir, mein Sohn. Und jetzt wird geschlafen.«
    »Aber …«, sagte diesmal Arnau.
    »Schlaft jetzt!«
    Arnau und Joan löschten das Licht, doch es dauerte bis spät in die Nacht, bis Bernat das gleichmäßige Atmen hörte, das ihm verriet, dass die beiden Jungen eingeschlafen waren. Wie sollte er Arnau nur beibringen, dass sie eine Entschuldigung von ihm verlangten?
    »Arnau …« Bernats Stimme bebte, als er sah, wie sein Sohn aufhörte, sich anzuziehen, und ihn ansah. »Grau … verlangt, dass du dich entschuldigst. Andernfalls …«
    Arnau sah ihn fragend an.
    »Andernfalls darfst du nicht mehr zur Arbeit kommen.«
    Er hatte den Satz noch nicht ganz beendet, als er in den Augen seines kleinen Jungen eine Entschlossenheit entdeckte, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Bernat blickte zu Joan hinüber und sah, dass auch er wie angewurzelt dastand, halb angezogen und mit offenem Mund. Er versuchte weiterzusprechen, doch seine Stimme versagte.
    »Und jetzt?«, brach Joan das Schweigen.
    »Findet Ihr, dass ich mich entschuldigen sollte?«
    »Arnau, ich habe alles aufgegeben, was ich hatte, damit du frei sein kannst. Ich habe unser Land verlassen, das den Estanyols über Jahrhunderte gehörte, damit niemand dir antun kann, was man mir angetan hat, meinem Vater und dem Vater meines Vaters … Und nun befinden wir uns wieder in der gleichen Lage: den Launen jener ausgeliefert, die sich adlig nennen. Mit einem Unterschied: Wir können uns weigern. Mein Sohn, lerne die Freiheit zu nutzen, die zu erlangen uns so viele Opfer gekostet hat. Die Entscheidung liegt nur bei dir.«
    »Aber was ratet Ihr mir, Vater?«
    Bernat schwieg einen

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