Die Katze die Brahms spielte
mitgebracht. Soeben gefunden.« Er reichte Qwilleran einen Kieselstein. »Der lag auf Ihrem Strand, daher gehört er Ihnen. Ein Achat!«
»Danke. Ich habe schon davon gehört. Sind sie wertvoll?«
»Nun, es gibt Leute, die machen Schmuck daraus. Hier sammelt sie jeder. Noch etwas habe ich für Sie.« Buck zog ein in Folie gewickeltes Päckchen aus seiner Jackentasche. »Hackbraten – von Mildred. Ihr Mann ist gestern abend nicht gekommen.«
Mit gedämpfter Stimme fügte er hinzu: »Unter uns gesagt, ohne ihn ist sie besser dran.«
Sie setzten sich auf die Leinenstühle auf der Veranda, von wo sie einen Panoramablick auf den friedlich daliegenden See hatten. Buck sagte: »Darf ich Ihnen einen Rat geben? Wenn Sie oft auf dieser Veranda sitzen, denken Sie daran, daß bei Windstille Stimmen über den ganzen See zu hören sind. Sie sehen vielleicht eine halbe Meile vom Ufer entfernt ein Fischerboot, und dann hören Sie, wie einer sagt: >Gib mir noch ein Bier< – laut und deutlich, wie am Telefon. Aber vergessen Sie nicht: Er kann Sie auch hören.«
Sie sahen etliche Boote auf dem silberglänzenden See, der in einen farblosen Himmel überging. Die Boote schienen in der Luft zu schweben.
»Angeln Sie viel, Buck?«
»Ich angle ein bißchen, spiele ein bißchen Golf ... Na so was, Sie haben ja einen meiner Kerzenständer.«
»Ich habe ihn heute früh in Sharons Kerzengeschäft gekauft.«
»Das werde ich Mildred erzählen. Sie wird sich freuen. Ein nettes kleines Geschäft, nicht wahr? Und Sharon ist ein nettes Mädchen. Roger ist auch ein guter Junge.« Er zog seine Pfeife hervor und begann mit der langwierigen Prozedur des Anzündens. Er deutete mit dem Mundstück auf den Strand und sagte: »Sie haben da unten ein paar tote Fische.«
»Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Sie riechen ziemlich streng, wenn der Wind landwärts weht.«
»Sie sollten sie vergraben. Das mache ich immer. Mich stört der Gestank nicht; ich habe eine chronische Nebenhöhlenentzündung, aber meine Frau hat was dagegen, also vergrabe ich die Fische unter den Bäumen. Ein guter Dünger!«
»Wenn Sie keine gute Nase haben«, sagte Qwilleran, »wie können Sie dann Ihre Pfeife genießen? Für mich war immer das Aroma der besondere Reiz daran.«
»Ist nur eine nervöse Angewohnheit.« Buck beobachtete zwei langbeinige Mädchen, die mit gesenkten Köpfen den Strand entlangschlenderten und auf den Sand unter ihren Füßen schauten. »Sehen Sie? Was habe ich Ihnen gesagt? Jeder hier sammelt Achate. Im Hochsommer bewegt sich fast eine Prozession den Strand entlang.« Er warf noch einen Blick auf die Mädchen. »Die sind ein wenig zu dürr für meinen Geschmack. Wie steht's mit Ihnen?«
Qwilleran dachte selbstgefällig: Wart's ab, bis du Rosemary siehst! Er fragte: »Kennen Sie die Frau, der die Hütte hier gehört?«
Buck verdrehte vielsagend die Augen. »O Gott, und ob ich sie kenne! Sie haßt mich wie die Pest. Ich habe ihr den Führerschein abgenommen, nachdem sie das Polizeigebäude in Pickax gerammt und ein Loch in der Mauer hinterlassen hat! Sie konnte den Vorwärtsgang nicht vom Rückwärtsgang unterscheiden. Ich hoffe, sie ist nicht Ihre Großmutter oder so was.«
»Nein. Wir sind nicht verwandt.«
»Nur weil sie Geld wie Heu hat, glaubt sie, sie kann machen, was sie will. Eine Frau in ihrem Alter sollte keine Schußwaffe bei sich tragen dürfen. Sie ist verrückt genug, eines Tages in eine Stadtratssitzung hineinzuballern.« Aggressiv paffte er an seiner Pfeife. »Sie heißt Fanny, aber sie nennt sich Francesca, und jeder, der sein Kind nach ihr nennt, wird in ihrem Testament bedacht. In Pickax gibt es mehr Francescas als in Rom.«
Beim zweiten Glas beugte sich Buck vor und sagte in vertraulichem Tonfall: »Spaß beiseite, was halten Sie von diesem Ort?«
»Was meinen Sie?«
»Mooseville. Glauben Sie, daß alles so ist, wie es aussieht?«
Aus dem verschwörerischen Benehmen des Mannes schloß Qwilleran, daß er nicht von der Landschaft sprach Er strich sich über den Schnurrbart »Nun ich wurde sagen, die Leute neigen dazu, bestimmte Situationen zu beschönigen und sehr schnell unter den Teppich zu kehren.«
»Genau! So sind sie hier. Als ein paar Touristen auf der Müllhalde von Bären angefallen wurden, hat der Picayune nicht mal darüber berichtet. Natürlich sind die Blödmänner über den Zaun geklettert und haben die Baren geneckt, und danach hat man einen doppelten Zaun aufgestellt. Aber es kam nichts in die Zeitung.«
»Ich frage mich, ob
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