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Die Katze die Brahms spielte

Die Katze die Brahms spielte

Titel: Die Katze die Brahms spielte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Buck Dunfield nach, bevor er in einen tiefen Schlaf sank.
Er wurde von entsetzlichen Schreien geweckt. Er sprang aus dem Bett. Es war direkt vor seinem Fenster. »Rosemary!« brüllte er.
» Was ist das? « rief sie.
Lichter gingen an. Koko raste mit angelegten Ohren herum. Yum Yum versteckte sich. Rosemary kam im Nachthemd aus dem Gästezimmer gelaufen.
Die Geräusche des wortlosen Kampfes im Unterholz verstummten, und die Schreie wurden allmählich leiser und verloren sich in der Stille der Nacht.
Qwilleran packte eine Taschenlampe und einen Schürhaken vom Kamin.
»Geh nicht da hinaus, Qwill!« rief Rosemary. »Ruf die Polizei!«
»Das ist völlig sinnlos. Ich habe der Polizei diese Woche schon einmal einen Vorfall gemeldet und wurde hingestellt wie ein Idiot.«
»Bitte, ruf an. Qwill. Vielleicht wird da jemand ermordet oder vergewaltigt oder entführt. Irgendeine Frau, die am Strand spazierenging. Das war eine Frau, die geschrien hat.«
»Für mich hörte es sich an wie ein böser Geist.«
Schließlich gab er Rosemarys flehenden Bitten nach und rief im Büro des Sheriffs an. Er nannte seinen Namen und die Adresse und beschrieb den Vorfall so ruhig und sachlich wie möglich.
»Nein, das nächste Haus ist eine Viertelmeile entfernt, aber die Leute gehen mitten in der Nacht am Strand spazieren...« antwortete er auf eine diesbezügliche Frage. »Ja, es ist dicht bewaldet. . . .Im Gehölz waren Kampfgeräusche zu hören. Keine andere Stimme – nur die Schreie . . . Am Anfang sehr laut – voller Panik. Dann wurden sie schwächer und verstummten schließlich ganz . . . Ein was? . . . Hmmm. Sehr interessant. Sie glauben also, das war es? . . . Das kann man wohl sagen. . . . Also, vielen Dank. Tut mir leid, daß ich Sie gestört habe.«
Qwilleran drehte sich zu Rosemary um. »Es war eine Eule, die sich auf ein Kaninchen gestürzt hat und damit weggeflogen ist.«
»Das hat er gesagt? Also, ganz egal – mich hat es zu Tode erschreckt. Ich zitterte noch immer. In deinem Zimmer würde ich mich viel sicherer fühlen. Macht es dir etwas aus?«
»Nein, es macht mir nichts aus«, sagte Qwilleran und strich sich über den Schnurrbart.
»Den Katzen wäre es auch lieber«, sagte Rosemary. »Sie glauben anscheinend, daß ich ihnen ihr Bett weggenommen habe.«
    Am Montagmorgen fühlte sich Qwilleran ganz besonders glücklich und zufrieden. Obwohl er nicht der Typ war, der Kosenamen verwendete, begann er Rosemary >Schatz< zu nennen. Als der Tag fortschritt, nahm seine gehobene Stimmung jedoch allmählich ab. Den ersten Rückschlag erlebte er, als Nick auftauchte, um die Schlösser zu richten, noch bevor Qwilleran seinen Kaffee getrunken hatte.
»Ich sehe, Sie haben eine Siamkatze«, sagte Nick, nachdem ihn Koko an seinem Kontrollpunkt inspiziert hatte. »Wir haben drei Katzen, ganz gewöhnliche. Meine Frau wäre begeistert von Ihrer.«
Qwilleran dachte an die geheimnisvolle Bemerkung, die der Ingenieur über den Mörder von Buck Dunfield gemacht hatte, und meinte: »Kommen Sie doch einmal am Abend mit Ihrer Frau her – damit sie Koko und Yum Yum kennenlernt. Ich muß mich noch mal entschuldigen, daß ich Sie gestern bei Ihrer Mahlzeit gestört habe.«
»Das ist schon in Ordnung. Es war mir ein Vergnügen. Außerdem schlägt niemand Miss Klingenschoen etwas ab.« Nick zog die Augenbrauen hoch und schnitt eine gutmütige Grimasse.
Rosemary schenkte ihm ein Catnip-Spielzeug für die Katzen. Als er sich schließlich verabschiedete, sagte er zu ihr: »Sie sollten unbedingt einmal die Blumengärten im Gefängnis besuchen. Die Tulpen sind jetzt aufgegangen. Hier kommt alles später als im Süden unten, wissen Sie.«
Nachdem er gegangen war, sagte Rosemary: »Was für ein netter junger Mann! Ich kann mir diese Gärten heute nachmittag ansehen, während du an deinem Buch arbeitest. Zum Friseur würde ich auch gerne gehen, wenn ich noch einen Termin bekomme.«
Die Katzen waren von ihrem neuen Spielzeug – Catnip, das in den Vorderteil eines Socken eingenäht war – begeistert. Koko war besonders geschickt: Er schlug es mit der Pfote weg, verfolgte es, wälzte sich damit herum und verlor es schließlich in irgendeinem entlegenen Winkel oder Spalt.
Qwilleran hingegen war weitaus weniger begeistert von seinem späten Frühstück. Es bestand aus einem Kompott aus frischem Obst, über das ein unidentifizierbarers Pulver gestreut war, das ihn an Zement erinnerte, gefolgt von einer Art Müsli, das etliche rätselhafte Zutaten enthielt – einige

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