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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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selbst?«
    »Äh… sieht so aus.«
    »Ob er wohl ein Lied über Harold und Maude schreiben und es aufnehmen würde? Ich würde es Theo gerne zum Geburtstag schenken.«
    »Nun… Fragen kostet nichts, aber ich weiß zufällig, daß er sehr viel zu tun hat. Er besucht das öffentliche College von Moose County und arbeitet abends als Oberkellner im Mackintosh-Saal.«
    »Ich werde versuchen, ihn zu überreden«, sagte Misty. »Wie, haben Sie gesagt, heißt er? Derek … Cuttlebrink?«
    Nachdem er sich Inspirationen für seine nächste Kolumne geholt hatte, widmete sich Qwilleran unbeantworteten Fragen. Die erste führte ihn in das Kaufhaus Lanspeak, wo er hoffte, mit Carol oder Larry sprechen zu können. Er fand Carol in der Accessoire-Abteilung beim Aufstellen eines Schalständers.
    »Schöne Schals«, bemerkte er. »Ich würde gerne einen für Polly kaufen. Was für einer würde ihr gefallen?«
    »Also… Sie hat doch dieses neue braune Kostüm, und ich habe einen Seidenschal, mit dem es flotter aussehen würde: einen übergroßen braun-weiß karierten Schal mit Hahnentrittmuster.«
    »Gekauft!«
    »Qwill, Sie sind mein Lieblingskunde. Als Geschenk verpackt?«
    »Bitte… Wie war der Empfang gestern Abend? Ich habe gerade Misty Morghan interviewt, und sie klang recht begeistert.«
    »Die Morghans sind ein reizendes Paar. Wir hoffen, sie in den Theaterclub locken zu können.«
    Beiläufig sagte Qwilleran: »Ich dachte, daß die Funktionäre des Clubs für gewöhnlich an solchen Veranstaltungen teilnehmen, und doch traf ich gestern Abend Henry Zoller, der sich bei einer privaten Dinnerparty amüsierte.«
    Carol senkte die Stimme. »Er ist als Präsident zurückgetreten, nachdem er bei XYZ aufgehört hat. Ich fürchte, da herrscht eine gewisse Verstimmung.«
    Qwilleran verließ das Kaufhaus mit dem Schal und der Antwort auf eine Frage.
    Sein nächstes Ziel: ein Stück Apfelkuchen in Lois’ Imbißstube, einer guten Quelle für Informationen und gute, altmodische Speisen. Der Mittagstrubel war vorbei, und Lenny Inchpot räumte die Tische ab. Er half nachmittags seiner Mutter, besuchte vormittags Vorlesungen im öffentlichen College von Moose County und arbeitete abends an der Rezeption des Mackintosh Inn.
    »Zu spät fürs Mittagsmenü!«, schrie Lois Inchpot durch die Durchreiche aus der Küche.
    »Ich bin auch mit Apfelkuchen und Kaffee zufrieden!«, rief Qwilleran in ihre Richtung.
    Lenny fragte: »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich den Boden fege, Mr. Qwilleran?«
    »Nicht, wenn Sie das Geld, das Sie finden, mit mir teilen – Übrigens, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg beim letzten Rennen, bevor der Schnee kommt.«
    »Danke. Ich habe es Mama zuliebe getan. Aber sagen Sie es ihr nicht.«
    »Würde sie es gestatten, daß Sie sich auf eine Tasse Kaffee zu mir setzen? Oder schwingt sie heute die Peitsche?«
    »Wer redet da hinter meinem Rücken über mich?«, ertönte es schroff aus der Durchreiche.
    Qwilleran gluckste; Lenny grinste, setzte sich, und die Unterhaltung begann:
    »Gestern Abend habe ich zum ersten Mal Dr. Zoller getroffen.«
    »Netter Mann. Er hat im Mackintosh Inn gewohnt. Großzügig mit dem Trinkgeld.«
    »Ich habe heute früh versucht, ihn zu erreichen, aber er wohnt nicht mehr da.«
    »Ja. Komische Zeit, um auszuziehen: halb zwölf in der Nacht.«
    »Außer, er hat ein Flugzeug genommen.«
    »Um diese Zeit gehen keine Flüge. Vielleicht ist er irgendwohin gefahren.«
    »Ich glaube, er fährt einen Landrover.«
    »Das steht im Gästebuch. Von denen gibt es hier nicht viele.«
    »Hat er glücklich gewirkt? Vielleicht ist er ja mit jemandem durchgebrannt.«
    »Nein. Der hat nie seine Gefühle gezeigt.«
    »Lenny! Hör auf zu quatschen und schäl die Kartoffeln!«, kam der Befehl aus der Küche.
    Lenny sprang auf. »Ich muß jetzt gehen; sonst kommt sie mit dem Nudelholz heraus.«
    Qwillerans Suche nach Antworten führte ihn als Nächstes in eine Einrichtung, die neu in Moose County war: eine Luxus-Tierpension, die zu einer landesweiten Kette gehörte.
    Das Pet Plaza befand sich in den früheren Räumlichkeiten von Chefs Barbecue, das geschlossen hatte, nachdem der Besitzer in böse Schwierigkeiten geraten war. Qwilleran nahm an, daß der Duft nach Grillfleisch, der gewiß noch in der Luft hing, zum Erfolg der Tierpension beitrug. Es hieß, daß die Tierpension trotz der hohen Tagespreise ein Riesenerfolg sei. Das war verständlich: In Moose County gab es viele reiche Familien, die von

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