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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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County besteht, ja.«
    »Ich glaube, diese Bedingungen erfüllt sie. Mein Vater hat immer von einem Futter- und Samenhändler erzählt, der in den 20er Jahren im Stadtteil Brrr gelebt hat. Er nannte es die ›Phantastische Sammlung von Phineas Ford‹.«
    »Gibt es hier noch Fords? Dieser Name ist mir noch nicht untergekommen.«
    »Vater sagte, der letzte ging im Zweiten Weltkrieg in den Süden hinunter, um in der Rüstungsindustrie zu arbeiten. Wenn Sie die Geschichte interessiert, könnte ich sie in meinen Computer diktieren und Ihnen einen Ausdruck schicken. Dann können Sie sie nach eigenem Gutdünken redigieren.«
    »Hört sich gut an«, sagte Qwilleran.
    Ruff Abbey erhielt ein großes Begräbnis – schon am Montag, nicht erst am Dienstag, weil man jeden Tag mit dem Großen Sturm rechnete. Der Gottesdienst fand im Festsaal der Highschool statt, weil so viele Trauergäste daran teilnehmen wollten. Beerdigt wurde Ruff in Sawdust City; der Curlingverein Mudville hatte darauf bestanden.
    Nach dem Begräbnis löste Qwilleran auf der Bank einen Scheck ein, als er versehentlich gegen jemanden stieß und sagte: »Entschuldigung.«
    Der andere Mann sagte ebenfalls »Entschuldigung« und blickte dann auf. »Qwill?«
    »Ernie! Wenn ich gewußt hätte, daß Sie das sind, hätte ich stärker zugestoßen.«
    »Die Geschichte meines Lebens.« Ernie senkte seine dröhnende Stimme zu einem Flüstern: »Haben Sie ein paar Minuten Zeit? Wenn wir uns irgendwo hinsetzen und das hier ausbreiten könnten…« Unter dem Arm hatte er eine Rolle Konzeptpapier.
    Qwilleran machte seinen Einfluß geltend, und sie gingen in ein kleines Besprechungszimmer.
    Ernie Kemple, Versicherungsvertreter im Ruhestand und überaus engagiert bei allen möglichen ehrenamtlichen Tätigkeiten, war nicht so gut gelaunt wie sonst. Nachdem er im Vorjahr große familiäre Probleme überwunden hatte, stürzte er sich mit Begeisterung in die Arbeit für soziale Zwecke.
    Doch als er jetzt einen Gebäudegrundriß ausrollte, wirkte er deprimiert. »Haben Sie schon von meiner Idee für einen Antiquitätenmarkt gehört?«
    »Nur flüchtig. Erzählen Sie mir davon. Sie klingt interessant.«
    »Es war eine sehr ehrgeizige Idee… doch dann kam der Dämpfer. Sie wissen ja wahrscheinlich, daß Ottos Schlemmereck geschlossen wurde.«
    »Dem weine ich keine Träne nach.«
    »Ja… Also… Das Haus wurde vom Besitzer zum Verkauf angeboten, und ich dachte, es würde sich perfekt für eine Antiquitätengenossenschaft eignen, wo die Händler Standplätze mieten und sich bei der Betreuung des Geschäfts abwechseln könnten.«
    Qwilleran fragte: »Gäbe es denn in dieser Gegend genug Händler für so etwas?«
    »Aber sicher! Im ganzen Bezirk verkaufen die Leute Sachen aus ihren Scheunen und Kellern, und sie würden die Gelegenheit begrüßen, das ohne große Investitionen professionell betreiben zu können. Außerdem könnten Händler aus den Nachbarbezirken in Pickax eine Zweigstelle eröffnen und sich ihren Teil vom Geschäft mit den Touristen holen. Ich würde entlang der Wände des Erdgeschosses und der Galerie Verkaufsstände aufstellen lassen, mit einem Hof in der Mitte, wo man einen Imbiß oder auch was Größeres zu essen bekommen kann. Der Klingenschoen-Fonds war bereit, mir einen niedrig verzinsten Geschäftskredit zu gewähren… und dann machte ich Otto ein Angebot für das Gebäude, und peng! Er sagte, er habe ein eigenes Projekt!«
    »Klingt, als wolle er Ihnen Ihre Idee stehlen«, erwiderte Qwilleran. »Würden es Ihnen die Händler sagen, wenn ein anderer an sie herangetreten ist?«
    »Was würde das schon nützen? Das Gebäude gehört ihm, und es eignet sich perfekt für ein Antiquitätenzentrum. Es steht in der Innenstadt. Man kann auf dem öffentlichen Parkplatz parken. Es befindet sich in der verkehrsreichsten Gegend.« Kemple begann, die Pläne zu zerreißen.
    »Nicht so schnell, Ernie! Warten Sie erst mal ab, was passiert. Erfolg zeugt Erfolg, und Sie haben bei der Feuerwache hervorragende Arbeit geleistet…«
    »Ja, aber der Mann, der erschossen wurde…«
    »Es ist ein Zeichen der Anerkennung für Sie… und Ruff… und all die anderen, die ehrenamtlich mitmachen, daß die Feuerwache fortgesetzt wird, bis der Schnee kommt. Es hätte schlimmer kommen können – viel schlimmer –, wenn er nicht die Hotline angerufen hätte.«
    »Ich frage mich, ob sie den Mörder je finden werden«, sagte Kemple.
    Qwilleran strich sich mit schwerer Hand über den

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