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Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman

Titel: Die Katze, die hoch hinaus wollte: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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zum Abendessen, dann erkläre ich dir alles.«
    Als nächstes rief er seinen alten Freund Arch Riker an, der jetzt Herausgeber der lokalen Zeitung war. Er sagte: »Ich habe gerade einen interessanten Anruf aus dem Süden unten erhalten. Erinnerst du dich an das Casablanca, das Apartmenthaus am Rande von Junktown?«
    »Klar«, sagte Riker. »Nach unserer Hochzeit haben Rosie und ich dort gewohnt. Die meisten großen Wohnungen waren in Klein- und Kleinstwohnungen aufgeteilt worden. Wir haben dort ein paar gute Jahre verbracht. Dann kamen die Kinder, und wir zogen hinaus an den Stadtrand. Was ist mit dem Casablanca? Ich vermute, sie reißen es ab.«
    »Du vermutest richtig«, sagte Qwilleran. »Ein paar Bauunternehmer wollen es sich unter den Nagel reißen.«
    »Die werden eine Atombombe brauchen, um diesen Brocken zu schleifen. Das Haus ist gebaut wie der Fels von Gibraltar.«
    »Nun, und jetzt halt dich fest, Arch. Ich habe mir gedacht, es wäre vielleicht ein gutes PR-Manöver, wenn der Klingenschoen-Fonds das Haus kauft und restauriert.«
    »Was?! Du meinst, komplett restaurieren? Das wäre eine kostspielige Angelegenheit. Da geht es um Megamillionen!«
    »Genau das meine ich – den ursprünglichen Zustand der Wohnungen wiederherstellen und sie dann als Eigentumswohnungen verkaufen. Der Fonds macht schneller Geld, als der Vorstand es ausgeben kann – was spielt es da für eine Rolle, wenn es ein finanzieller Verlust ist? Es wird ein Triumph für den Denkmalschutz – und ein Aushängeschild für den Klingenschoen-Fonds.«
    »Darüber muß ich nachdenken. Im ersten Moment hört es sich irrwitzig an. Hast du es dem Vorstand schon unterbreitet?«
    »Ich habe erst vor einer halben Stunde davon erfahren, Arch. Ich brauche noch nähere Einzelheiten, aber was hältst du davon: Wenn ich den Winter da unten verbringe und die Sache unter die Lupe nehme, kann ich eine wöchentliche Kolumne über die Schrecken des Großstadtlebens für dich schreiben. Die Leser in Moose County werden begeistert sein!«
    »Willst du wirklich da runterfahren?« fragte Riker besorgt. »Das Leben dort ist gefährlich. Es passieren so viele Raubüberfälle und Einbrüche und Morde.«
    »Das erzählst du mir? Ich habe das Buch geschrieben!« Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte Qwilleran einen Bestseller über die Großstadtkriminalität geschrieben. »Vielleicht erinnerst du dich, Arch, daß es auch schon Raubüberfälle und Einbrüche und Morde gab, als wir beide beim Daily Fluxion arbeiteten, und wir hielten das für ganz normal.«
    »Was ich so höre und lese, ist es jetzt viel schlimmer.«
    »Es gibt keinen größeren Feigling als einen Großstadt-bewohner, der ans Ende der Welt gezogen ist, mein Lieber. Hör dir das an: Ich kann eine Penthaus-Wohnung im Casablanca bekommen, voll möbliert.«
    »Das klingt ja recht gut, aber überstürze nichts«, riet Riker. »Denk ein paar Wochen darüber nach.«
    »Ich kann keine paar Wochen warten. Der Fonds wird schnellstens ein Angebot machen müssen, um den Abbruchkränen zuvorzukommen. Außerdem kann jetzt jeden Tag der Schnee kommen, und dann hört es bis März nicht mehr auf zu schneien. Dann komme ich nicht mehr von hier weg.«
    »Was ist mit den Katzen?«
    »Die nehme ich natürlich mit.«
    »So hoch oben wird es ihnen nicht gefallen. Wir wohnten damals im neunten Stock, und unsere Katzen haßten den Aufzug.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen. Es gibt eine Terrasse, und wo eine Terrasse ist, gibt es auch Tauben. Koko ist ein konzessionierter Taubenbeobachter.«
    »Nun... wenn du das Wagnis auf dich nehmen willst, dann tu’s, Qwill, aber trage eine kugelsichere Weste«, riet ihm Riker und verabschiedete sich.
    Qwilleran fiel es schwer, seine innere Ruhe wiederzufinden. Er versuchte, den Katzen etwas vorzulesen, doch seine Gedanken waren nicht bei den Worten, die er las. Er wollte unbedingt mehr über das Casablanca erfahren. Er konnte nicht bis zum Morgen warten und rief im Süden unten an.
    »Ich hoffe, es ist nicht zu spät für einen Anruf, Amberina«, sagte er. »Ich brauche mehr Informationen, bevor ich das Thema vor dem Aufsichtsrat zur Sprache bringen kann.«
    »Natürlich«, sagte sie geistesabwesend, als sähe sie gerade eine spannende Fernsehsendung an.
    »Erst ens, wissen Sie etwas über die Geschichte des Gebäudes ? Wann wurde es erbaut?«
    »1901. Das erste Hochhaus in der Stadt. Das erste mit einem Aufzug.«
    »Wie viele Stockwerke?«
    »Dreizehn.«
    »Wer hat ursprünglich

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