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Die Katze, die für Käse schwärmte

Die Katze, die für Käse schwärmte

Titel: Die Katze, die für Käse schwärmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Käsemakkaroni?« erwiderte sie und lachte herzlich. Sie hieß Celia Robinson und war eine fröhliche, grauhaarige ältere Dame, die ihn mit selbstgebackenen Speisen versorgte, die er im Tiefkühlschrank aufbewahren konnte.
    »Zu Käsemakkaroni sage ich niemals nein«, antwortete er.
    »Was ich Sie fragen wollte, Mr. Qwilleran: Was sagen Sie zu der geheimnisvollen Frau im Hotel? Ich glaube, Sie sollten Ermittlungen aufnehmen.« Mrs. Robinson las begeistert Spionageromane, und sie hatte ihm bereits zweimal als seine persönliche Assistentin geholfen, in Angelegenheiten herumzuschnüffeln, die ihm verdächtig vorkamen.
    »Diesmal nicht, Celia. Es wurde kein Verbrechen begangen, und der Klatsch über diese Frau ist absurd. Wir sollten uns alle um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern… Und wie steht’s bei Ihnen? Arbeiten Sie noch immer an diesem ›Besuch von Freunden‹-Programm mit?«
    »Ich bin noch immer dabei! Sie haben jetzt eine ›Brigade junger Freunde‹ aufgestellt, und ich schule sie – Collegestudenten, die ein bißchen Geld verdienen wollen. Nette junge Leute. Sie können die gehbehinderten und bettlägerigen Patienten sehr gut aufmuntern.« Sie hielt inne und schnupperte forschend. »Haben Sie da Handkäse gekauft?«
    »Nein, nur ein Buch über das Thema. Es hat einem Käsehersteller gehört und via Osmose einen gewissen Geruch angenommen.«
    »O Mr. Qwilleran! Sie meinen wohl – es stinkt!« Sie lachte über ihre eigene Direktheit.
    »Wenn Sie es sagen, Madame«, sagte er mit einer steifen Verbeugung, bei der sie erneut in Lachen ausbrach.
    Von hier marschierte er durch den dichten Nadelwald, der die Apfelscheune vom starken Verkehr des Park Circle abschirmte. Als er zur Scheune kam, sah er, daß ihn von einem der oberen Fenster zwei Augenpaare beobachteten. Kaum schloß er die Tür auf, waren sie auch schon da und begrüßten ihn; sie hüpften auf den Hinterbeinen herum und faßten mit den Pfoten an seine Kleidung. Er wußte, das lag weder an seiner unwiderstehlichen Person noch an den Dosen mit Meeresfrüchten. Es war das Buch über Käse! Sie rümpften die Nasen. Sie öffneten den Mund und entblößten ihre Fangzähne. Die Tierärzte nannten das ›flehmen‹. Wie immer es genannt wurde, es war keine schmeichelhafte Reaktion.
    Qwilleran schnupperte das Buch über Käse selbst kritisch ab. Celia hatte recht; es roch eindeutig nach überreifem Käse – wie Limburger. Es war viele Jahre her, daß er in Deutschland den Limburger kennengelernt hatte, aber dieser Käse war unvergeßlich. Reif nannten sie es. Penetrant traf es wohl noch besser.
    Limburger, das fiel ihm jetzt ein, so hieß auch der alte Mann, den sie bei der Redaktionssitzung so respektlos beschrieben hatten. Er hörte sich nach einem echten Original an. Wie die meisten Journalisten, schätzte Qwilleran Originale sehr; sie waren ein gutes Thema für einen Artikel. Er dachte an seine Interviews mit Adam Dingleberry, Euphonia Gage und Ozzie Penn, um nur ein paar wenige zu nennen. Er machte sich an die Arbeit.
    Als erstes verbannte er das Käse-Kompendium in den Werkzeugschuppen, in der Hoffnung, es würde in ein paar Tagen seinen Geruch verlieren. Dann suchte er im Telefonbuch den Teil von Black Creek heraus und wählte eine Nummer. Erst nach langem Läuten hob jemand ab.
    Eine quengelige, brüchige Stimme rief: »Wer ist da?«
    »Sind Sie Mr. Limburger?«
    »Wenn Sie den angerufen haben, dann reden Sie jetzt mit ihm. Was wollen Sie?«
    »Ich bin Jim Qwilleran vom Moose County Dingsbums.«
    »Ich will die Zeitung nicht abonnieren. Ist zu teuer.«
    »Deshalb rufe ich nicht an, Sir. Sind Sie der Besitzer des New Pickax Hotel?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Qwilleran ließ nicht locker. »Ich würde gerne eine Geschichte über dieses berühmte Hotel schreiben, Mr. Limburger«, sagte er mit liebenswürdiger Stimme.
    »Wozu?«
    »Es ist seit über hundert Jahren ein Wahrzeichen der Stadt, und unsere Leser würden sich dafür interessieren…«
    »Und was wollen Sie wissen?«
    »Ich würde Sie gerne besuchen und Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    » Wann?« fragte der alte Mann mit feindseliger Stimme.
    »Wie wäre es mit morgen vormittag so gegen elf Uhr?«
    »Wenn ich da bin. Ich bin zweiundachtzig. Ich könnte jederzeit den Löffel abgeben.«
    »Ich riskiere es«, sagte Qwilleran freundlich. »Sie klingen gesund.«
    »M-m-mach!« ertönte ein Schrei ganz nahe an der Sprechmuschel.
    »Was ’s ’n das?«
    »Nur ein Tiefflieger. Bis morgen,

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