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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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nicht, wo wir leben werden, also versuchen Sie nicht, uns hier zu erreichen. Und bitte sagen Sie niemandem, daß Sie von uns gehört haben. Ich werde mich wieder melden.
Herzlichst,
Maggie
P.S.
Meine Damen sind in guten Händen.
    »Reden wir darüber, wenn ich wieder nach Hause komme«, sagte Polly und machte sich eilig auf den Weg zum Vogelclub.
    Qwilleran schnaubte in seinen Schnurrbart. Er glaubte kein Wort von dem, was in Maggies Brief stand.
    Er schlenderte nach Hause. Was nun? Er hatte Lust auf ein gutes Abendessen, und er trug noch immer sein königsblaues indisches Baumwollhemd.
    Kaum war er in seine eigene Wohnung gekommen, da rief er Jeffa Young an.
    »Hier ist Qwill«, sagte er in nüchternem Tonfall. »Mir ist der Gedanke gekommen, daß es Dinge gibt, die Sie wissen sollten – darüber, was in einer Kleinstadt politisch korrekt und überlebenswichtig ist. Haben Sie Zeit, um mit mir zu Abend zu essen? Kennen Sie Tipsy’s Tavern?«
    »Ich habe von dem Restaurant gehört, und ich würde ihre königliche Hoheit sehr gerne kennen lernen. Ich wollte mir gerade eine Suppe auftauen, aber ich stelle sie in den Tiefkühlschrank zurück. Wie nett von Ihnen, an mich zu denken.«
    Koko saß auf dem Schreibtisch und belauschte das Gespräch. »Na bitte, läuft doch perfekt«, teilte ihm Qwilleran zufrieden mit.
    Es war ein erfolgreicher Abend. Jeffa war entzückt von der Blockhütte, von dem Mythos von Tipsy, den bodenständigen Speisen und den großmütterlichen Serviererinnen. Qwilleran fragte sie nach Baltimore und Cœur d’Alêne, ihren Enkelkindern und der Importfirma ihres verstorbenen Mannes. Und er hielt ihr den Qwilleran’schen Einführungsvortrag, für den sie ihm dankbar war.
    »Haben Sie irgendwelche Fragen?«, fragte er, als der Abend sich seinem Ende zuneigte. Das Restaurant leerte sich. Sie saßen beim Kaffee.
    »Ja«, antwortete Jeffa. »Was ist ein Pasty?« Sie sprach es natürlich falsch aus.
    Jeffas Kurzlehrgang war abgeschlossen, und sie fuhren nach Indian Village zurück, wo Qwilleran sie an ihrer Eingangstür absetzte. In seiner eigenen Wohnung wurde er von Koko aufgeregt erwartet; auf dem Anrufbeantworter befand sich eine Nachricht. Koko nahm seine Pflichten stets sehr ernst.
    Pollys Stimme sagte: »Ruf mich an, wenn du nach Hause kommst, Qwill. Ich muß dir etwas sagen.«
    Er nahm an, daß sie erstaunliche Neuigkeiten über eine bestimmte Art von Zugvögeln hatte, und so beschloß er, bis zum nächsten Morgen zu warten.

 

    Qwilleran rief Polly am Dienstagmorgen um etwa halb neun an. Sie machte sich gerade fertig, um in die Bücherei zu fahren. »Guten Morgen. Du hast heute Nacht angerufen«, sagte Qwilleran mit der liebenswürdigen Stimme eines Menschen, der nach einem guten Abendessen gut geschlafen hatte.
    Pollys Stimme hingegen klang hektisch, als wäre sie schon spät dran ist. »Wo warst du? Ich habe dreimal angerufen und dann eine Nachricht hinterlassen.«
    »Ich habe unsere neue Nachbarin, Jeffa Young, zum Abendessen bei Tipsy ausgeführt.«
    »Ach, tatsächlich? Wie kam es denn dazu?«
    »Ich habe sie tagsüber zufällig getroffen, und sie hat mich auf einen Drink eingeladen.«
    »Ach, tatsächlich? Ist sie interessant?«
    »Sehr. Wie war dein Abendessen mit dem Vogelclub? Gab es Amsel, Drossel, Fink und Star gebraten oder gebacken?«
    Polly ignorierte den Scherz. »Ich habe dich gestern Nacht angerufen, um dir zu erzählen, was ein Büchereimitglied von einem Hilfssheriff gehört hat. Das Kennzeichen auf dem Wagen des Mörders war nicht nur aus einem anderen Staat, es war auch gestohlen!«
    »Der Dieb könnte ein Einheimischer sein. Oder eine Einheimische.« Die Bewohner von Moose County dachten gerne, daß Missetäter von anderswo herkamen.
    »Nun, du mußt mich entschuldigen. Ich bin schon spät dran. Wärst du so lieb, rüberzukommen und die Katzen zu füttern?«
    »Gelbe Packung oder grüne Packung?«
    »Die gelbe. Danke. Wir reden später.«
    Qwilleran sagte zu Koko und Yum Yum. »Ich bin gleich wieder da« und lief hinüber zu Einheit Eins. Er hatte Pollys Katzen schon oft gefüttert, doch sie empfingen ihn jedes Mal wie einen Einbrecher, oder bestenfalls wie einen Geldeintreiber.
    »Seid ihr beiden Vielfraße bereit für eine große Schüssel Vitamine?«, fragte Qwilleran freundlich und gab ihnen Trockenfutter aus der gelben Packung. Sie sahen zuerst die Schüssel an und dann ihn, als erwarteten sie die grüne Packung.
    »Das hat sie angeordnet, und das bekommt ihr«,

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