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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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der Spalte mit den Kurzinformationen auf der Wirtschaftsseite entdeckte Qwilleran vier Artikel von Interesse:
    Das Geschäft Exbridge & Cobb , Exquisite Antiquitäten , in Pickax hat ein langjähriges Ziel von Susan Exbridge erreicht: Es wurde als Aussteller auf der Eastside Settlement House Antiquitätenmesse in New York zugelassen, einer der prestigeträchtigsten Messen im ganzen Land.
    Dr. Theo Morgan und Dr. David Todd, beide aus Chicago, werden im Ärztezentrum eine dermatologische Klinik eröffnen. Sie sind Spezialisten für Hautkrankheiten und plastische Chirurgie.
    Donald Exbridge, Vorstandsdirektor von XYZ Enterprises, hat die Auflösung des acht Jahre alten Unternehmens und die Gründung einer neuen Firma bekannt gegeben: Donex & Partner. Dieser Schritt fällt mit dem Rücktritt von zwei anderen Vorstandsmitgliedern zusammen: Henry Zoller geht in Rente, und Caspar Young wird seine eigene Baufirma gründen. Die Verwaltung von Indian Village, der bekanntesten Anlage, die XYZ gebaut hat, wird von Donex übernommen.
    Das neue Pet Plaza in Kennebeck ist für den gesamten Oktober ausgebucht. Wie eine Sprecherin mitteilte, wendet sich das Tierhotel »an Haustierbesitzer, die ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihre Lieblinge in einer Tierpension mit Käfigen unterbringen, während sie selbst Luxuskreuzfahrten unternehmen«, für November werden noch Reservierungen entgegengenommen.
    Qwilleran gluckste, als er die Kurzmeldungen las. Man hatte sie raffiniert redigiert: Die Ex-Frau von Don Exbridge kam als Erste, während Dons neue Firma zwischen Hautkrankheiten und einem Tierhotel eingequetscht war. Hatte der Streich mit der Plakatwand den Aufruhr verursacht? Wer waren die ungenannten Partner?
    Das war ein guter Anlaß, um das Geschäft von Susan Exbridge an der Main Street zu besuchen.
    »Liebling! Wie schön, Sie zu sehen!«, rief Susan Exbridge in dem theatralischen Tonfall, den sie sich irgendwann zugelegt hatte. »Kommen Sie, um Geld auszugeben oder um eine Tasse Kaffee zu schnorren?«
    »Letzteres. Ich bin da vollkommen ehrlich… Außerdem möchte ich Ihnen gratulieren, daß Sie bei der New Yorker Messe ausstellen können. Ihre verstorbene Partnerin wäre stolz auf Sie.«
    »Vielen Dank. Die Messe ist unbeschreiblich exquisit.«
    Er folgte ihr durch einen Gang mit poliertem Mahagoni und Messing ins Büro.
    »Trinken Sie Ihren Kaffee schwarz?«
    »Ja, bitte. Auf der heutigen Wirtschaftsseite stand noch ein interessanter Artikel. Was glauben Sie, hat die Firma Donex & Partner vor?«
    »Sicher nichts vollkommen Einwandfreies.«
    »Das Y und das Z der Firma habe ich nie kennen gelernt«, bemerkte Qwilleran.
    »Wenn Sie mich fragen, die können froh sein, daß sie nichts mehr damit zu tun haben. Cass Young ist ein netter junger Mann; Dr. Zoller ist ein netter alter Mann. Er hat seine Zahnarztpraxis aufgegeben, weil er es nicht ertragen hat, seinen Patienten weh zu tun. Außerdem konnte er besser an der Börse spekulieren als Zähne plombieren, und er hatte geerbtes Geld zum Spielen… Stimmt es, daß Sie den Winter über nach Indian Village gezogen sind? Sie und Polly müssen an der Veranstaltung im Clubhaus teilnehmen – zur Unterstützung von Amandas Kandidatur. Bringen Sie auch Ihren neuen Nachbarn mit. Einen Mann, der mit seltenen Büchern handelt, möchte ich gerne kennen lernen. Wie heißt er?«
    »Kirtwell Nightingale.«
    »Er ist mir schon jetzt sympathisch. Ich habe auch eine neue Nachbarin: eine ältere Frau aus Baltimore, die vor kurzem pensioniert wurde. Sie besitzt ein paar erstklassige amerikanische Antiquitäten aus dem 18. Jahrhundert, die ich gerne kaufen würde.«
    »Was macht sie denn 400 Meilen nördlich vom Rest der Welt?«, fragte Qwilleran.
    »Sie hat ihren Mann verloren, und ihr Sohn fand, sie solle herkommen.«
    »Ich hoffe, sie steht auf Schneeschuhlaufen und Eisfischen«, erwiderte Qwilleran. »Was hat sie denn gemacht, bevor sie in Rente gegangen ist?«
    »Sie war Rechnungsprüferin, aber ihr Hobby ist die Astrologie – ernsthafte Astrologie. Ihr Sohn sagt, an der Ostküste ist sie sehr angesehen, und ich würde mich freuen, wenn sie sich auch hier etablieren könnte. Sie hält einen Vortrag im Clubhaus, und ich habe sie beauftragt, mir eine Geburtsberechnung zu erstellen.«
    Qwilleran dachte: Wahrscheinlich besitzt diese Frau eine kostbare Hepplewhite-Kommode, die Susan auf der New Yorker Messe ausstellen möchte.
    »Warum lassen Sie sich von Mrs. Young nicht auch eine

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