Die Katze, die für Käse schwärmte
zu schreiben, aber nicht über Pasteten.
»Okay. Es war Elaine Fetter aus West Middle Hummock.«
»Das habe ich vermutet.«
»Kennst du sie?«
»Jeder kennt sie. Und wenn ich du wäre, würde ich diesen Artikel über die Superpastete auf Eis legen.«
»Was ist los? Was soll das alles?«
»Ich erkläre es dir morgen. Ich habe es eilig. Danke für die Information. Weck deinen Mann auf und sag ihm von mir Gute Nacht.«
Er legte ohne weitere Höflichkeitsfloskeln auf und rief Celia Robinson an. Als er vorbeigefahren war, war noch Licht im Kutschenhaus gewesen, und er wußte, sie war auf und las den neuesten Spionageroman. Mit Geheimagentenstimme fragte er: »Glück gehabt?«
»Sie hatten recht. Ich habe gefunden, was Sie suchen.« Sie sprach im Flüsterton und äußerte sich nur ganz allgemein. »Es stand kein Name darauf, aber ich habe das, was Sie erwähnt haben, nachgeschlagen. Es ist wirklich der echte McCoy.«
»Gut gemacht!« sagte er. »Wir reden später.«
Und wie, so fragte er sich, bekommen wir es jetzt in die Hand, ohne jemanden zu kompromittieren? Er streckte sich auf einem Lehnstuhl aus, legte die Füße auf einen Fußschemel und zermarterte sich das Gehirn. Die Katzen saßen still neben ihm; sie spürten, daß er konzentriert nachdachte.
Und dann schwang er in einer impulsiven Bewegung die Füße vom Schemel und ging zum Telefontisch. Er rief Hixie Rice in ihrer Wohnung an. Niemand meldete sich. Er hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
Zwei Minuten später rief sie zurück. »Tut mir leid, Qwill. Ich möchte mit einer bestimmten Person nicht sprechen. Was gibt’s? Wie war das Abendessen? Worüber habt ihr beide euch unterhalten?«
»Über Katzen, Hunde, Baseball, Knöpfe, Pasteten und Iris Cobb, und deshalb rufe ich dich jetzt an. Ich brauche deine Mithilfe bei einer kleinen privaten, legalen, harmlosen Intrige.«
»Das ist meine Spezialität«, antwortete sie.
»Wenn es nicht zu spät ist, möchte ich eine Anzeige in die morgige Zeitung setzen, aber ich darf damit nicht in Verbindung gebracht werden. Kannst du das bewerkstelligen?«
»Wie groß soll sie sein?«
»So groß, daß man sie quer durch ein Zimmer erkennen kann: Überschrift fettgedruckt, wenig Text, viel leerer Platz dazwischen.«
»Was soll drinnen stehen? Kannst du es mir am Telefon sagen? Ich glaube nicht, daß ich abgehört werde.«
Er diktierte ihr etwa zwanzig Worte.
»Hmmm… interessant!« sagte sie. »Versprichst du dir davon Resultate?«
»Ich brauche keine Resultate«, erklärte er ihr. »Es ist ein Bluff. Wir hören voneinander.«
Die Käse-Verkostung war für Dienstag abend angesetzt, und Qwilleran trieb sich den Großteil des Tages in der Innenstadt herum. Der Grund dafür war einfach. Die gefürchtete Mrs. Fulgrove kam das Erdgeschoß saubermachen. Der freundliche Mr. O’Dell reinigte den Fußboden und saugte die Möbel ab, doch sie würde abstauben, schrubben, polieren und jammern – über die öffentliche Moral, die Politiker, die jungen Leute, Popmusik und Katzenhaare, die sie als das Resultat einer Verschwörung der Katzen betrachtete, die zum Ziel hatte, ihr das Leben schwerzumachen. Der weißhaarige Pat O’Dell hingegen hatte gewöhnlich in seinem sympathischen irischen Akzent etwas Konstruktives zu sagen.
»Ich sag’ Ihnen, das ist ‘ne feine Frau, die da über der Garage wohnt«, sagte er diesmal.
»Ja, Mrs. Robinson ist eine fröhliche und tatkräftige Frau«, pflichtete ihm Qwilleran bei.
»Ihre Fenster sollten mal wieder geputzt werden, denke ich, bei den vielen Autos, die auf dem Parkplatz stehen und mit ihren Auspuffgasen eine Schmutzschicht auf den Scheiben hinterlassen.«
»Vereinbaren Sie mit ihr einen Termin zum Fensterputzen, Mr. O’Dell, und schicken Sie die Rechnung mir.« Celia hatte bereits Bemerkungen über den entgegenkommenden, gutmütigen Hausarbeiter gemacht; sie überlegte, ob sie ihn nicht mal zu einem guten Irish Stew einladen sollte.
Also sperrte Qwilleran die Katzen in ihre Zimmer an der obersten Rampe ein und ergriff die Flucht, bevor Mrs. Fulgrove erschien. Zuerst schaute er in der Bücherei vorbei, um nachzusehen, ob sie Bücher über Knöpfesammeln hatten, falls er irgendwann einmal eine Kolumne über dieses Hobby schreiben wollte. Sie hatten. Er blätterte eines durch und stellte erfreut fest, daß sein Katzenkopf abgebildet und als wertvolles Sammlerstück beschrieben wurde.
Dann ging er in die schottische Bäckerei frühstücken. Er aß
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