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Die Katze, die den Braten roch.

Die Katze, die den Braten roch.

Titel: Die Katze, die den Braten roch.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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MacWhannell arrangiert alles nach Jeffas Wünschen: Einäscherung, keine Beerdigung, aber ein Gedenkgottesdienst, den die beiden Curlingclubs planen… Ich hoffe, Jeffa bleibt hier. Big Mac braucht dringend ihre Hilfe, wenn die Steuererklärungen fällig sind. Er hat sich bei Amandas Wahlkampfveranstaltung sehr um sie bemüht. Da fragt man sich unwillkürlich… Seine Frau ist ja todkrank.«
    Qwilleran sagte: »Ich gehe jede Wette ein, daß Jeffa hier bleibt.«

 

    Als Qwilleran das Frühstück für die Katzen herrichtete, beobachteten sie ihn aufmerksam; Koko sah intelligent aus, Yum Yum hungrig. Wenn man sich mit ihnen auf ihrem eigenen intellektuellen Niveau unterhielt, davon war Qwill überzeugt, dann werden sie auch entsprechend reagieren. Er bat Koko: »Würdest du deine letzte mitternächtliche Nachricht bitte noch einmal wiederholen? Falls du noch immer glaubst, daß etwas an der Sache faul ist, dann klopf drei Mal mit dem Schwanz auf den Fußboden.«
    Kokos Schwanz blieb auf dem Boden liegen, als wäre er festgewachsen, aber es klingelte an der Tür, und Susan Exbridge stand vor der Schwelle. »Liebling, ich bin auf dem Weg ins Geschäft, aber ich habe Neuigkeiten.«
    »Kommen Sie herein«, forderte Qwill sie auf. »Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit mir.«
    »Ihr Kaffee ist wunderbar, aber ich kann nicht lange bleiben. Ich bin mit einem phantastisch reichen Kunden verabredet.« Sie ging schnurstracks zu dem bequemen Sofa. »Ich liebe diesen Teppich! Er ist nicht mein Geschmack, aber er harmoniert so sinnlich mit Ihren Möbeln.«
    Qwilleran servierte Kaffee. Susan erkannte sein Jensen-Tablett. Er bewunderte ihre Ohrringe. Sie sagte, es wären repunzierte englische Silberknöpfe. Er erwiderte: »Entschuldigen Sie mich bitte, ich muß die Katzen fertig füttern.« Sie saßen auf der Arbeitsfläche in der Küche und hatten sich bereits selbst gefüttert.
    Schließlich setzte er sich mit einem Becher Kaffee zu seinem Gast und sagte: »Also… Ich habe Angela in die Wohnung ihrer Mutter gebracht, wie Sie gewünscht haben.«
    »Was halten Sie von ihr?«
    »Ehrlich gesagt, wirkte sie kalt, berechnend und überhaupt nicht betroffen über den Tod ihres Bruders. Mir ist aufgefallen, daß sie nicht die imposante Statur ihrer Mutter besitzt.«
    »Sie ist ihre Stieftochter«, erklärte Susan. »Als Jeffa Mr. Young heiratete, war er Witwer und hatte eine Tochter. Dann hatten sie zusammen einen Sohn.«
    Qwilleran nickte. »Ach so. Und was für eine Neuigkeit haben Sie?«
    »Liebling, ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie dünn die Wände in dieser Wohnanlage sind. Gestern Nacht hörte ich, wie die beiden Frauen in der Nachbarwohnung sich furchtbar gestritten haben. Es war peinlich!«
    »Aber nicht so peinlich, daß Sie nicht zugehört hätten, hoffe ich.«
    »Eigentlich habe ich kein Wort verstanden, doch ich hörte, wie eine Tür zugeknallt wurde, und dann war alles still… Aber heute früh kam die Flughafenlimousine und holte Angela ab! Sie ist weg! Ich glaube, Jeffa bleibt hier! Big Mac wird seine Hilfe haben, wenn die Steuererklärungen fällig werden, und ich bekomme vielleicht doch noch diese Hepplewhite-Anrichte für die Ausstellung in New York.«
    »Hmpf«, lautete Qwillerans einziger Kommentar.
    »Mac ist wie ein großer Bruder zu Hilfe gekommen und hat sich um alles gekümmert. Er ist ja Kassenwart im Curlingclub; also hat er ein doppeltes Interesse an dem Fall.«
    »Haben Sie mit Robyn gesprochen?«
    »Ja, und sie tut mir so leid. Sie und Jeffa sind die am meisten Betroffenen, und es ist sehr berührend, wie sie einander trösten. Donald lacht sich wahrscheinlich kaputt, diese Ratte!«
    »Yau!«, ertönte ein lauter Kommentar von Koko, der auf dem Vorzimmertisch saß, als wolle er den Gast zur Eile antreiben.
    »Nun, ich muß mich losreißen«, sagte Susan. »Danke für den Kaffee, und vergessen Sie nicht: Ich interessiere mich für den Cocktailkrug aus St. Louis.«
    Nachdem sie gegangen war, blieb Koko auf der Eichenholzschatulle sitzen; sie war in den letzten Tagen eines seiner Lieblingsplätzchen geworden. Er behandelte sie wie ein Podest für die statuenhaften Posen, die er so gerne einnahm.
    »Eitel wie ein Pfau«, bemerkte Qwilleran.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit der Ansprache zu, die er am Abend halten sollte. Auf Drängen seines Freundes Kip MacDiarmid, dem Herausgeber des Lockmaster Ledger, hatte er sich bereit erklärt, beim Treffen des Literaturclubs nach dem Essen eine Rede zu halten. Seine
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